Geboten werden zunächst Angaben zu Nachlaß, Autographen und
veröffentlichten Briefen. Erfreulicherweise sind auch Bildnisnachweise
aufgenommen, gehört doch die Ikonographie üblicherweise zu den
Schwächen von Personalbibliographien. (Auch auf eine bevorstehende
Gesamtdarstellung der La Roche-Bildnisse wird aufmerksam gemacht.) Das
Werkverzeichnis ist mit Rücksicht auf die parallel entstandene und
inzwischen publizierte subjektive Personalbibliographie von Barbara
Becker-Cantarino[3] knapp gehalten. Verdienstvoll ist die kundige
Verzeichnung umstrittener oder falscher Zuschreibungen.
Die Sekundärliteratur wird in sechs Abschnitten (Bibliographien,
Würdigungen/Lexikonartikel, Biographie, Schriftstellerisches Werk,
Rundfunksendungen, Tagungsberichte) geboten. Vorderstemann hat darauf
verzichtet, die vielen Titel der Wieland-Forschung, in denen Sophie
von La Roche auch ihren Platz hat, in seine Bibliographie zu
übernehmen. Diese Entscheidung ist richtig: soviel muß wissen, wer auf
diesem Felde arbeitet, daß man sich mit La Roche nicht befassen kann,
ohne dies zugleich mit Wieland zu tun.
Die einzelnen Kapitel bzw. Abschnitte sind mit Buchstaben bzw.
Buchstabenkombinationen bezeichnet, unterhalb derer fortlaufend
numeriert wird. Entsprechend verweist das Personenregister auf den
einzelnen Eintrag, nicht auf die Seite. Befremdlich ist, daß Verlage
durchweg nicht angegeben werden. Zu korrigieren sind: Ac 9 Kurth statt
Kueth; der Titel Ae 6 ist in "2., durchges. u. erw. Aufl." 1963
erschienen.
La Roche war, wie Vorderstemann treffend formuliert, "empfindsam mit
der Empfindsamkeit, relativ fortschrittlich zur Zeit des Ancien
Régime, überlebt und aus der Mode nach der Revolution". Erst jüngst
erfährt sie in der Forschung wieder größere Aufmerksamkeit. Da bringt
die neue Bibliographie Hilfe zum rechten Zeitpunkt.
Hans-Albrecht Koch
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