Der Duden "Etymologie" enthält mehr als 8000 Artikel; da in ihnen auch Ableitungen behandelt werden, beläuft sich das Gesamtkorpus dokumentierter Wörter insgesamt auf über 20.000 Wörter. Im Duden "steht die inhaltliche Seite der Etymologie im Vordergrund, das Motiv für die Benennung, die eigentliche Bedeutung und die Bedeutungsentwicklung der Wörter" (Vorwort des Bearbeiters, Günther Drosdowski, o.S.). Charakteristisch für den Duden "Etymologie" sind die "'erzählende' Darstellungsart" (ebd.) und die dezidiert kultur- und geistesgeschichtliche Ausrichtung der einzelnen Artikel.
Das nach seinem Begründer noch heute als Kluge zitierte Etymologische
Wörterbuch der deutschen Sprache erschien in 1. Aufl. bereits 1883,
wurde im Laufe der Jahrzehnte von bedeutenden Germanisten (genannt
seien vor allem Alfred Götze und Walther Mitzka) verbessert, vermehrt
und bearbeitet und dazwischen teilweise auch unverändert nachgedruckt,
bis es schließlich mit der 22. Aufl. 1989 zu einer Elmar Seebold zu
verdankenden völligen Neubearbeitung kam.[1] Auf diese folgt die
vorliegende, um 100 Seiten erweiterte 23. Aufl., die gerade noch
rechtzeitig während der Endredaktion dieses Heftes von IFB
ausgeliefert wurde. Sie enthält nach Angabe des Verlags (auf der
Rückseite des hinteren Buchdeckels) über 1000 Stichwörter mehr als die
Vorauflage und erläutert "Herkunft und Bedeutung von 13.000 Wörtern".[2]
In dieser hohen Zahl dürften sowohl die eigentlichen Lemmata als auch
die innerhalb der Artikel behandelten Wörter enthalten sein. Trotzdem
stellt der Kluge hinsichtlich des Lemmabestandes das umfangreichste
der drei hier verglichenen Wörterbücher dar. Weitere Besonderheiten
zeichnen ihn aus, so insbesondere die Literaturangaben, die
zahlreichen Lemmata beigegeben sind und die keines der anderen hier
besprochenen Wörterbücher kennt. Diese Literaturangaben dienen nicht
nur der Dokumentation von Belegen in anderen Nachschlagewerken,
sondern zitieren auch Spezialliteratur, und zwar keineswegs nur
linguistische, sondern auch Literatur "zur Sache".[3] So gehen dem
Wörterbuch auch zwei lange Listen der abgekürzt zitierten
Zeitschriften und Reihen einerseits und andererseits der sonstigen
Literatur, insbesondere der Nachschlagewerke,[4] voran (S. XLIV - LXIV).
Zu den Beigaben gehört auch ein langer Abschnitt "Einführung in die
Terminologie" (S. XII - XXXV) "für diejenigen, die mit dieser
Terminologie Mühe haben", d.h. für sprachinteressierte Laien. Dieser
terminologische Teil wird sogar durch ein eigenes Register der Termini
erschlossen. Die Erweiterung wurde auch dazu benutzt, neue,
insbesondere aus anderen Sprachen (allen voran dem Englischen)
entlehnte Wörter aufzunehmen. Berücksichtigung findet nicht nur der
Standardwortschatz: die oben für das Etymologische Wörterbuch des
Deutschen angeführten Lemmata aus der Umgangs- und der Fachsprache
sowie die heute selten gebrauchten Wörter finden sich allesamt auch
bei Kluge. Überhaupt hat dessen Bearbeiter "in größerem Umfang
Datierungen aus dem Etymologischen Wörterbuch des Deutschen
übernommen" (S. VII), da diese sich als sehr zuverlässig erwiesen
haben und "in vielen Fällen genauere,[5] d.h. frühere Datierungen als
die sonst gedruckt vorhandene Fachliteratur liefern" (ebd.). In
Arbeitsteilung mit dem gleichfalls historisch ausgerichteten, von
Hermann Paul 1897 begründeten Deutschen Wörterbuch,[6] das die
Wortgeschichte betont, beschränkt sich der Kluge auf die "Untersuchung
der Herkunft der Wörter" (S. IX). Als wichtiges
Unterscheidungskriterium zu den anderen Wörterbüchern ist zu erwähnen,
daß im Kluge "die Bedeutungsangaben nicht als Bedeutungsbeschreibungen
gedacht (sind), sondern als Identifizierungshilfen, etwa bei Homonymen
oder bei seltenen Wörtern (S. X).
Da das Wörterbuch als Datenbank vorliegt, lassen sich aus dieser auch
weitere Produkte generieren. So ist "die Ausarbeitung des Register-
und Auswertungsbandes zu dieser neuen Fassung ... in Arbeit und wird
dem Wörterbuch so bald es möglich ist folgen" (Vorwort S. VII). Diese
Ankündigung enthielt allerdings auch bereits das Vorwort zur 22.
Aufl.
sh [nur für Kluge]
1.3 Teilwörterbücher : Sprichwörter und sprichwörtliche Redensarten
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