Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 3(1995) 2
[ Bestand in K10plus ]
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Goethes Weimar
- 95-2-289
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Goethes Weimar : das Lexikon der Personen und Schauplätze
/ von Effi Biedrzynski. - 2., überarb. Aufl. - Zürich :
Artemis & Winkler, 1993. - 495 S. ; 25 cm. - ISBN
3-7608-1064-0 : DM 98.00
- [1581]
Das Lexikon Goethes Weimar stammt von einer durch zahlreiche
einschlägige Publikationen, die Mitarbeit an kapitalen Werken der
Goethe-Pilologie, nicht zuletzt aber durch den von ihr im selben,
inzwischen leider nicht mehr in seiner alten Form existierenden Verlag
herausgegebenen Kalender Mit Goethe durchs Jahr ausgewiesenen Kennerin
und Vermittlerin der Goethe-Materie. Somit ist sie für die Bearbeitung
dieses speziellen, auf eine bestimmte Epoche beschränkten und damit eo
ipso historischen Stadtlexikons geradezu prädestiniert. Hier wird man
auch nicht die strengen Maßstäbe anlegen, die man an allgemeine
Stadtlexika anlegen muß: die (nach Verlagsangaben) ca. 350 Artikel
behandeln in sehr unterschiedlicher Länge - wie der Zusatz zum
Sachtitel verspricht - Personen und Schauplätze in erzählendem, gar
nicht lexikonhaften Stil, der dieses Lexikon mehr zu einem Lesebuch
denn zu einem Nachschlagewerk werden läßt. So gehören die längeren
Porträts dem Typ nach eher zu den aus den Lebensbilder-Sammlungen
bekannten Biographien. Neben Artikeln, die in der Länge den üblichen
Lexikonartikeln entsprechen, finden sich lange, fast enzyklopädische
Artikel und dazu Übersichtsartikel wie z.B. Geselligkeit in Weimar,
mit Abschnitten, die von Leseabende bei Anna Amalia über
Mittwoch-Club, Mittwochsgesellschaft und Mittwochskränzchen bis
Vauxhalls reichen (man meint hier zuweilen, das Wolfenbütteler
Jahresprogramm zu lesen), mit entsprechenden Verweisungen im
Hauptalphabet. Daß dort, wo die behandelten Personen es erfordern, die
Goethezeit auch weit überschritten wird, sei vermerkt, so z.B. bei
Maria Pawlowna, die bis 1859 lebte oder bei der Übersicht über die
Familie Vulpius, die auch noch den erst 1944 verstorbenen Walther
Vulpius registriert. Die Literaturangaben beschränken sich auf einen
oder jedenfalls ganz wenige Titel; die zusammenfassende Literaturliste
am Schluß beschränkt sich auf ca. 30 Titel, fast ausschließlich
Goethe-Literatur. Die zahlreichen Schwarzweiß-Abbildungen reichen vom
Briefmarken- bis zum ganzseitigen Format, bringen selten Abgebildetes,
sind z.T. jedoch von flauem Kontrast. Gewünscht hätte man sich ein
eigenes Schlagwort- und Personenregister, da sich nur so die ganze
Fülle der Information gezielt erschließen ließe. - Der Rezensent hat
mehr als es für die Abfassung dieser Rezension erforderlich war, in
diesem Buch gelesen und wird die Lektüre im Hinblick auf einen
bevorstehenden Besuch in Weimar fortsetzen.[1]
sh
- [1]
- Das Werk wurde ausführlich von Walther Killy in der
Literaturbeilage zur Frankfurter Allgemeinen vom 08.12.1992, S. L7
besprochen.
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