Sieht man vom ersten Kapitel ab, erinnert die Einteilung in Essays,
Adreßteil und Statistik an die im selben Verlag erscheinenden
Regionenhandbücher.[2] Diese enthalten z.T. gleichfalls einen Abschnitt
über Institutionen, die in der verzeichneten Region aktiv sind. Dieser
Abschnitt fehlt allerdings bei der Ed. 2 (1993) von Western Europe;
die EU ist dort, abgesehen von einem Expertenessay, nicht
berücksichtigt. Während die in den Regionenhandbüchern enthaltenen
Statistiken die Zahlen länderweise wiedergeben, empfiehlt sich The
European Union encyclopedia and directory durch den hier möglichen
direkten Ländervergleich. - Zusammenfassend sei wiederholt: The
European Union encyclopedia and directory bietet aktuell eine Vielzahl
von Informationen über die EU auf überschaubarem Raum.
The European Union handbook richtet sich laut Vorwort gleichermaßen an
interessierte Laien wie an Studenten und soll diesen eine Einführung
in die EU bieten. Die 22 Expertenessays (überwiegend britischer
Fachleute) verteilen sich auf die fünf Kapitel History and context;
Politics; Economics; Law and society und Future. Schon an den
Kapitelüberschriften kann man ablesen, daß der Bogen von der
Entstehung der EU bis zur heutigen Lage nach den Maastricher Verträgen
und darüber hinaus zu erwartenden Entwicklungen der Zukunft gespannt
wird. Auch die einzelnen Essays geben zuletzt immer einen Ausblick,
das Handbuch ist also insgesamt sehr zukunftsorientiert. Die Aufsätze
sind außerdem durch Tabellen, Karten und Graphiken bereichert. Allen
Beiträgen sind unter der Überschrift further reading annotierte
Auswahlbibliographien weiterführender Literatur beigegeben, deren
Zusammenstellung dem jeweiligen Beiträger überlassen war; so variiert
denn auch ihr Umfang von drei bis zu ca. vierzig Titeln. Im Alphabet
der Verfasser oder sonstiger beteiligter Personen werden nur
englischsprachige selbständig und unselbständig erschienene Titel
verzeichnet. Anhang: 1. Chronologie der EG/EU von März 1947 bis Juli
1999 ("Finnische Präsidentschaft der EU"); 2. ein Glossar der
wichtigsten im Textteil verwendeten Begriffe und Akronyme von ACP
states bis Zollverein (warum dieser aufgenommen wurde, obwohl seine
Bedeutung bereits im Text geklärt wird (S. 3), ist unklar; ins Auge
sticht auch die Eintragung 1992 mit Verweisung auf Single European
Market); 3. Personalities: der Auflistung der Präsidenten der drei
Vorgängereinrichtungen der EG folgen 35 Kurzbiographien der Gründer
der EG, der Präsidenten der EU Kommission und anderer wichtiger
Personen; 4. Länderverteilung in den Einrichtungen der EU (Kommission,
Europäisches Parlament mit dem Ausschuß der Regionen und dem
Wirtschafts- und Sozialausschuß) sowie eine Liste der
Generalsekretariate der Kommission; 5. ergänzend zu den
Literaturverzeichnissen der einzelnen Beiträge eine annotierte
Auswahlbibliographie weiterführender Literatur (S. 329 - 340), die
nach Absicht des Bearbeiters nur als Ausgangspunkt und Einführung zu
verschiedenen Themen gesehen werden soll und vor allem leicht
beschaffbare Titel, also Monographien, verzeichne (S. 329). Die
Verzeichnung - formal nach denselben Grundsätzen wie oben - erfolgt in
den Gruppen: Reference; General texts; Policies and institutions; Law;
Economics and the economy; Lobbying the EU; External relations; EU
enlargement; Humorous (hier nur zwei Titel).
Das Register erschließt die wichtigsten Begriffe und Personen auch
hier unter Einschluß von zahlreichen Verweisungen von Akronymen auf
die Grundformen.
Mit The European Union encyclopedia and directory ist The European
Union handbook nicht vergleichbar, lediglich in Glossar und
Personenteil des vorliegenden Handbuches überschneiden sich die
Informationen mit dem allerdings umfangreicheren Lexikonteil des
vorstehend besprochenen Werkes. Seinem Anspruch, eine erste Einführung
in die EU und Hilfe zu weiteren Informationen zu geben, wird The
European Union handbook dennoch voll gerecht, auch wenn natürlich die
britische Sichtweise dominiert.
Saskia Hedrich
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