Im englischsprachigen Länderalphabet liefert der Führer für ca. 440
Ausbildungseinrichtungen aus ca. 110 Ländern[2] in getrennten
Abschnitten 1. die Informationen zu den Institutionen und 2. zu den
von ihnen realisierten Programmen. Für jedes Land ist eine knappe
tabellarische Übersicht über das jeweilige nationale Bildungssystem
vorangestellt. Innerhalb eines Landes sind die Schulen alphabetisch
nach Namen geordnet; übersichtlicher wäre wohl die Sortierung nach
Orten.
Zu den Institutionen-bezogenen Angaben gehören: Name, Andreßangaben,
Leitung, Gründungsjahr, organisatorische Zugehörigkeit,
Studiengebühren, Unterhaltsträger / Finanzierung, Lehrkörper, Anzahl
der Studierenden, der Absolventen sowie der ausländischen
Studierenden, Angaben zur Bibliothek und zur technischen Ausstattung,
Fortbildungsangebote, staatliche oder professionelle Anerkennung,
Zusammenarbeit mit anderen Ausbildungseinrichtungen.
Verständlicherweise konnten für viele Institutionen nicht alle Angaben
gemacht werden. - Das Kategorienschema für die Studienprogramme
berücksichtigt folgende Informationen: Name, Ausbildungslevel,
Ausbildungsbeginn, Zulassungsvoraussetzungen, Studiendauer,
Stundenanzahl, Anzahl der Studierenden und Absolventen des Programms /
Studiengangs, Ziele und Inhalte, Art und Anzahl der Abschlüsse /
Hochschulgrade, Berufsbezeichnung. - Erschließung: Der Führer wird
durch ein Ortsregister und ein Namensregister der
Ausbildungseinrichtungen erschlossen. Auch wenn die personenbezogenen
Angaben (Schulleitung) schnell veralten, wäre ein zusätzliches
Personenregister hilfreich.
Die Angaben basieren weitgehend auf einer Fragebogenaktion, die die
IFLA bereits 1989 durchführte, deren Ergebnisse aber erst 1992
elektronisch erfaßt und im Zuge einer erneuten Umfrage bei den
Ausbildungsstellen in den Jahren 1993/94 aktualisiert werden konnten.[3]
Berücksichtigt werden nur Einrichtungen, die noch existieren bzw.
Ausbildungsprogramme, die noch angeboten werden. Für geschlossene
Schulen ist demnach die erste Ausgabe von 1985 zu konsultieren. Bei
den Studienprogrammen aus dem Archivbereich handelt es sich fast
ausschließlich um solche Ausbildungsgänge, die in bibliotheks- und
informationswissenschaftlichen Schulen angeboten werden. So ist
beispielsweise die Ausbildung von Diplom-Archivaren bei der
Bayerischen Beamtenfachhochschule in München, nicht aber die
Studiengänge der Archivschule in Marburg/Lahn aufgeführt.
Es fällt nicht schwer, in einer Dokumentation dieser Art veraltete
Daten, Ungenauigkeiten oder gar fehlerhafte Angaben ausfindig zu
machen; jeder, der im Ausbildungsbereich tätig ist und sich ein
verläßliches Bild auch nur von der deutschen Bibliotheks- und
IuD-Ausbildungslandschaft zu machen versucht, weiß um die laufenden
Veränderungen bei den Studiengängen und Ausbildungsprogrammen
deutscher Fachhochschulen und Universitäten.[4] So gesehen ist es
zweifellos ein Verdienst der IFLA resp. der Bearbeiterin, für so viele
Länder - z.B. auch für kleine Länder Osteuropas, Südostasiens, Asiens,
Lateinamerikas - in gut strukturierter und leicht auffindbarer Form
diese Fülle von Daten und Fakten zusammengetragen zu haben.[5] Der
Verdacht, daß ein Teil der Defizite des Führers den meldenden bzw. den
nicht meldenden oder unvollständig meldenden Körperschaften anzulasten
ist, liegt zumindest nahe, wenn man die Einträge für die deutschen
Ausbildungsstellen genauer untersucht.[6]
Bernward Hoffmann
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