Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 3(1995) 1
[ Bestand in K10plus ]
Islamic desk reference
- 95-1-047
-
Islamic desk reference : comp. from The encyclopaedia of
Islam / by E. van Donzel. - Leiden ; Köln [u.a.] : Brill,
1994. - IX, 492 S. : Ill ; 26 cm. - ISBN 90-04-09738-4 :
hfl. 125.00
- [2440]
Das jüngste Produkt aus der EI-Familie ist Islamic desk reference,
zusammengestellt von E. van Donzel, einem der Herausgeber der EI2.
Dieses Werk stellt einen Extrakt aus dem Grundwerk (EI1 und EI2) dar,
der allerdings den Anspruch erhebt, das Wesentliche der ursprünglichen
Artikel in verständlicher Form zu präsentieren. Bereits die
weitgehende Darbietung des Materials unter englischsprachigen Lemmata
trägt dem Rechnung. Bei Eigennamen hielt man sich soweit wie möglich
an die Schreibweise der New encyclopaedia Britannica (für
Personennamen) bzw. der 6. Aufl. 1980 des Times atlas of the world
(für die Ortsnamen). Weiterhin wurde auf die Schreibung diakritischer
Zeichen verzichtet (außer bei der Nennung der korrekten arabischen
Entsprechungen eines Lemmas) und auch sonst die Umschrift der
englischen Orthographie angepaßt. Bei Jahreszahlen wurde vollständig
auf die Angabe des islamischen Datums verzichtet und nur die
christliche Zeitrechnung verwendet. Die einzelnen Artikel stimmen nur
noch inhaltlich mit ihrer jeweiligen Vorlage in der EI überein,
sprachlich hat man auf eine allgemeinverständliche Ausdrucksweise
geachtet. Über das eigentliche EI-Material hinaus wurden noch neue
Lemmata aufgenommen, vor allem solche über zeitgenössische
Persönlichkeiten und Ereignisse der jüngeren Geschichte. Die
Nützlichkeit dieses Werks für einen breiteren Interessentenkreis wäre
allerdings noch größer, wenn man sich für eine mehr dem
Lexikoncharakter entsprechende Typographie entschieden hätte. Die
relativ große Schrift, die Einspaltigkeit des Textes und die
Hervorhebung der einzelnen Artikel allein durch Fettdruck der Lemmata
(ohne zusätzlichen Abstand) trägt nicht zur Übersichtlichkeit bei.
Leider fehlen auch Querverweise zu anderen Stichwörtern, wie sie in
der EI und der Shorter EI zu finden sind. Der Auskunft Suchende muß
Begriffe eines Artikels, zu denen er nähere Informationen erhalten
möchte, auf Verdacht nachschlagen. So kann man unter Monasteries,
Muslim (S. 272) den (persischen) Terminus khanqah für diese
Einrichtungen der islamischen Mystiker finden; im Artikel Khanqah (S.
205) steht nur eine kurze Erklärung des Begriffs ohne Erwähnung des
Wortes monastery oder einen Hinweis auf das entsprechende Lemma. Oder
unter Mi'raj (S. 269) wird erklärt, daß dies der Terminus für "the
Prophet's ascension to Heaven" sei. Es gibt auch ein Lemma Ascension
(S. 38), dort aber wird nur seine Bedeutung im Bereich der
mittelalterlichen arabisch-islamischen Astronomie behandelt. Dem an
weiterführender Literatur zur Vertiefung des jeweiligen Themas
interessierten Leser wär schließlich die Angabe wenigstens der
wichtigsten neueren (englischsprachigen) Literatur eine wichtige Hilfe
gewesen.
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