Die vorliegende Bibliographie verzeichnet 4119 Titel nach einer
sechsfach untergliederten Systematik, deren Abdruck allein schon sechs
Seiten beansprucht. Die Zahl der Eintragungen ist dagegen wesentlich
höher, als es die Zahl der durchnumerierten Titel vermuten läßt, da in
reichem Maße von Mehrfacheintragungen Gebrauch gemacht wird. Diese
retrospektive Bibliographie der polnischen Buch- und
Bibliothekswissenschaft ist als Einführung jedoch eher eine
Mogelpackung: Obwohl in der zugleich als Inhaltsverzeichnis dienenden
Systematik die Angabe der Seitenzahlen fehlt, bildet nämlich diese
Systematik neben dem Register der behandelten Orte und Personen das
einzige Erschließungsmittel für den Nutzer. Geboten werden die Titel
von Veröffentlichungen ab ca. 1620, soweit das Fach Bibliographie
betroffen ist, für beschreibend-interpretierende Fragen ist der
Berichtszeitraum eingeschränkt auf die Jahre 1732 bis 1985. Für den
genannten Zeitraum findet man Literatur bis zum Ende des 19.
Jahrhunderts in der Bibliografia polska von Estreicher und die neuere
Literatur ab 1937/44 (1965) in den Mehrjahresbänden, später in den
Jahresbänden der laufenden Bibliographie der Bibliographien und zur
Buch- und Bibliothekswissenschaft in Polen.[1] Aus den dort bereits
angezeigten Titeln trifft die vorliegende Bibliographie eine Auswahl,
die jedoch aufgrund des frühen Berichtsendes 1985 (das sich mit dem
Berichtsverzug der laufenden Bibliographie erklärt) selbst schon fast
historischen Wert hat. Fragwürdig erscheint auch der Verzicht auf
Publikationen von Nicht-Polen zum polnischen Buchwesen, selbst dann,
wenn diese in Polen veröffentlicht wurden.
Das weitgehende Fehlen von Annotationen (nur glgtl. finden sich
polnischsprachige Hinweise zum Inhalt) sind nicht dazu angetan, die
Ergebnisse der polnischen buchwissenschaftlichen Forschung
international bekanntzumachen, weshalb auch eine Veröffentlichung
dieser Bibliographie unter polnischem Titel in Polen selbst keine
falschen Erwartungen geweckt hätte. Dank einer beigefügten Übersetzung
der Systematik ins Polnische wird sie jedoch in Polen selbst ihr
hauptsächliches Publikum finden.
Rudolf Nink
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