Hirsch war ein Mann "ausgeprägt bibliophiler Neigungen".[2] Entsprechend
liebevoll ist auch der Katalog gestaltet: verschwenderisch großer
Zeilenabstand, übersichtliches Schriftbild und ebensolcher
Satzspiegel, angereichert durch eingebundene Bildtafeln faksimilierter
Titelblätter, Titelkupfer und repräsentativer Notenseiten. Mehrere
Verzeichnisse, spezifisch zu dem jeweils verzeichneten Bestand,
ergänzen die Einzelbände. Da ein vierter Band vorgesehen war - den
Hirsch 1947 publizierte und den die Cicero Presse "nach Klärung der
Rechtslage" ebenfalls wieder auflegen will -, fehlt allerdings bislang
das Sachregister zu Band 3 sowie ein Namenregister zu den
Gesamtbänden. Die Ausgabe war ohne Zweifel in den Folgejahren nach
ihrem Erscheinen eine wichtige Quelle zur Erschließung der Sammlung.
Freilich: Nur ein Drittel des gesamten Musikbestandes der
Hirsch-Bibliothek sind dort beschrieben, weshalb das British Museum
sich in den Jahren 1951 und 1959 genötigt sah, Supplement-Bände zu
veröffentlichen.[3] Inzwischen ist der gesamte Hirsch-Bestand auch im
CPM[4] nachgewiesen, dort mit der entsprechenden Signatur Hirsch sowie
Band- und Katalognummer versehen. Somit entpuppt sich dieser Reprint
ausschließlich als Reminiszenz an eine große europäische
Privatbibliothek des 20. Jahrhunderts. Als Erschließungsinstrument für
den Musikwissenschaftler ist dieser Katalog inzwischen jedoch nicht
mehr von Bedeutung.
Reiner Nägele
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