Der Eindruck der Vorläufigkeit dieses Katalogs, den man schon auf
Grund der Titelfassung Per una bibliografia musicale ... gewinnt, wird
durch das Vorwort bestätigt, heißt es doch dort gleich zu Anfang, daß
dieses Supplement "am Rande" des Zensus-Projekts angesiedelt sei. Das
Material wurde auch nicht vom ICCU erhoben, sondern u.a. von dem an
der Biblioteca Nazionale Braidense in Mailand angesiedelten Ufficio
Ricerca Fondi Musicali di Milano, das ursprünglich wohl auch selbst
die Herausgabe dieses Verzeichnisses übernehmen sollte. Das dort und
bei einem anderen Institut in Bologna gesammelte Material war lt.
Vorwort äußerst heterogen und wurde deshalb beim ICCU mit den
Eintragungen im RISM, dem R‚pertoire international des sources
musicales. Einzeldrucke vor 1800 verglichen und auf Grund von dessen
Angaben ergänzt. Da das ICCU die Besitznachweise nicht neu erhoben,
sondern übernommen hat, kommt es dazu, daß die Zahl der im Supplement
zusammengefaßten Drucke (mit den aus RISM entnommenen
Titelbeschreibungen), für die noch keine Besitznachweise in
italienischen Bibliotheken ermittelt wurden, mit 22% doch sehr hoch
ist; diese Zahl kann bei einem international geschätzen Komponisten
wie Jacques Archandelt sogar auf 50% ansteigen (28 : 27). Es fragt
sich somit, ob es wirklich nötig war, dieses unbefriedigende, da
offensichtlich nicht wesentlich über RISM hinausgehende Supplement[2]
schon jetzt zu veröffentlichen, statt die ganze Kraft auf die
Fortführung der Hauptreihe des Zensus zu wenden.
sh
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