Anlage im Gegensatz zu
dem primär nach Fächern geordneten Katalog von 1970 und den
systematisch geordneten Vorkriegskatalogen nunmehr in folgenden drei
Teilen: 1. Einzelveröffentlichungen (S. 3 - 43); 2. Schriftenreihen
mit Aufführung der Stücke in numerischer Folge (S. 43 - 158; am Umfang
ermißt man die Bedeutung der Schriftenreihen im Verlagsprogramm); 3.
Periodika mit Aufführung aller Bände (S. 159 - 166). Register: 1. der
Verfasser und Herausgeber (typographisch differenziert); 2. aller
Sachtitel einschließlich der von Verfasserwerken und mit
typographischer Markierung der Titel von Sammelwerken.
Entgegen der üblichen Praxis, historischen Verlagskatalogen eine
- meist knappe - Verlagsgeschichte voranzustellen, verzichtet die
neueste Verlagsbibliographie auf dergleichen Beiwerk, da gleichzeitig
ein eigener Band erschien, der zwar keine Festschrift sein soll, diese
Funktion aber gleichwohl übernimmt. Auf ein Vorwort des heutigen
Verlegers, Robert Harsch-Niemeyer, der ganz knapp die
Verlagsgeschichte skizziert, kommen dem Verlag besonders verbundene
Autoren zu Wort, die dessen Leistungen für einzelne Disziplinen
würdigen, beginnend mit dem Beitrag von Helmut Henne Germanistische
und deutsche Philologie im Zeichen der Junggrammatiker (denen der
Verlag seine frühe Bedeutung verdankt), gefolgt von einem weiteren von
Heinz Vater Neuere Sprachwissenschaft, womit die Linguistik gemeint
ist, ein Gebiet, auf das der Verlag zum rechten Zeitpunkt
eingeschwenkt war und damit sozusagen den Anschluß an "die neue Zeit"
gefunden hatte. Es folgen weitere Beiträge zu den Bereichen
Literaturwissenschaft, Geistesgeschichte, Philosophie, Romanistik,
Anglistik, Keltologie, womit die Schwerpunkte der Verlagsproduktion
(mit gleichwohl eindeutiger Prädominanz der Germanistik und der
Romanistik) genannt sind, unter denen nur die Geschichte fehlt, die in
einem Beitrag über das Deutsche Historische Institut in Rom, das seine
Schriften bei Niemeyer publiziert, nachgereicht wird, der zusammen mit
Beiträgen über zwei bedeutende Periodika (die Zeitschrift Germanistik
und die Romanische Bibliographie[5]) eine Art zweiten Teil bildet.
Schließlich folgt noch eine Verlags-Chronik.
Beide Publikationen bilden zusammen eine nützliche, und im zweiten
Band auch lesenswerte Darstellung eines der führenden
geisteswissenschaftlichen Verlage in Deutschland.
sh
- [1]
- Verlagskatalog / Max-Niemeyer-Verlag Tübingen. - [Tübingen :
Niemeyer]. - 1950/70 (1970). - 103 S.
(zurück)
- [2]
- Verlags-Katalog von Max Niemeyer in Halle - Saale - [Halle, Saale :
Niemeyer]. - 1870/1930 (1930). - XV, 379 S. - 1931/40 (1941). - XV,
119 S. - 1941/49 (1949). - 11 S. - Veröffentlichungen /
Max-Niemeyer-Verlag, Halle (Saale). - Halle, Saale : Niemeyer.
- 1947/52 (1952). - 16 S.
- Im Exemplar der Württ. Landesbibliothek des Katalogs 1931/40 sind
mehrere Titel durch schwarze Übermalung unlesbar gemacht.
(zurück)
- [3]
- Gesamtverzeichnis / Max-Niemeyer-Verlag. - Tübingen : Niemeyer.
- Zuletzt: 1996. - 200 S. - Auch die halbjährlichen Informationen des
Verlages über seine Neuerscheinungen mit ausführlichen Annotationen
und Inhaltsangaben sind als mustergültig zu bezeichnen.
(zurück)
- [4]
- Aus dem ohne Kriegsverluste erhaltenen Lagerbestand, der nach der
Enteignung des Verlages in Halle verblieben war, konnte man noch
jahrelang zu Spottpreisen seine Privat-Bibliothek ergänzen, wovon auch
der Rezensent in seiner Studienzeit regen Gebrauch gemacht hat:
- Verzeichnis der lieferbaren Bücher / VEB Max-Niemeyer-Verlag, Halle
(Saale). - Halle, Saale : Niemeyer, 1961. - 202, 130 S.
(zurück)
- [5]
- Vgl. zuletzt ABUN in ZfBB 36 (1989),1, S. 64. - Eine seit langem
ins Auge gefaßte Neubewertung dieser immer noch wichtigen - da, mit
Ausnahme der französischen Literatur, alle Bereiche der Romanistik
behandelnden - laufenden Bibliographie ist für IFB vorgesehen.
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