Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 3(1995) 3
[ Bestand in K10plus ]
The concise dictionary of American Jewish biography
- 95-3-389
-
The concise dictionary of American Jewish biography /
Jacob Rader Marcus, ed. - Brooklyn, NY : Carlson. - 29 cm.
- ISBN 0-926019-74-0 : $ 200.00
- [2864]
- Vol. 1. A - K. - 1994. - XIX, 350 S.
- Vol. 2. L - Z. - 1994. - XV S., S. 353 - 711
Der Titel des Concise dictionary of American Jewish biography erinnert
an den des Concise dictionary of American biography,[1] unterscheidet
sich von diesem jedoch wesentlich, und zwar nicht nur in Bezug auf den
berücksichtigten Personenkreis. Während letzteres Kurzfassungen der
Biographien aus dem großen, vielbändigen Dictionary of American
biography enthält, die jedoch immer noch als Texte lesbar sind,
handelt es sich beim vorliegenden Werk im Grunde um einen Index zu
zahlreichen anderen jüdischen und allgemeinen biographischen und
sonstigen Nachschlagewerken, der zusätzlich zu den Fundstellen auch
noch die elementaren biographischen Daten im Telegrammstil enthält.
Berücksichtigt sind knapp 24.000 (diese Angabe des Vorworts hält einer
Nachprüfung stand) Namen von amerikanischen Juden (einschließlich von
Emigranten, die nur vorübergehend in den USA lebten), die durch die
Auswertung der biographischen Artikel aus folgenden Typen von
(ausschließlich englischsprachigen) Nachschlagewerken gewonnen wurden:
1. Jüdische Enzyklopädien, 2. retrospektive biographische
Nachschlagewerke sowie laufende, kurzbiographische, und zwar sowohl
allgemeine als auch solche, die nur Juden berücksichtigen; 3. die an
biographischem Material reichen Publications of the American Jewish
Historical Society.[2] Auswahlkriterium war also allein das Vorkommen
eines Namens in diesen Quellen.[3] Bei der Auswertung der nicht
spezifisch jüdischen Nachschlagewerke mußte man sich an den
mitgeteilten biographischen Fakten orientieren und im Zweifelsfall hat
man sich eher für die Aufnahme entschlossen. Daß Henry Kissinger trotz
des Grundprinzips, nach dem nur solche Personen berücksichtigt werden,
die vor 1985 gestorben waren, verzeichnet ist, sei lediglich
angemerkt. Da sich andererseits sehr häufig kein Todesdatum
feststellen ließ (ein nur zu bekanntes Phänomen), entschieden sich die
Bearbeiter immer dann für die Aufnahme, wenn auf Grund des
Geburtsjahres vom Ableben der Person in den neunziger Jahren
ausgegangen werden kann.[4] Das Bearbeitungsverfahren bringt es also mit
sich, daß keine neue Auswahl nach der "Bedeutung" einer Person
getroffen wurde, sondern daß jede einmal von einem der ausgewerteten
Werke als "bedeutend" eingestufte Person berücksichtigt wird; das
führt natürlich dazu, daß bei den bekannt laschen Auswahlkriterien
vieler kurzbiographischer Nachschlagewerke auch zahllose, nicht nur
aus heutiger Sicht, unbedeutende Personen wiederum berücksichtigt
sind. Die im Vorwort angesprochene Möglichkeit der Auswertung dieses
Materials (nach Beruf, Herkunft etc.) wird von diesem Index leider
nicht unterstützt, da jegliche Register fehlen.[5]
sh
- [1]
- Concise dictionary of American biography / [American Council of
Learned Societies, Committee on the Dictionary of American Biography].
- 4., ed., complete to 1970. - New York [u.a.] : Scribner [u.a.],
1990. - XIII, 1536 S. ; 29 cm. - ISBN 0-684-19188-1 : $ 150.00.
(zurück)
- [2]
- Publications of the American Jewish Historical Society. - 1 (1893)
- 50 (1960/61). Dazu erschien 1914 ein Mehrjahresregister zu Bd. 1/20.
Das neu bearbeitete Mehrjahresregister für die Bd. 21/50 kam leider
nicht mehr rechtzeitig vor Redaktionsschluß des vorliegenden Heftes
von IFB an: An index to Publications of the American Jewish Historical
Society, volumes 21 - 50 (1913 - 1961) / by American Jewish Historical
Society. - Brooklyn, NY : Carlson, 1994. - XXII, 439 S. - ISBN
0-926019-76-7 : $ 100.00. Es soll später zusammen mit dem in
Vorbereitung befindlichen Register für die Bd. 51/80 (1961/91) des
American Jewish historical quaterly (1961 - 1977) bzw. von American
Jewish history (ab 1978), wie die Titel der Zeitschrift später hießen,
besprochen werden.
(zurück)
- [3]
- Vergeblich war die Suche nach dem Verfasser der weiter oben (IFB
95-3-363, Anm. 1) erwähnten Bibliographien über die Juden in China,
Rudolf Loewenthal (Löwenthal): 1904 in Schwerin geboren, wanderte er
nach der Machtergreifung der Nazis nach China aus, wo er seit 1934 an
einer Universität in Peking lehrte; von dort floh er 1947 vor den
Kommunisten in die USA, deren Staatsbürgerschaft er 1957 erwarb.
(zurück)
- [4]
- Das ist natürlich ein sehr relativer Maßstab, wenn man bedenkt, daß
der Herausgeber des Werkes, der 1947 die American Jewish Archives am
Hebrew Union College in Cincinnati begründete, nach dem in der
CIP-Aufnahme angegebenen Geburtsjahr in diesem Jahr seinen 99.
Geburtstag feiern müßte.
(zurück)
- [5]
- Auch die folgende Bibliographie aus dem Verlag Carlson kam nicht
mehr rechtzeitig für das vorliegende Heft; die Rezension soll zu einem
späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Es handelt sich dabei um die
nachträgliche, mit EDV hergestellte Kumulierung der Titel aus der seit
1962 (mit Berichtszeit ab 1960) laufend im American Jewish quarterly
bzw. seiner Fortsetzung erschienenen bibliographischen Rubrik: Judaica
Americana : an annotated bibliography of publications from 1960 to
1990 / Nathan M. Kaganoff. - Brooklyn, NY : Carlson, 1995. - Vol. 1
- 2. - ISBN 0-926019-75-9 : $ 150.00
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