Zwar sind viele der behandelten Werke in bekannten Belletristik-Verlagen (dtv, Huber, Insel, Kiepenheuer und Witsch, Klett, Rowohlt u.a.m.) erschienen, aber nur wenige der Autoren werden in den einschlägigen Literaturlexika oder -geschichten berücksichtigt. Dies gilt z. B. für den Chilenen Pedro C. Holz; den Finnen Silvo Lathela; die Griechen Kostas Karoulis und Chrisafis Lolakas; die Türken Sinasi Dikmen und Emine Sevgi Özdamar, die für ihren Roman Das Leben ist eine Karawanserei 1991 den Ingeborg-Bachmann-Preis erhielt; die Araber Salim Alafenisch und Najem Walischen; aber auch für die polnische Holocaust-Historikerin Felicija Karay, die neben ihren wissenschaftlichen Arbeiten auch eine Erzählung Im Ghetto von Wilna geschrieben hat.
Das Buch folgt dem Alphabet der Autoren, zu denen jeweils Geburtsort und -jahr angeführt werden. Den Titelaufnahmen der einzelnen Werke (neben selbständig erschienenen Veröffentlichungen sind auch Texte aus Anthologien angeführt) ist eine kurze Klassifikation beigegeben ("satirischer Roman", "Schicksalserzählung" o.ä.). Leider fehlt überall die Umfangsangabe. Die Charakteristiken der Werke von einer halben bis zu einer Seite konzentrieren sich - dem Romanführer entsprechend - auf die Wiedergabe der Inhalte. - Der Band, durchaus als Auskunftsmittel geeignet, lädt zu Lese-Entdeckungen ein.
Hans-Albrecht Koch