Die Inhaltserschließung berücksichtigt (von gewissen Ausnahmen abgesehen) auch kleinste Texte und erstellt für jeden einen eigenen Datensatz mit genauer Fundstelle. Dem eigentlichen Index für jede Zeitschrift geht deren bibliographische Beschreibung mit Nennung der Herausgeber und Verlage (mit allen Wechseln), eine Aufführung aller Bände und Hefte mit Umfangsangabe sowie eine Übersicht über redaktionelle Texte voran. Das zweispaltig gesetzte Register weist alle mit eigenen Datensätzen gespeicherten Texte unter folgenden Eintragungen ggf. mehrfach nach: 1. Personennamen (einschließlich der sehr zahlreichen nicht aufgelösten Namenskürzel) und zwar mit Unterscheidung der Funktion als Autor oder als behandelte Person bzw. rezensierter Autor; 2. Geographica; 3. Sachbegriffen, und zwar unter Beschränkung auf 78 allen Bänden gemeinsame, in der Einleitung aufgeführte Begriffe ganz unterschiedlicher Gewichtung; um nur einige zu nennen: Akademien; Archäologie; Buchdruck (mit Bibliographie); Buchmarkt; Chemie; Enzyklopädien; Hydrologie; Okkultismus; Periodika; Theater (mit Oper); Umweltfragen; Verkehr; Zirkus; Zoologie. Schlagwörter mit sehr vielen Eintragungen sind durch Unterschlagwörter differenziert. Dies gilt insbesondere für Geschichte, Kunst, Literatur, Musik, Politik und Wirtschaft. Der große Umfang der Register kommt nicht nur durch Mehrfacheintragungen zustande, sondern auch dadurch, daß die Beschlagwortung nicht allein vom (häufig nichtssagenden Titel) ausgeht, sondern, wie der Titel der IBDK ankündigt, den Inhalt auswertet.
Von den zahlreichen neueren Beispielen für Indizes zu einzelnen
Zeitschriften, so vor allem den vorbildhaften, in der Reihe
Analytische Bibliographien deutschsprachiger literarischer
Zeitschriften erschienenen,[5] die im Hauptteil quasi den Inhalt Heft
für Heft, Beitrag für Beitrag abbilden und diesen durch detaillierte
Register erschließen, grenzt Estermann sein Verfahren bewußt ab, das
er als praktikabler erachtet, da es "alle Eintragungen zu einem
Suchbegriff an einer Stelle zusammenfaßt" (S. VI). Andererseits
distanziert er sich von den nach dem Muster der Einzelindizes
erstellten Sammelindizes verwandter Zeitschriften (wie dem nachstehend
besprochenen) und begründet dies mit der insgesamt "zu schmalen
Datenbasis" der IBDK einerseits und andererseits mit der Tatsache, daß
"eine Kumulation ... die hier erschlossenen Zeitschriften
unangemessen eng aneinander binden (würde)" (S. VI). Der Rezensent
hält weder das eine noch das andere Argument für schlagend, sollte es
doch das anzustrebende Ziel sein, die retrospektive
Zeitschrifteninhaltserschließung auf den Weg zu bringen. Ob diese noch
in der hier gewählten Form zahlreicher gedruckter Bände - deren Zahl
sich durch einen weniger splendiden Satzspiegel und vor allem durch
die Verwendung von dünnerem Papier leicht auf die Hälfte hätte
reduzieren lassen - hätte realisiert werden sollen, möchte der
Rezensent anzweifeln. Da diese Bände Auszüge aus einer Datenbank sind,
hätte man den Inhalt auf einer CD-ROM anbieten sollen. Diese
Angebotsform böte außer der Platz- und Kostenersparnis zudem den
Vorteil bequemerer Recherche, indem sowohl eine Suche im Inhalt aller
Zeitschriften, als auch unter Einschränkung auf nur eine möglich wäre,
womit sich zugleich die Gefahr - wenn es denn wirklich eine ist
- bannen ließe, "die Zeitschriften unangemessen eng aneinander zu
binden". - Daß dank des immensen Fleißes Estermanns und seiner
Mitarbeiter zahlreiche Informationen erstmals leicht zugänglich
werden,[6] ist unzweifelhaft; die Präsentation freilich ist
unzeitgemäß.
sh
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