Um dem Benutzer ein Optimum an Information zu bieten, ist die
photographische Wiedergabe von einheitlich verkleinerten Titelblättern
sicherlich ein mittlerweile bewährtes Mittel. Daß sie hier hin und
wieder in der Größe schwankt, hat sicherlich auflockernden Charakter.
Da aber auf eine Angabe der Maße des orginalen Satzspiegels (z.B.
unter der Abbildung) ebenso verzichtet wurde, wie auf genaue
Umfangsangaben mit Hinweisen auf die Ausstattung und den Charakter des
Druckes (Rot- und Schwarzdruck ließe sich beispielsweise durch r+s
kenntlich machen), beschränkt sich der Informationswert der
Abbildungen auf die reine Titelformulierung. Da dieselbe in den
bibliographischen Einträgen uneinheitlich ist und nicht unbedingt an
der ursprünglichen Schreibweise festhält, darf man hierfür dennoch
dankbar sein. Fehler schleichen sich besonders dort ein, wo die
beschriebenen Bände ohne Autopsie aufgenommen wurden.[3] Eine Auswertung
der erhobenen Daten findet nicht statt, lediglich eine grobe
Sacherschließung hilft bei der inhaltlichen Übersicht über den Bestand
(hier wäre eine zusätzliche inhaltliche Differenzierung nach Ulmensien
wünschenswert gewesen). Gerade die Größe einer Publikation kann
darüberhinaus aufschlußreich sein, weil a) textsortenbedingt oder b)
Ausdruck der lokalen Wertschätzung, die einem Werk gezollt wurde.
Abbildungen haben desweiteren dann einen tieferen Sinn, wenn sich
daraus auch auf das Typenrepertorium sowie feste Satzmuster eines
Druckers schließen läßt. Eine Auswertung der Abbildungen in dieser
Hinsicht ist jedoch auf der gegebenen Grundlage nicht möglich, seitens
der Autoren wird sie nicht vorgegeben. So konstatiert Schmitts Beitrag
zwar die überwiegend geringe Qualität der Drucke Kühns, verzichtet
aber leider auf eine Darstellung der Hintergründe: Papieranlieferung
von wo, woher die Lettern u.ä.
Mithin findet man in dem vorgestellten Werk zwar eine kurze Geschichte
der Druckerstadt Ulm sowie ein Stichproben zufolge vollständiges
Verzeichnis der Drucke Kühns. Gerade mit letzterem weiß man aber dann
nichts rechtes anzufangen.
Rudolf Nink
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