Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 3/4
[ Bestand in K10plus ]
The Johns Hopkins guide to literary theory & criticism
- 94-3/4-428
-
The Johns Hopkins guide to literary theory & criticism /
ed. by Michael Groden and Martin Kreiswirth. - Baltimore,
Md. ; London : The Johns Hopkins University Press, 1994.
- XIII, 775 S. ; 27 cm. - ISBN 0-8018-4560-2 : $ 65.00
- [2209]
Mehr als Einführung denn als Nachschlagewerk versteht sich The Johns
Hopkins guide to literary theory and criticism, dem an einer zeitlich
unbeschränkten Übersicht gelegen ist. Während sich Makaryk neben dem
zeitlichen Rahmen (20. Jahrhundert) ausschließlich auf den
europäisch-angelsächsischen Raum beschränkt, ist dem Johns Hopkins
guide an einer globalen Darstellung gelegen. Als Folge hiervon
überwiegen essayförmige Übersichtsartikel an Zahl die Personenartikel.
Zwar ist die Zahl der innerhalb der Artikel zumindest erwähnten
Personen ebenso wie die der Sachverhalte beträchtlich, doch ist der
gezielte Zugriff auf diese versteckten Informationen durch das
Namen- und
Sachregister nicht gewährleistet: statt nämlich auf die Seitenzahl
wird lediglich auf den Artikel verwiesen.
Die Überblicksartikel selbst sind als essayistisch im negativen Sinne
zu bezeichnen; gerade auf dem Hintergrund des faktisch orientierten
Encyclopedia ... enttäuscht hier der insgesamt wenig auf Klärung
angelegte Charakter. Der globale, wenig differenzierte Einstieg führt
dazu, daß Einzelartikel zu wichtigen Themen und Personen nicht nur der
Gegenwart fehlen. Das Spektrum des Mangels reicht von zentralen,
fernwirksamen Konzepten antiker Rhetorik über mittelalterliche
Schriftdeutung bis hin zu eindeutigen Schwächen im Bereich gegenwärtig
diskutierter Konzepte (vergeblich sucht man Aufschluß über
intertextuality, sociocriticism oder über die auch in den USA
rezipierten Konzepte von Iser und Jauss). Betrachtet man nun noch die
unübersichtlich gestalteten, eher spartanisch ausfallenden
Literaturangaben, ist man vollends enttäuscht von diesem zunächst
vielversprechenden Titel.
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