Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 3/4
[ Bestand in K10plus ]
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Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie
- 94-3/4-420
-
Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie
des 17. Jahrhunderts / begr. von Friedrich Ueberweg.
- Völlig neubearb. Ausg. - Basel : Schwabe. - 25 cm
- [1979]
- Bd. 2. Frankreich und Niederlande / hrsg. von Jean-Pierre
Schobinger. - 1993. - Halbbd. 1 - 2. - ISBN 3-7965-0934-7
: SFr. 230.00, DM 276.00
Die bisherigen Bände des völlig neu bearbeiteten Ueberweg galten zwei
Epochen der Philosophiegeschichte, ohne diese Epochen bisher in ihrer
Gesamtheit zu behandeln: Die Philosophie der Antike, Bd. 3. Ältere
Akademie, Aristoteles, Peripatos (1984) und Die Philosophie des 17.
Jahrhunderts, Bd. 3. England (1988). Beide wurden ausführlich in ABUN
in ZfBB 32 (1985),2, S. 188 - 189 und 36 (1989),2, S. 139 - 141
besprochen und dabei die Prinzipien der Neubearbeitung dargelegt. Von
den beiden noch ausstehenden Bänden der Abt. für das 17. Jahrhundert
soll Bd. 1. Allgemeine Themen sowie Italien und Spanien behandeln, Bd.
4. Deutschland, Nord- und Osteuropa. Der vorliegende Bd. 2 für
Westeuropa behandelt Frankreich und die Niederlande, was mehr als eine
räumliche Nachbarschaft bedeutet, wenn man die Wechselwirkungen
zwischen beiden Ländern gerade auf dem Gebiet der Philosophie bedenkt,
für die hier nur der Cartesianismus und der Jansenismus beispielhaft
genannt seien. Wie bereits in Bd. 3, begnügen sich die Bearbeiter des
neuen Ueberweg nicht mit der ausführlichen Behandlung der großen
Philosophen (Gassendi, Descartes, Pascal, Malebranche, Spinoza und
Bayle), sondern widmen sich ebenso aufmerksam den kleineren Gestalten
(z.B. den jüdischen Denkern im Amsterdam Spinozas oder den Anhängern
Gassendis) und nicht zuletzt den institutionellen Grundlagen, so etwa
dem Philosophieunterricht oder den in diesem Jahrhundert entstehenden
wissenschaftlichen Akademien (auch hier keineswegs nur die in der
Hauptstadt Paris; kurz erwähnt werden z.B. auch die Akademien in
Südostfrankreich mit ihrem besonderen Interesse an der Astronomie,
über die die Lehren Galileis nach Frankreich vermittelt wurden). Hält
man sich nur an die Namen und Sachen (z.B. Querelle des anciens et des
modernes, Theorie der honnˆtet‚) in den Kapiteln und Abschnitten für
die französische Philosophie, so könnte man zuweilen meinen, eine
Literaturgeschichte in der Hand zu halten. Auch die Bearbeiter der
einzelnen Abschnitte sind z.T. auf literaturwissenschaftlichem Gebiet
hervorgetreten und man kann generell nur hoffen - und an dieser Stelle
anregen -, daß auch die Bibliographien z.B. zur französischen
Literaturwissenschaft von diesem Band des Ueberweg Kenntnis nehmen und
die entsprechenden Abschnitte einzeln nachweisen, stellen diese doch
nicht selten ausgezeichnete und aktuelle biobibliographische Beiträge
dar, selbst wenn natürlich sowohl bei der Darstellung als auch bei den
Literaturverzeichnissen der philosophische Aspekt des jeweiligen
Werkes im Vordergrund steht. Gerade wegen der Reichhaltigkeit und der
gegenüber Totoks Handbuch[1] größeren Aktualität der Literaturangaben
sollten bibliographische Recherchen stets beim neuen Ueberweg
einsetzen, den auch die Literaturwissenschaftler in vielen Fällen mit
Gewinn heranziehen werden.
sh
- [1]
- Handbuch der Geschichte der Philosophie / Wilhelm Totok. -
Frankfurt am Main : Klostermann. - 25 cm. - ISBN 3-465-00837-5 [0227].
- Vgl. zuletzt ABUN in ZfBB 38 (1991),4, S. 407 - 409.
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