Technische Voraussetzung ist ein 486 PC (oder ein besserer) mit zumindest 4 MB RAM und 12 - 15 MB freiem Festplattenspeicher, ein Double-speed CD-ROM-Laufwerk, Windows 3.1 oder höher; eine Maus ist nicht unbedingt nötig, aber die Programmbedienung ist mit ihr weitaus komfortabler. Das Programm wird unter Windows installiert; bemerkenswert ist, daß man hierbei die Druck- und Speichermöglichkeiten (z.B. darf gedruckt/abgespeichert werden, maximale Seitenbegrenzung, kann der Drucker/Ziellaufwerk und Pfad für die Speicherung vom späteren Benutzer frei gewählt werden oder werden sie hier fest eingestellt) und die Zeit nach der das Programm verlassen wird, wenn keine Eingabe mehr erfolgt, festlegen und die Entscheidung treffen kann, Quick Time zu installieren oder doch lieber dem Rat der Hersteller (s.o.) zu folgen.
Die Felder für die normale Recherche und die Ergebnisanzeige befinden sich auf einem einzigen Bildschirm (Bildschirm 1), nur für die weitere Sucheinschränkung wird ein neuer Bildschirm aufgerufen (Bildschirm 2).
Bildschirm 1 ist graphisch in verschiedene Bereiche aufgeteilt: 1. die drei Felder für die Eingabe der Suchbegriffe. Hier kann man im Autorenfeld nur den Nachnamen eingeben, und dann entweder gleich damit die Recherche starten oder eine Liste der Verfassernamen aufblättern, den gewünschten in Ansetzungsform (des öfteren wurden Verfasser mehrfach aufgenommen, sei es wegen Vornameninitialen und ausgeschriebenen Vornamen oder auch Eingabefehlern) in das Suchfeld übernehmen und damit eine gezieltere Recherche ablaufen lassen. Auch die Verfasser von Kapiteln, Abschnitten oder Vorworten u.ä. sind suchbar, sie wurden mit den Inhaltsverzeichnissen in die Datenbank aufgenommen. Im Titelfeld kann entweder nach einem Stichwort oder einer Phrase recherchiert werden. Verknüpfung von Titelstichwörtern mit Booleschen oder Kontextoperatoren ist nicht möglich. Die sachliche Recherche läuft ähnlich ab wie die Autorensuche. Es kann also entweder frei nach einem Schlagwort gesucht, oder eine Liste mit den vollständigen subject headings aufgerufen und diese hieraus übernommen werden. Bei Eingaben in mehrere Suchfelder werden diese automatisch mit dem logischen Operator UND verknüpft. Erst wenn in eines der Suchfelder ein Begriff eingegeben wurde, kann man den zweiten Bildschirm zur Einschränkung der Recherche aufrufen (s.u.). 2. das Anzeigefeld für die Listen. Zum einen werden hier die Autoren- und Schlagwortlisten, aus denen man die Suchbegriffe übernehmen kann, zum anderen aber auch die Ergebnisliste angezeigt. Das Anzeigefeld bleibt immer dasselbe, für den Listenwechsel klickt man entweder eine der oberhalb des Feldes angebrachten Taben (authors, subjects, results) an oder ruft die gewünschte Liste mit Hilfe von Tastenkombinationen (ALT + unterstrichener Buchstabe) auf. Wenn man möchte, kann man, auch wenn schon eine Ergebnisliste besteht, einen anderen Suchbegriff aus Autoren- oder Schlagwortliste in das entsprechende Suchfeld übernehmen und die Recherche erneut starten, allerdings werden die neuen Treffer dann nur den alten in der Ergebnisliste hinzugefügt. Will man eine neue Ergebnismenge erreichen, muß man eine gänzlich neue Recherche beginnen. Um von einem Titel die vollständige Titelaufnahme oder eine der Zusatzinformationen anzusehen, wählt man den Titel aus und übernimmt ihn durch Doppelklick/Return in 3. das Informationsfeld. Hier wird standardmäßig zunächst die Volltitelaufnahme angezeigt, man kann aber wiederum durch Anklicken der entsprechenden Tabe/Tastenkombinationen das Fenster wechseln zu den Autorenkurzbiographien, den Inhaltsverzeichnissen, den Zusammenfassungen, den Rezensionen oder schon als Wahlmöglichkeit angeboten, aber noch nicht realisiert, den Einbandabbildungen. Die Titelaufnahmen sind sehr ausführlich, allerdings etwas unübersichtlich, da die ausgeschriebenen Feldbezeichnungen mit angezeigt werden (ein anderes Anzeigeformat ist leider nicht möglich). Sie enthalten neben den bibliographischen Angaben, dem Preis (immer der Dollarpreis, auch bei Publikationen, deren erster Verlagsort in Großbritannien liegt) und Schlagwörtern auch die LC card number, die Notationen der LC- und der Dewey Klassifikation, die oben genannten Zusatzinformationen, Schriftenklassen, Art der Darstellung, geographischer und zeitlicher Bezug. Warum allerdings bei einigen Verlagen mit Sitz in anderen Ländern als Erscheinungsort United States statt des eigentlichen Verlagsortes außerhalb der USA angegeben wird (Beispiel: Europa Publications, London), ist unklar, da andererseits englischsprachige Publikationen - z.B. aus Frankreich - durchaus mit ihrem exakten Verlagsort Paris verzeichnet sind. Nach den Zusatzangaben zu den einzelnen Titeln muß man zur Zeit noch suchen, wie nach der berühmten Stecknadel, denn wie oben schon erwähnt, findet sich kein Hinweis auf ihr Vorhandensein; dieser soll erst zukünftig durch Hervorhebung der entsprechend besetzten Taben gegeben werden. Auch sind die Zusatzinformationen noch so spärlich, daß man schon allein deswegen nur mit Glück auf eine solche trifft.
