Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 3/4
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Storia dell'editoria d'Europa
- 94-3/4-415
-
Storia dell'editoria d'Europa / comitato di direzione ...
- : Luisa Bonolis ... - Firenze : Shakespeare and Company.
- 25 cm. - Lit. 1.000.000 (vol. 1 - 6); vol. 7 wird separat
berechnet. - (Shakespeare and Company, Borgo Sarchiani 85,
I-50026 San Casciano Val di Pesa)
- [2338]
- Vol. 1 (1994). - 670 S.
Der üppige Prospekt, der dem ersten Band dieses neuen Werks beilag,
dessen sechs geplante Bände man bis Mai 1994[1] für Lit. 760.000
subskribieren konnte, gibt einen Überblick über den Plan: Bd. 1
Allgemeines und Bd. 3 - 6 ca. 450 Verlagsporträts nach Ländern (Bd. 2,
Italien) oder Ländergruppen (Bd. 3, Frankreich und Spanien; Bd. 4,
deutschsprachige Länder; Bd. 5, Ost- und Südosteuropa; Bd. 6,
Großbritannien, Skandinavien, Niederlande). Vergleicht man die
Inhaltsübersicht für Bd. 1 im Prospekt mit der im Band selbst, so
glaubt man, zum Teil ein anderes Werk in der Hand zu haben, stimmt
doch die Gliederung überhaupt nicht überein und die einzelnen Kapitel
und Abschnitte scheinen frei austauschbar zu sein. Von einer an dem
dargestellten Gegenstand orientierten Gliederung, wie man sie von
einer "Geschichte" erwartet, kann keine Rede sein. Es handelt sich
auch keineswegs um eine Geschichte des Verlagswesens in Europa vom
Beginn des Jahrhunderts bis heute, und schon gar nicht, wie der
Prospekt verspricht, um eine Storia critica, sondern um eine völlig
inhomogene Ansammlung von Beiträgen aus den unterschiedlichsten
Quellen, die ebensowenig genannt sind, wie die Qualifikationen der
zumeist völlig unbekannten Mitarbeiter offengelegt werden:[2] teilweise
handelt es sich um alte Texte,[3] vielfach wohl um bereits anderwärts
Publiziertes[4] und zumeist vermutlich um ad hoc Angefordertes.[5] Die
Beliebigkeit der behandelten Gegenstände ist ebenso eklatant wie die
Unausgewogenheit in Inhalt und Präsentation, von der Beliebigkeit bei
der Auswahl der sehr zahlreichen Illustrationen ganz zu schweigen. Daß
ein derartiges Machwerk natürlich auch gut ohne Register auskommt, von
einer ISBN ganz zu schweigen, ist in Anbetracht der konzeptionellen
Mängel schon kaum noch der Erwähnung wert. Der Rezensent, der - nicht
zuletzt durch den Besuch der Verleger des Werkes abgeschreckt - dieses
nicht subskribiert hat, rät allen Bibliotheken vom Kauf ab, da auf
Grund des Prospektes auch für die Folgebände kaum etwas Solideres zu
erwarten ist.[6]
sh
- [1]
- Auf Grund der Titelkarte von Casalini Libri von August 1994 wurde
die Subskriptionsfrist bis 31.08.1994 verlängert; auf Grund derselben
Quelle ist zusätzlich als Bd. 7 ein Register geplant, das seprat
berechnet wird. Ein etwas älterer Prospekt verspricht dagegen für Bd.
7 eine Bibliographie und nennt einen Subskriptionspreis von Lit.
900.000 für alle 7 Bd. Kurz vor der Drucklegung dieser Rezension war
aus Insiderkreisen zu hören, daß der Verlag in großen Schwierigkeiten
sei und daß womöglich gar keine weiteren Bände mehr erscheinen
werden.
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- [2]
- Nur der Prospekt nennt deren 33, unter denen man aber die meisten
Beiträger zu Band 1 nicht findet.
(zurück)
- [3]
- So die Beiträge von Paul Val‚ry, Emile Faguet oder Paul Claudel im
Kapitel La filosofia del libro. Wo und wann diese Texte ursprünglich
erschienen sind oder wer für die Übersetzung verantwortlich ist, wird
verschwiegen.
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- [4]
- So der Beitrag von Umberto Eco (es hätte einen auch gewundert, wenn
der hier gefehlt hätte), der ursprünglich als Vorwort zu folgender
Bibliographie erschienen ist: Il banca e il libro : catalogo delle
pubblicazioni delle aziende e degli istituti di credito italiani /
Associazione Bancaria Italiana. - Roma : Bancaria Editrice, 1991. - 1
- 2. Der Text wurde der Einfachheit halber unverändert übernommen,
enthält also auch alle Bezüge auf die Bibliographie, die im
vorliegenden Kontext ebenso unverständlich wie nutzlos sind.
- Das Kapitel Banche e editoria, das einzige thematisch geschlossene
Kapitel des ganzen Bandes, ist in seiner Länge und Spezialisiertheit
zugleich ein Beleg für die Unausgewogenheit des ganzen Bandes. - Zur
Verlagstätigkeit der italienischen Kreditinstitute und weiteren
Bibliographien der von diesen subventionierten Publikationen vgl.:
Bücher, Zeitschriften und andere Medien aus Italien : Nachschlagewerke
für die Praxis in Bibliotheken und Buchhandel / Klaus Schreiber.
- Berlin : Deutsches Bibliotheksinstitut, 1992. - (Dbi-Materialien ;
115). - ISBN 3-87068-915-3 : DM 20.00, S. 51 - 52; (ABUN in ZfBB 39
(1992),3, S. 261).
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- [5]
- So beruht der Beitrag, der unter der Überschrift Biblioteche
erscheint, die eine umfassende Darstellung verheißt, der jedoch nur
die aktuelle Situation des Bibliothekswesens in Deutschland behandelt,
auf einem Interview mit dem hier als Autor Genannten.
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- [6]
- Es genügt, die Liste der Verlage anzuschauen, für die Porträts
geplant sind; solche Listen enthält der Prospekt nur bis Bd. 4,
während sie für die restlichen beiden Bände fehlen.
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