Das Handbuch orientiert sich an der zweiten Definition und unterrichtet in rund 70 Beiträgen über Stile, Gattungen, literarische Kommunikation, Produktions- und Rezeptionästhetik usw. Als Beispiele seien angeführt: Absurdes Theater, Ästhetizismus, Autor, Avantgarde, Boheme, Décadence, Exotismus, Film, Intertextualität, Literaturoper, Metatextualität, Mythos, Neuklassik, Neuromantik, Postmoderne. Behandelt werden "nicht wissenschaftstheoretische oder methodologische Termini ..., sondern ausschließlich Begriffe der literarischen Praxis" (S. 13).
Das Werk hat nicht lexikalischen, sondern enzyklopädischen Charakter.
Es bietet also nicht knappe Definitionen und Erklärungen, wie sie
leicht in den einschlägigen allgemeinen Sachwörterbüchern und Lexika
des Faches zu finden sind.[2] Stattdessen entfalten die Autoren die mit
den Begriffen verbundene Thematik in reicher Vielfalt der
Perspektiven. Die Artikel sind lesbar und vermeiden jeden
terminologischen Jargon oder hermetische Abbreviaturen, die
gefährlichen Verlockungen also, denen gerade Darstellungen der
"Modernen Literatur" leicht erliegen.
Den Artikeln ist jeweils eine Auswahl wichtiger Forschungsliteratur
beigegeben. Auch diese Bibliographien spiegeln den komparatistischen
Ansatz und sind in der Neuausgabe aktualisiert. Ein gründliches
Sachregister erschließt versteckte Bezüge zwischen den Artikeln.
Gegenüber der ersten Auflage sind in der Neuausgabe folgende
Veränderungen eingetreten: Einige Artikel, z. B. Postmoderne, sind
aufgrund neuer Erkenntnisse vollständig umgearbeitet. Der Umfang ist
um zehn Artikel erweitert, die sich auf Einakter, Exotismus,
Gesamtkunstwerk, Hermetismus, Literaturkritik u. a. beziehen.
Für Bibliotheken und Institute gehört die Moderne Literatur in
Grundbegriffen zum Grundbestand. Für Dozenten, Lehrer und Studenten
der verschiedenen neuphilologischen Disziplinen stellt das Buch ein so
nützliches Hilfsmittel dar, daß es im Handapparat nicht fehlen
sollte.
Hans-Albrecht Koch
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