Folgende Möglichkeiten zur Limitierung werden in Bildschirm 2 geboten (es handelt sich hier nicht um frei einzugebende Daten, sondern man wählt aus Vorgaben in Dropdown-Listen): 1. Erschienen ab: zur Wahl stehen die Jahre 1989 - 1996 (nach einem genauen Erscheinungsjahr kann also nicht gesucht werden); 2. Schriftenklassen: Biographien, Sammlungen und Anthologien, Kongreßschriften, Dissertationen, Belletristik, Handbücher, reich illustrierte Werke, Nachschlagewerke und Lehrbücher; 3. Behandelte geographische Regionen: 15 an der Zahl, von Afrika über die Balkanländer, Europa, Staaten der ehemaligen Sowjetunion, nordatlantisches Gebiet bis zu den Westindischen Inseln; 4. Behandelter Zeitraum: hier kann man zwischen 13 verschiedenen Möglichkeiten wählen; die letzte ist 1970 - ; 5. Anspruchsniveau: für Spezialisten oder Laien; 6. Neuzugänge seit der letzten Ausgabe von Bookscope. Die verschiedenen Begrenzungsmöglichkeiten kann man beliebig kombinieren. Die Ergebnisanzeige erfolgt dann wieder in Bildschirm 1 (s.o.).
Beim Drucken und Abspeichern besteht die Möglichkeit, entweder nur die Ergebnisliste oder die verschiedenen Angaben des Informationsfeldes auszuführen. Über die selbstdefinierten Begrenzungen hierbei s.o. bei der Installation.
All diejenigen, die Bookscope gleich zurückgeschickt oder beiseite gelegt haben, ohne auszuprobieren welche Möglichkeiten sich bieten, können sich hoffentlich jetzt ein ungefähres Bild davon machen und dabei feststellen, daß ihnen kaum etwas entgangen ist. Zwar wird in einem der zahlreichen Begleitzettel gesagt, daß man Bookscope benützen könne um Bücher zu identifizieren und zu ermitteln oder bibliographische Angaben zu verifizieren, doch wegen der sehr eingeschränkten Suchmöglichkeiten wird keiner der aufgezählten Verwendungszwecke wirklich befriedigt. Im folgenden nur einige bei den Rechercheoptionen fehlende Punkte, die als Desiderata vorzumerken wären: Erscheinungsort, Verlag, genaues Erscheinungsjahr, ISBN/ISSN, freie Verknüpfung durch Operatoren, Trunkierungsmöglichkeiten etc., eventuell auch die Wahl zwischen Anfänger- und Expertenmodus. Bei der Anzeige wünschte man sich für die Titelaufnahme noch wenigstens ein zusätzliches Format. Zumindest die wichtigsten der hier gestellten Forderungen sollten in Zukunft erfüllt werden. Das Versprechen in einem der Begleitbriefe, die Entwicklung von Bookscope (mehr Rezensionen aus neuen Quellen, eine wachsende Zahl von Titeln, zusätzliche Verfasserbiographien, Buchumschläge und andere Informationen) miterleben zu können, kann also nicht über die Mängel hinwegtrösten und auch nicht erklären, warum dieses noch gänzlich unausgereifte Produkt schon jetzt auf den Markt geworfen wurde.
Saskia Hedrich Sobald das Produkt in einer akzeptablen Form angeboten wird, könnte man ein Abonnement ins Auge fassen und dafür den Bezug der Mikrofiche-Ausgabe einstellen. Hierzulande wurde der Blackwell title index bisher sowieso fast ausschließlich zu Verifizierungszwecken im Rahmen des Erwerbungsgeschäfts und des Leihverkehrs benutzt. Ob die in der CD-ROM gegenüber der Mikrofiche-Ausgabe zusätzlich angebotenen Informationen - hier insbesondere die Inhaltsverzeichnisse - für diesen Zweck eine echte Verbesserung mit sich bringen, müßte genau geprüft werden. Und ob andererseits die Benutzer hierzulande diese CD-ROM dank der gebotenen sachlichen Recherchemöglichkeiten für sich entdecken werden, ist eher zweifelhaft.
Allerdings gibt es auf diesem Sektor verschiedene Konkurrenten, so vor
allem die von der Firma Book Data angebotene BookFind-CD, "die
unvergleichliche internationale Informationsquelle für alle, die es
mit englischsprachiger Literatur zu tun haben".[3] Diese CD-ROM soll,
derselben Quelle zufolge, über 2 Millionen Einträge enthalten und zu
800.000 Titeln Abstracts und Inhaltsverzeichnisse. Damit wäre sie
wesentlich umfangreicher, als das hier besprochene Produkt.
Was die eingangs geschilderte befremdliche Art der Lieferung
betrifft,[4] so kann man nur empfehlen, die Rechnung nicht zu bezahlen
und bei Mahnungen freundlich darum zu bitten, die nicht verlangte Ware
abholen zu lassen. Eher erstaunlich für den Verlag ist, daß der für
Europa geltende œ-Preis - sieht man einmal von dem höheren Sonderpreis
für Deutschland ab -, in etwa dem in den USA für die
Einzelplatzversion berechneten Preis von $ 999.00 entspricht.
Allerdings sollten potentielle Käufer darauf dringen, daß der Verlag
seine völlig überzogenen Nepp-Preise für shipping & handling auf ein
erträgliches Maß reduziert, wozu er erfahrungsgemäß auch bereit ist,
wenn man sich beschwert.
sh
Zurück an den Bildanfang