Für rund 50 Autoren bietet der Band in jeweils gleichem Aufbau: 1. eine Biographie von 2 - 3 Seiten, der meist auch eine Photographie beigegeben ist, 2. die Analyse eines beispielhaften Werkes und 3. eine subjektive (auf selbständig erschienene Werke beschränkte) und objektive Personalbibliographie. Die Namen reichen von antisemitischen Hetzautoren der Jahrhundertwende und der Weimarer Republik, wie z. B. (Adolf Bartels und Artur Dinter) bis zu eigentlichen Parteiautoren wie Eberhard Wolfgang Möller oder Baldur von Schirach, "die ihre Karriere fast ausschließlich dem Nationalsozialismus zu verdanken haben", zumal sich bekanntlich mit der nationalsozialistischen Zensur gegen Andersdenkende ein großes Förderprogramm für die Linientreuen verband.
Gegen die Bibliographien gibt es einige Einwände, nicht zu ihrem Inhalt, sondern zur Form. Zu bedauern sind Kürzungen in den Titelaufnahmen, die keineswegs Platz sparen. So wünschte man sich, bei den Quellen neben dem Verlagsort auch den Namen des Verlags zu erfahren. Bei der Sekundärliteratur fehlt bei selbständig erschienenen Veröffentlichungen sogar der Ort, bei unselbständig erschienenen ist besonders ärgerlich, daß durchweg keine Seitenangaben mitgeführt werden; unmöglich eine Aufnahme wie folgende: "Sagave, P.-P.: Ernst von Salomon. Son milieu, ses id‚es, ses rŠcits [Akzent so!]. In: Etudes Germaniques, 9. Jahrgang f., 1954f." Sammelwerke werden mit verkürzten In-Aufnahmen zitiert, ohne daß sich irgendwo im Buch die vollständige Titelaufnahme des Sammelwerks findet. Mängel, die bei einer dem Buch zu wünschenden Neuauflage behoben werden sollten.
Die biographischen und analytischen Passagen sind dagegen durchweg vorzüglich gearbeitet, so daß der Band, auf den der Ausdruck "Lexikon" nicht so recht passen will, auch als Einführung in die Thematik im akdemischen Unterricht dienen kann.
Hans-Albrecht Koch