Bei Ländern der sog. Dritten Welt bietet Slavens allerdings kaum
Entdeckungen: hier ist die einschlägige Produktion der Scarecrow Press
(zu Recht deutlich weniger die ABC-Clio-Bändchen) zu finden. Am
Beispiel des afrikanischen Kontinents zeigt sich eine unsystematische
Länderauswahl: für Burundi ist ein Historical dictionary verzeichnet,
Uganda geht leer aus.[1] Auch ist die Auswahl beim Vorliegen mehrerer
vergleichbarer Werke nicht immer nachvollziehbar: So wird zum
Nachschlagen politischer Führungspersönlichkeiten in Afrika Political
leaders in Black Africa von Wiseman (Nr. 529) genannt, nicht aber
Political leaders of contemporary Africa south of the Sahara,[2] das
qualitativ eindeutig besser ist und zudem mit weiterführender
Literatur aufwartet. Leider schlägt manchmal Lokalpatriotismus bei dem
an der School of Information and Library Studies in Ann Arbor
entstandenen Band durch: bei knapp zehn Titeln zur deutschen
Geschichte ist die Nennung des 73seitigen Catalogue of German foreign
ministry archives, 1867 - 1920 der Archive der University of Michigan
wohl kaum zu rechtfertigen (Nr. 32).
Es mangelt dem bibliographischen Handbuch an Sorgfalt bei der
Redaktion und den Korrekturen: Der Index führt z.B. zu einer Chronik
anscheinend der mittelalterlichen Kultur, doch es handelt sich in
Wirklichkeit nicht um eine für das 10., wie Index und LC headings
versprechen, sondern um eine solche für das 20. Jahrhundert (Nr. 6).
Bei den drei nicht-englischsprachigen Titeln, auf die der Rezensent
stieß, störten jeweils orthographische Fehler, und zwar sowohl bei
deutschen als auch bei französischen Titeln (Nr. 271, 507, 1017).
Klaus Ulrich Werner
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