Jeder der in chronologischer Folge beschriebenen Berichte wird durch ein differenziertes Schema erschlossen. Vorangestellt sind der Reisende, das Jahr der Reise, ihr Ziel und die genaue Reisedauer. Zum Verfasser des Berichts wird auf die Artikel in ADB, NDB und Verfasserlexikon verwiesen. Weitere Teilnehmer der Reise werden genannt und "Parallelberichte" aller im selben Jahr zum selben Ziel unternommenen Reisen aufgezählt. Schließlich folgen die bibliographischen Angaben zu (a) handschriftlicher Überlieferung (nur in fünf Fällen ist keine Handschrift nachweisbar), (c) Ausgaben des 15. - 18. und (d) des 19./20. Jahrhunderts, (e) Übersetzungen (insgesamt 28 Reiseberichte, davon zwei - Nr. 66 und 100 - nur in Übersetzung); hinzu kommen (b) allgemeine und (f) spezielle bibliographische Nachweise zum Reisenden, seiner Reise, Familie usw. In einem Abschnitt (g) werden eventuelle Besonderheiten der Reise erwähnt. Zum Schluß folgt das jeweilige Itinerar. - Ein Abkürzungs- und Literaturverzeichnis (S. 372 - 384) mit einer nach Bibliotheken geordneten Bibliographie aller verwendeten Handschriftenkataloge (S. 385 - 398), eine Ortsnamen-Konkordanz zur Erklärung mittelalterlicher Namensformen (S. 399 - 413), ein Personen-(S. 414 - 467) und ein Ortsindex (S. 468 - 519) sowie ein alphabetisches Verzeichnis aller Reisenden (S. 520 - 527) schließen den Band ab.
Der erstaunlichen Ausführlichkeit dieser analytischen Bibliographie ist die Sorgfalt in der Ausführung leider nicht durchgehend angemessen. Der Herausgeber selbst bedauert (S. 7), daß "ältere" Handschriftensignaturen nicht generell überprüft worden seien; das hätte aber zumindest bei alten Katalogen, zu denen z.B. die Verzeichnisse in Pertz' Archiv der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtskunde gehören, obligatorisch sein müssen. Der beeindruckende Ortsnamenindex läßt den Leser beim Versuch, unbekannte Orte zu lokalisieren, völlig und bei der Frage nach der Identität homonymer Namen oft im Stich. Z. B. verbergen sich unter dem Lemma Neumarkt (S. 498) mit 15 Nachweisen insgesamt vier verschiedene Orte, nämlich neunmal Neumarkt/Südtirol, viermal Neumarkt/Oberpfalz (Nr. 15, 64, 104, 149) und je einmal Neumarkt-St. Veit/Oberbayern (Nr. 73) und Neumarkt/Kärnten (Nr. 101); Öttingen (S. 499) ist in einem Fall das heutige Öttingen (im Ries) bei Nördlingen (Nr. 144), im anderen aber das heutige Altötting (Nr. 73). Das Kärntner Neumarkt ist über die Ortsnamen-Konkordanz zu eruieren (S. 408). Vielfach verzeichnet diese Konkordanz aber bloße graphische Varianten (z.B. Florentz : Florenz; Leypzig : Leipzig), die das Verzeichnis unnötig aufblähen; zudem wirkt die Auswahl willkürlich, wenn z. B. das eindeutige Nürenberg für Nürnberg aufgenommen ist (S. 408), das viel häufigere Nürmberg dagegen fehlt. Zahlreiche Druckfehler hätten bei einer gründlichen Schlußredaktion sicher vermieden werden können; z. B. sind von den sieben Verweisungen der Anmerkungen 15 - 17 auf einzelne Reisebeschreibungen (S. 11) sechs falsch. - Den Wert der Bibliographie als solcher mindern derartige Mängel kaum. Nur werden dem Benutzer größere Aufmerksamkeit und Vorsicht abverlangt.
Klaus Walter Littger