Düsseldorf gehört mit 998 Exemplaren (einschließlich 162 Mehrfachexemplaren und 18 Fragmenten) zu den mittelgroßen bundesdeutschen Sammlungen. Mit dem vorgelegten Band werden die hier vorhandenen Exemplare erstmals in einem gedruckten Katalog erschlossen. Die Anlage der Titelaufnahmen orientiert sich an den beschriebenen Vorgaben (1. Ausgaben, Mehrfachexemplare; 2. Verfasser, Titel, Texte; 3. Druckgeschichtliche Identifizierung und Beschreibung; 4. Zustand und Ausstattung des Exemplars; 5. Buchschmuck; 6. Provenienzen; 7. Einbände) und erklärt sich damit auch für den mit der Benutzung solcher Kataloge nicht Vertrauten von selbst. Von besonderem Interesse für den rheinischen Landeshistoriker sind die ausführlichen Provenienzangaben bei den Titelaufnahmen und ebenso der erklärende Überblick hierzu in der Einleitung. Den Vorbesitzern gilt, neben den Druckorten und Druckern, ein ausführliches Register. Der Bestand erweist sich hier als stark regional niederrheinisch geprägt. Der mit weitem Abstand am häufigsten vertretene Druckort ist Köln, allein aus der Offizin des Ulrich Zell sind 64 Titel in über 80 Exemplaren vorhanden. Insgesamt sind aber auch die Rheinstädte sowie die gesamten Niederlande unter den Druckprovenienzen stark vertreten. Da nur wenige kostbare Einbände zu verzeichnen sind, wurde leider auf ein Register zu den Einbänden ganz verzichtet. Die den Katalog abschließende Nummernkonkordanz zu den gängigen Inkunabelverzeichnissen gehört zum selbstverständlichen Standard. Lediglich schmückende Funktion hat dagegen die beigegebene Bilddokumentation mit Abbildungen aus 18 der verzeichneten Inkunabeln.
Mit 561 Titeln einschließlich Fragmenten ist der Bestand der Bibliothek des Geschwister-Scholl-Gymnasiums (1565 als Bibliothek der städtischen Lateinschule gegründet) der Kern des Freiberger Inkunabelkatalogs. Ergänzt durch den Bestand der Kirchenbibliothek St. Jakobi, drei Bände der Stadt- und Kreisbibliothek sowie drei Bände der Bibliothek der Bergakademie werden damit 653 Titel verzeichnet. Die Anlage der Titelaufnahmen wie auch der Register ist die übliche; positiv fällt die Ausführlichkeit der Einbandbeschreibungen auf, die auch durch ein Register erschlossen sind. Der funktionale Abbildungsteil verweist auf Besonderheiten bei Einbänden, klassifiziert die erhaltenen Kettenbeschläge und gibt auch handschriftliche Eintragungen an den Einbänden wieder. Der Qualität der Abbildungen entspricht leider nicht der Satz des Textes in einer Schreibmaschinentype mit handschriftlichen Ergänzungen - und das dann auf einem stark gestrichenen Papier -, so daß man auf den ersten Blick den gänzlich falschen Eindruck einer flüchtigen Arbeit hat. Mehr editorische Sorgfalt im Hinblick auf eine dem Sujet angemessene Typographie hätte hier eine übersichtliche Gestaltung entstehen lassen können, die die Anlage des Kataloges zudem vorgegeben hatte.
Rudolf Nink