Im vorliegenden Katalog werden Monographien, Broschüren und Schriftenreihen verzeichnet, in Ausnahmefällen auch Periodika. Die Bände 1 - 3 reproduzieren auf 1.374 Seiten die Titelkarten des PI-Katalogs, und zwar sowohl die für die Haupteintragungen als auch die für die Verweisungen. Hinweise zu den PI-Ansetzungen und -Ordnungskriterien werden in deutscher und englischer Sprache gegeben. Bd. 4, der entgegen der ursprünglichen Verlagsankündigung nicht weniger als vier Jahre nach den Bänden für den alphabetischen Katalog erschien, also erst nachträglich erarbeitet wurde, dient der Sacherschließung in Form eines Registers von Schlagwortketten nach RSWK, allerdings mit hausinternen Abweichungen. Auch im Registerband finden sich zweisprachige Benutzungshinweise, die kurz auf die Grundsätze der Schlagwortvergabe und der Kettenbildung eingehen. Leider enthält das Register lediglich die Grundketten, während auf den Abdruck der Permutationen verzichtet wurde, ohne daß man erfährt, warum. Ob jeder Benutzer merken wird, daß ihm lediglich der unmittelbare Zugriff auf das Hauptschlagwort, nicht aber auf die permutierten Unterschlagwörter angeboten wird? Jedenfalls ermöglicht dieses Sachregister keine umfassende und differenzierte Recherche und somit keine volle Nutzung des katalogisierten Bestandes.
Der Sammeltätigkeit der Bibliothek entsprechend enthält der Katalog
ganz überwiegend deutschsprachiges Schrifttum zum modernen
Antisemitismus seit 1879, u.a. auch zum Holocaust. Offensichtlich
erwirbt die Bibliothek laufend sehr gezielt und umfassend
deutschsprachige, seit 1980 erschienene Titel. Der Wissenschaftler,
der darüber hinaus Literatur in anderen Sprachen sowie insbesondere
Aufsätze benötigt, kann sich mit der Bibliographie zum Antisemitismus
nicht zufrieden geben und muß zu anderen Nachschlagewerken greifen.[2]
Interessant zu erfahren wäre, ob die Bibliographie ... durch
Ergänzungsbände fortgeführt werden soll. Falls das nicht geplant ist,
stellt sich noch mehr die Frage, was man mit der Veröffentlichung
dieses (Teil-)Katalogs eigentlich erreichen wollte.
Angelika Hohenstein
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