Die zwei Bände des Diercke-Wörterbuchs enthalten über 7.300 Artikel
(auf dem hinteren Umschlag heißt es "10.000 Stichwörter"), die von
einem fachlich ausgewiesenen, interdisziplinär zusammengesetzten
Autorenteam erarbeitet worden sind. Wegen der gedrängten Form der
Information mußte auf Graphiken oder erläuternde Skizzen ebenso
verzichtet werden wie auf begriffsgeschichtliche Hinweise. Die
Beschränkung auf den Text sowie die häufigen Verweisungen auf weitere
Fachbegriffe machen den Gebrauch nicht einfach. Literaturhinweise
fehlen. Die angesprochene Klientel ist eindeutig bei denen zu suchen,
die den Umgang mit wissenschaftlichem Vokabular erst lernen. Ein
Vergleich mit dem Diercke-Wörterbuch der allgemeinen Geographie,[1] das
sich bereits seit zehn Jahren auf dem Markt behauptet, zeigt eine nahe
Verwandtschaft, die dadurch bedingt ist, daß es sich teilweise um
dieselben Autoren handelt. Und in der Tat wurden manche Begriffe aus
dieser früheren Publikation übernommen, desgleichen aus dem von dem
Mitautor Bruno Streit verfaßten Umwelt-Lexikon[2] im Herder-Verlag.
Das Westermann-Lexikon Ökologie & Umwelt stellt eine um Graphiken und
Photos erweiterte Ausgabe des Diercke-Wörterbuchs dar und erscheint in
einem einzigen Band mit einer freundlicheren und besseren Ausstattung.
Dafür ist es zwar um DM 10.00 teurer, doch lohnt diese Mehrausgabe,
und zwar nicht nur für Bibliotheken.
Wolfgang Crom
Nach der Zahl der seit 1987 erschienenen veränderten und unveränderten
Auflagen zu schließen, ist das Öko-Lexikon ein Renner. Trotz des
Titels besteht der Band nur zum Teil aus einem Lexikon: ein langer,
Zusammenhänge überschriebener Einleitungsteil (S. 11 - 74) gibt eine
Darstellung des komplexen Themas mit folgenden, jeweils mit "... und
Umwelt" endenden Kapitelüberschriften: 1. Mensch, 2. Technische
Zivilisation, 3. Wirtschaft, 4. Politik. Von der einleitenden
Darstellung wird auf die Stichwörter des eigentlichen Lexikons
verwiesen (S. 75 - 255). Den Abschluß bildet ein Literaturverzeichnis
deutschsprachiger Monographien und Aufsätze, geordnet nach den
Kapiteln des Einleitungsteils bzw. den wichtigeren Artikeln des
Lexikons.
sh
Nicht nur die äußere Erscheinungsform in einem stattlichen Band, vom
Preis ganz zu schweigen, unterscheidet das Springer-Umweltlexikon von
den drei anderen Titeln: seine Absicht ist vielmehr, in erster Linie
die Wirkung bestimmter Vorgänge auf die Umwelt darzustellen. Deshalb
sind hier nicht nur andere Begriffe aufgenommen, sondern gleiche
Begriffe meist auch anders definiert worden. Somit findet der Benutzer
in diesem, insbesondere der Umweltverwaltung dienenden Nachschlagewerk
die Beschreibung technischer Anlagen im Dienste des Umweltschutzes
(oft mit Ablaufdiagrammen versehen) ebenso wie kurze Erläuterungen zu
umweltrelevanten Vorschriften (z.B. TA Luft) oder Darstellungen
chemischer Produkte (z.B. DDT) mit ihren Strukturformeln. Wegen der
Komplexität und des sehr speziellen Charakters des Umweltlexikons
nehmen die Herausgeber auch weitere Begriffe auf, die zum besseren
Verständnis komplexer Zusammenhänge führen und den Gebrauch weiterer
Nachschlagewerke entbehrlich machen sollen. Dadurch ergibt sich eine
Gesamtzahl von etwa 9.000 Artikeln, die mit Namenskürzel gezeichnet
sind. An der Zahl von 64 Mitarbeitern kann man den weit gefaßten
Rahmen ablesen, der laut Vorwort etwa 100 Fachgebiete umfaßt. Ein
Blick in das Mitarbeiterverzeichnis zeigt eine Mischung aus Dozenten
sowie Akademikern aus Industrie und Öffentlicher Verwaltung, woraus
sich auch der durchweg verwendete verwaltungstechnische Jargon erklärt
sowie die Tendenz, auf praxisnahe Anwendungen hinzuweisen. Die Artikel
nennen in Einzelfällen weiterführende Literatur.
Wolfgang Crom
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