Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 3(1995) 2
[ Bestand in K10plus ]
Harrod's librarians' glossary
- 95-2-194
-
Harrod's librarians' glossary : 9,000 terms used in
information management, library science, publishing, the
book trades and archive management / comp. by Ray
Prytherch. - 8. ed. - Aldershot, Hants : Gower, 1995.
- XIII, 692 S. ; 24 cm. - ISBN 0-566-07533-4 : œ 75.00
- [2686]
Das in 1. Aufl. bereits 1938 erschienene Standardwörterbuch der
englischen Terminologie des Bibliotheks-, Informations- und Buchwesens
wurde seit Ed. 4 (1977), die noch Librarian's glossary ... hieß und
noch vom Begründer bearbeitet war, in ABUN mehrfach besprochen;[1] ab
Ed. 5 (1984) trägt das Fachwörterbuch seinen heutigen, mit dem Namen
des 1984 verstorbenen Begründers eingeleiteten Titel und wurde seitdem
von Ray Prytherch bearbeitet. Obwohl dieser damals eine gründliche
Modernisierung des bewährten Nachschlagewerks ankündigte, blieb diese
aus und auch Ed. 7 (1990) beschränkte sich auf den Austausch
veralteter (i.S.v. nicht mehr häufig anzutreffender) Termini durch
neue, vor allem aus dem Bereich elektronische Information; anläßlich
der Rezension dieser Aufl. mutmaßte der Rezensent sogar, daß es nicht
mehr zu einer völligen Überarbeitung kommen werde. Um so mehr wird man
nun durch den Zusatz zum Sachtitel der Ed. 8 überrascht, der sich
deutlich von den im Titel der früheren Aufl. angeführten Gebieten
unterscheidet, hieß es dort doch ... glossary of terms used in
librarianship, documentation and the book crafts and reference book.
Die vorgenommene Modernisierung ist aber eher terminologischer denn
inhaltlicher Natur; lediglich der Bereich des Archivwesens ist neu
dazugekommen, freilich ohne daß man dafür nachhaltige Spuren im
Wörterbuch selbst fände. Lediglich die Abfolge der Begriffe, mit
information management vor library science statt früher librarianship
vor documentation gibt die vorherrschende Tendenz wieder: so ist, um
nur ein Beispiel zu nennen, dem Internet nunmehr fast eine Seite
gewidmet, während in der Vorauflage INTERNET mit 5 Zeilen abgehandelt
wurde und das jetzt gleichfalls begegnende World Wide Web damals noch
ganz fehlte. Zwei formale Neuerungen sind zu erwähnen: für die
Mehrzahl der behandelten Institutionen wird nun auch deren Anschrift
genannt (für die wenigen deutschen immer noch mit der alten
Postleitzahl) und ferner wird eine neue Monographie oder ein neuer
Aufsatz als weiterführende Literatur zitiert: letzteres kommt jedoch
nur so vereinzelt und in so unberechenbarer Auswahl vor, daß der
Nutzen dieser Neuerung nicht sehr hoch zu veranschlagen ist. Der
Bearbeiter hat für die vorliegenden Aufl. auch ein Beratergremium
hinzugezogen, mit dem Ziel, der Internationalisierung aufzuhelfen: von
den 11 genannten Personen stammen allerdings 7 aus Großbritannien, die
restlichen verteilen sich auf Australien (1), die USA (1) und Japan
(2). Wirklich international ist dieses Fachwörterbuch weiterhin
keineswegs, steht doch Großbritannien ganz im Zentrum, mit passabler
Berücksichtigung der Länder des Commonwealth und der USA. Daß die
Eintragungen für Institutionen mit Japan ... - wohl dank des neuen
Beratergremiums - von damals 2 auf jetzt 8 (Ansetzung unter den
japanischen Namen!) hinaufschnellte, ist dabei unerheblich, ist doch
der Rest der Welt weiterhin völlig inadäquat vertreten. Um nur die
Eintragungen unter Deutsch ... zu nennen: neben der Deutschen
Gesellschaft für Dokumentation und dem Deutschen Bibliotheksinstitut
wird jetzt auch des Deutschen Bibliotheksverbandes gedacht, der
angeblich "the principal German association of professional
librarians" sei und den Bibliotheksdienst herausgäbe. Über das DBI
heißt es weiterhin u.a., daß es (allein) vom Federal Government
getragen werde und es sei "principally concerned to develop and test
software systems for library applications". Da tröstet wenig, daß
Institutionen anderer nicht-anglophoner Länder kaum besser wegkommen.
Der Vorschlag, diese willkürlich ausgewählten Sottisen ganz
wegzulassen, sei hiermit wiederholt, doch liest der Bearbeiter
vermutlich nicht-englischsprachige Rezensionen nicht, was sich auch
aus den Fehlern bei den wenigen deutschen Wörtern, die in seinem
Wörterbuch vorkommen, schließen läßt. - Nützlich allein für
Informationen über das Informationswesen in Großbritannien sowie in
gewissem Umfang für die internationalen Aspekte der europäischen
Zusammenarbeit auf diesem Gebiet.
sh
- [1]
- Ed. 4: ABUN in ZfBB 25 (1978),3, S. 233 - 234; Ed. 5: 31 (1984),3,
S. 262 - 263; Ed. 7: 38 (1991),5, S. 482 - 488.
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