Verantwortlicher Herausgeber von Bd. 3 ist der Heidelberger Politikwissenschaftler Manfred G. Schmidt. Gegenstand dieses Bandes sind die Industriegesellschaften und Demokratien Nord-, West- und Südeuropas, Nordamerikas sowie Japan. Der Band bietet nicht etwa Länderartikel, vielmehr werden einzelne Politikbereiche gesondert abgehandelt und Vergleiche zwischen den Ländern vorgenommen. Dabei bildet die Bundesrepublik Deutschland die Vergleichsebene für sämtliche Artikel. Die 79 mit den Namen der Verfasser gezeichneten Beiträge - z.B. Agrarpolitik, Frauen, Regionalismus und Wahlbeteiligung - folgen einander in alphabetischer Ordnung, haben einen Umfang von vier bis zehn Seiten und schließen mit recht umfangreichen deutsch- und fremdsprachigen Literaturhinweisen sowie Verweisungen auf andere Artikel; dazu kommen Tabellen und Graphiken. Ein Autorenverzeichnis gibt Auskunft über die Verfasser. Das umfangreiche Sachregister gestattet dem Benutzer die notwendige themenorientierte Suche.
Der zuletzt erschienene Bd. 6 wurde verantwortlich von dem Tübinger Politikwissenschaftler Andreas Boeckh betreut. In Anlage, Artikelaufbau und Beigaben entspricht er Bd. 3. Darüber hinaus wurde zum Zwecke des systematischen Zugriffs eine Thematische Stichwortliste erstellt, die die Artikel in elf Sachgruppen zusammenfaßt. In den 100 Artikeln des Bandes werden Problemfelder der internationalen Beziehungen behandelt, beispielsweise Indochina als Konfliktzone, Rüstungskontrolle und Süd-Süd-Beziehungen, dazu kommen Artikel über politikwissenschaftliche Theoriebildung, etwa Integrationstheorien, Regimeanalyse oder Kriegsursachenforschung. Um mehr zu bieten als eine Momentaufnahme der im Umbruch begriffenen Weltordnung, soll in den Artikeln herausgearbeitet werden, daß die internationale Politik mit den internationalen Beziehungen und Organisationen einem ständigen Wandlungsprozeß unterworfen ist. Und doch sagt der Herausgeber sehr deutlich, daß gerade für diesen Bereich der Politik und der Forschung folgende Feststellung gilt: "Die Zukunft ist im Moment so offen wie niemals zuvor während der Jahrzehnte nach dem Ende des II. Weltkriegs."
Die Konzeption des Gesamtwerkes, die Auswahl der Herausgeber wie der Autoren, die Qualität der bisher erschienenen Bände insgesamt ebenso wie die der einzelnen Artikel werden dem Anspruch gerecht, ein deutschsprachiges Standardwerk zur Politik und Politikwissenschaft zu schaffen. Es ist zu erwarten, daß auch die anderen Bände dieses Qualitätsniveau erreichen werden.
Angelika Hohenstein