Ohne als Nicht-Indologe letztlich beurteilen zu können, ob nicht die meisten der hier verzeichneten Beiträge nicht auch schon in anderen Bibliographien leicht nachweisbar sind, scheint dem Rezensenten die Materialbasis der vorliegenden Bibliographie doch etwas gar zu dürftig zu sein. Selbst wenn die Bearbeiter versichern, daß es nur durch die Beschränkung auf den im Titel genannten Personenkreis möglich war, das Thema "erschöpfend" zu behandeln, so dürfte sich - bei aller Bedeutung der älteren deutschen Indologie - kein Fachmann mit diesen Beiträgen begnügen, sondern wird natürlich auch die Beiträge der anderen Länder heranziehen müssen. Daß die Materialbasis wirklich schmal ist, kann man auch daran ablesen, daß es sich nur um ganze 23 Festschriften handelt. Man muß diese Zahl übrigens erst durch Auszählen etwas mühsam ermitteln, da ganz konträr zur üblichen und benutzerfreundlichen Praxis die ausgewerteten Festschriften nicht etwa in einer eigenen Liste zusammengefaßt, sondern unter den Namen der Festschriftenempfänger zusammen mit deren Beiträgen in anderen Festschriften verstreut verzeichnet sind, wobei unter der Festschrift die Namen der Beiträger mit laufender Bibliographie-Nummer aufgeführt sind. Leider heben sich die Eintragungsstellen für die Festschriften kaum hervor, wie sich überhaupt die typographische Gestaltung auf spärlichstem Niveau bewegt und außer der Sperrung der Namen keine Hervorhebungen kennt. Daran ändert auch der im Vorwort behauptete Gewinn an Übersichtlichkeit nichts, der daraus resultieren soll, daß den Festschriftenempfängern ganz knappe Annotationen beigegeben sind (Geburts- und Todesjahr; Hinweise auf Porträts, Biographisches, Personalbibliographien sowie innegehabte Lehrstühle). Trotz der insgesamt geringen Zahl an Festschriften ergab deren Auswertung 696 Eintragungen. Diese sind nach deren Verfassern und innerhalb alphabetisch nach dem substantivum regens (S. 16+) geordnet. Die Fundstellen werden in der Form Jacobi-Festschrift S. ... - ... zitiert, so daß man dann erst unter diesen Namen nachschlagen muß, was in Anbetracht der gewählten Ordnung und der ungenügenden typographischen Hervorhebung durchaus mühsam ist. Diese Anlage gewähre zwar nach Meinung der Bearbeiter die größte Übersichtlichkeit, da sie dem Prinzip des Dictionary Catalogue (S. 15+) entspräche, doch kann man dem kaum zustimmen, von dem eigenwilligen Verständnis des Prinzips eines dictionary catalogue ganz zu schweigen. Damit sind wir bei dem größten Mangel dieser Bibliographie angelangt, nämlich dem, daß sie jeglicher Sacherschließung entbehrt: weder gibt es Eintragungen unter Schlagwörtern (dann erst läge wirklich ein dictionary catalogue vor) noch ein Schlagwortregister. Gerade die Sacherschließung wäre aber (fast) der einzige Grund für die Existenz einer so speziellen Bibliographie, und es ist unverständlich, daß der Herausgeber, Indologe nach Ausweis seiner in der Sarasvati series erschienenen Schriften, diese Chance vergeben hat. Hier liegt nur eine Fleißübung vor, die jeder, der Titel wie Briefmarken sammelt, auch ohne Kenntnis der behandelten Materie vorlegen könnte. Daß diese Bibliographie sozusagen aus einer anderen Zeit stammt, kann man nicht nur den oben genannten Ordnungsprinzipien entnehmen, sondern auch der Produktionsmethode, handelt es sich bei der Bibliographie selbst doch offensichtlich um eine mit Schreibmaschine erstellte Reinschrift eines Zettelmanuskripts und bei den einleitenden Teilen um ein noch dazu wenig ansprechendes Typoskript. Als letztes Ärgernis sei noch erwähnt, daß der Verlag auf die Idee verfallen ist, an die Bibliographie noch den Nachdruck einer Dissertation von 1903 anzuhängen. Diese muß man somit auch dann kaufen, wenn man nur an der Bibliographie interessiert ist, die Dissertation schon im Haus hat oder diese einem viel zu speziell ist, als daß man je daran denken würde, dergleichen zu kaufen.
sh