Die Titelaufnahmen sind ausführlich und korrekt. Die allen Titeln beigegebenen Annotationen sind eher beschreibend als wertend, doch impliziert ihre unterschiedliche Länge teilweise eine Wertung. Den Annotationen ist unter anderem auch zu entnehmen, ob der Titel ein Literaturverzeichnis oder ein Glossar enthält. Bei fortlaufenden Sammelwerken wird außer der Erscheinungsfrequenz auch angegeben, ob sie von den bedeutenden Fachbibliographien ausgewertet werden.
Die 21 Kapitel lassen sich zwei großen Teilen zuordnen. Der erste Teil
(Kapitel 1 - 8) enthält grundlegende wirtschaftswissenschaftliche
Nachschlagewerke und Einführungen. Darunter werden allerdings auch die
Kapitel über Wirtschaftsentwicklung und statistische Quellen der USA
verstanden. Tatsächlich findet man im 3. Kapitel U.S. business and
economic trends einen Klassiker der Volkswirtschaftstheorie.[3] Diese
Zuordnung erscheint, aus europäischer Sicht und aus dem Kenntnisstand
der Vermittlung des Wissenschaftsfaches an hiesigen Universitäten
heraus, wenig glücklich. Sehr ausführlich werden dann die für das
Wissenschaftsfach essentiellen statistischen Quellen behandelt,
gefolgt von einem Kapitel über Quellen zu Kapitalanlage und
Finanzmärkten. Der zweite Teil (Kapitel 9 - 20) führt die Literatur
systematisch nach betriebswirtschaftlichen Fachgebieten auf. Dabei
liegt mehr Gewicht auf Hand- und Lehrbüchern, gefolgt von den
Nachschlagewerken und Zeitschriften zu den einzelnen Fachgebieten.
Kapitel 21 beinhaltet den Vorschlag der Verfasserin zum Bestandsaufbau
einer kleinen Firmenbibliothek. Es folgt ein sehr brauchbares und
ausführliches Sachregister, das nicht nur die in den Überschriften
genannten Fachgebiete berücksichtigt, sondern auch die in den
Annotationen angesprochenen Inhalte aufführt (diese sind dann mit
einem n markiert). Über das Sachregister erhält man beispielsweise
auch eine Liste aller aufgeführten CD-ROMs. Das Verfasser- und
Titelregister enthält Eintragungen unter allen Verfassern,
Herausgebern und Urhebern sowie unter allen Sachtiteln, auch denen von
Verfasser- und Urheberwerken.
Abgesehen von der Unterordnung allgemeiner Wirtschaftsliteratur unter
den US-amerikanischen Blickwinkel ist es bedauerlich, daß selbst in
den Kapiteln über die ausländische Wirtschaft größtenteils
Veröffentlichungen aus den USA zu finden sind. So sind von den 6
Titeln im Unterabschnitt Foreign economic conditions im 5. Kapitel 3
Titel in den USA, 2 in Großbritannien und 1 in Paris erschienen. Unter
den Statistical yearbooks of foreign governments findet man nur
Brasilien, Großbritannien, Japan und die Schweiz. Dennoch wird diese
Auswahl außer durch die Zielgruppe immer durch kurze Hinweistexte
erklärt und damit einsichtig gemacht.
Die Einführungstexte zu den Kapiteln und Abschnitten geben ferner
Auskunft über den jeweils behandelten Literaturtyp und dessen
Bedeutung für die Recherche sowie über die herausgebenden
Organisationen und Institutionen; sie enthalten darüber hinaus
Verweisungen auf andere Stellen des Werkes, an denen verwandte
Literatur zu finden ist; letzteres ist besonders für diejenigen Leser
hilfreich, die die inhaltliche Gliederung nicht immer nachvollziehen
können. Besonders im zweiten Teil werden in diesen Hinweistexten die
Fachgebiete näher eingegrenzt. Die Anordnung der Titel innerhalb der
Abschnitte erfolgt nach Literaturtypen wie Handbüchern, Lehrbüchern,
Bibliographien, Zeitschriften und Adreßbüchern. Die Länge der Kapitel
erscheint jeweils angemessen und der Überblick bleibt gewahrt.
Die große Zahl der vorgestellten betriebswirtschaftlichen Titel,
insbesondere aus dem Bereich Management, deutet darauf hin, daß das
Werk neben Studenten und Informationsvermittlern insbesondere
Geschäftsleuten in den USA für ihre praktische Arbeit dienen soll.
Trotz der starken praktischen und geographischen Ausrichtung ist das
Werk eine sinnvolle Ergänzung des Bestandes an Informationsmitteln in
wissenschaftlichen Bibliotheken und könnte durch seinen vorbildlichen
Aufbau, die sachkundigen Annotationen und Hinweistexte sowie durch das
gute Sachregister Vorbildfunktion für vergleichbare Werke im deutschen
Sprachraum haben.
Barbara Wild
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