Die Autorin ist, laut Klappentext, eine ausgewiesene Expertin für Datenbankrecherchen, ausgezeichnet für ihre Beiträge zur reference librarianship. Sie hat mehr als 6000 Begriffe aus allen Bereichen der Sozialwissenschaften und aus angrenzenden Gebieten zusammengestellt und alphabetisch aufgelistet. Nicht aufgenommen sind Eigennamen, technische Termini und solche Begriffe, für die es keine Synonyme oder nahe verwandte Begriffe gibt. Die Vielfalt der genannten Quellen (Thesauri, Datenbanken, Wörterbücher, Suchanfragen, Beiträge von Kollegen u.a.) und die Erfahrung der Autorin sprechen für die pragmatische Ausrichtung und lassen vermuten, daß der Sprachgebrauch sozialwissenschaftlicher Texte, wie er sich in amerikanischen Datenbanken findet, weitgehend abgebildet ist.
Zu jedem Begriff sind seine Synonyme und verwandte, z.T. engere Begriffe aufgeführt und - mit Blick auf Freitextsuche und Maskierung - auch alle möglichen grammatischen Endungen. Das Besondere aber, das diesen Thesaurus von anderen Wörterbüchern unterscheidet, ist die Auflistung von möglichen Kombinationen von Wörtern, die die Bedeutung des Begriffs wiedergeben, wenn sie in einer Datenbanksuche logisch mit UND verknüpft werden.
Als Beispiel sei der Begriff social skills herausgegriffen. Seine Synonyme sind polite(ness), good manners, diploma(cy,tic), assertion skills, poise, articulate(ness). Zur Kombination vorgeschlagen wird jeweils ein Ausdruck aus der Menge social, interpersonal, personal life, relationship, relationally, heterosocial, psychosocial mit einem Ausdruck aus der Menge skill(s), abilit(y,ies), competen(ce,cies,t), aware(ness), sensitivity, problem solving skill(s), cognition, intelligence. Hingewiesen wird auf 23 verwandte Thesauruseinträge, z.B. ability, communication skills, gregariousness, manners, prosocial behavior, sensitivity training, social maturity oder teamwork.
Es ist klar, daß nicht alle angegebenen Wörter und Kombinationsmöglichkeiten sinnvoll sind. Die Autorin betont mehrfach, daß es Angebote zur Formulierung von Suchfragen sind. Es ist sorgfältig auszuwählen, welche davon das Thema treffen. Die Fülle von Hinweisen ist eine große Hilfe, besonders für den Rechercheur, der das Englische nicht wie seine Muttersprache beherrscht. Sie kann aber auch gelegentlich zum Problem werden, wenn vorgeschlagene Bezeichnungen wiederum nur mit Hilfe von Wörterbüchern verstanden und benutzt werden können.
Für den Anfänger im Bereich der Computersuche enthält der Vorspann eine Einführung in die Grundlagen, z.B. über den Aufbau von Datenbanken, über logische Operatoren und Maskierung sowie eine Beispielsuche. Das Kapitel über Natural language searching bietet eine praxisorientierte Zusammenfassung der Vorteile und Probleme von Freitextsuchen, die dem erfahrenen Datenbanknutzer jedoch nicht neu sein dürften. Nützliche Arbeitshilfen finden sich im Anhang:
- in der Freitextsuche nutzbare Möglichkeiten der bekannten
Retrievalsysteme für Online- und CD-ROM-Datenbanken[2] (Maskierung,
Feldspezifizierung, Abstandsoperatoren);
- Hinweise auf orthographische Unterschiede zwischen amerikanischem
und britischem Englisch, da der Wörterbuchteil nur die amerikanische
Schreibweise enthält;
- Möglichkeiten zur Abgrenzung von Teilmengen in großen Datenbanken[3]
mit Hilfe von klassifikatorischen Kategorien.
- eine Bibliographie der Quellen.
Fach- und datenbankübergreifend wurde hier eine Fülle von Wortmaterial
zusammengestellt, so daß ein neuartiges Hilfsmittel für die
Computersuche entstand. Sein Nutzen wird sich im besonderen Maße für
den im Englischen weniger souveränen Datenbanknutzer erweisen, umso
mehr, je eher er bereit ist, die Fülle des z.T. etwas
unübersichtlichen Angebots gründlich durchzugehen. Der Thesaurus
bietet dem professionellen Rechercheur Anregung und Unterstützung bei
der Formulierung von Suchfragen, er sollte aber auch wegen seiner
guten Einführung im Vorspann und der Arbeitshilfen im Anhang am
CD-ROM-Arbeitsplatz für Anfänger und für nur gelegentliche Nutzer zur
Verfügung stehen.
Hannelore Schott
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