Die Benutzung des World guide gestaltet sich durch die Windows-Oberfläche ziemlich einfach; es steht auch eine Hilfefunktion (allerdings nicht kontextbezogen) zur Verfügung, außerdem gibt das Handbuch eine anschauliche Einführung. Die Sprache der Benutzeroberfläche ist wahlweise auf Englisch, Spanisch, Deutsch, Französisch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Finnisch und Isländisch einstellbar. Die gewünschten Informationen werden in drei Schritten erreicht (hier in Grundzügen): 1. Auswahl der gewünschten Länder: hier besteht die Möglichkeit diese in einer Weltkarte zu markieren (bei kleinen Staaten erweist sich dabei der Zoom als sehr nützlich), sie aus einer Liste zu wählen, oder durch Festlegen von Grenzwerten für bestimmte Variablen (z.B. Bevölkerungsdichte) zu ermitteln. 2. Auswahl der Daten: Da diese in 14 Sachgebieten (von Basisdaten, Demographie, internationaler und Volkswirtschaft, Landwirtschaft, Arbeitskräften und öffentlichen Finanzen über privaten Konsum, Lebensstandard und Gesundheit zu Ausbildung, Kultur sowie Umwelt) aufgeteilt sind, werden zunächst diese Sachgebiete zusammen mit den Icons für die Landkarte, die faktischen Texte aus dem World guide 1995 (Daten, Profil, Geschichte, Spezial, Thematisches, das gewählte Land betreffend) und den Berichten von Amnesty International über das gewählte Land in einem Fenster zur Wahl angeboten. Hat man eines der Sachgebiete ausgewählt, wird ein neues Fenster geöffnet, das in einer Tabelle für das aktive Land und aktive Jahr die zugehörigen Variablen, die Werte und den Rang im internationalen Vergleich darbietet (z.B. bei der Demographie den jährlichen Bevölkerungszuwachs in Prozent). Land und Jahr (die Daten reichen bis 1980 zurück) können an dieser Stelle aber auch gewechselt werden. 3. Präsentation: die gewählten statistischen Daten können nun auf verschiedene Weise dargestellt werden: Quellenangabe, Balken- oder Liniendiagramme (auch vergleichende Darstellung der Werte mehrerer/aller Länder), der Altersaufbau auch durch Bevölkerungspyramiden (hier ist der direkte Vergleich zwischen zwei Nationen möglich) oder in einer Rangliste im internationalen Vergleich, überdies kann für den gewählten Wert eine statistische Weltkarte aufgerufen werden, voreingestellt ist dabei die Einteilung in fünf Klassen; diese kann man sich auch in einem Diagramm anzeigen lassen und dort nach Wunsch verändern. Die eben genannten Informationen wurden (abgesehen von den Berichten von Amnesty International) bisher in der Druckausgabe in den Länderabschnitten dargeboten. Die diesen dort vorangehenden Aufsätze zur allgemeinen Lage der Länder der Dritten Welt können entweder aus einem Gliederungsbaum ausgewählt werden, oder man kann nach ihnen gemeinsam mit den faktischen Texten aus dem World guide 1995 und den Jahresberichten von Amnesty International in einer Freitextsuche recherchieren; insgesamt stehen ca. 1400 Aufsätze zur Auswahl. Dabei kann man die Suchbegriffe rechts trunkieren, maskieren und mit den Operatoren AND (&) und OR (|) verknüpfen, des weiteren besteht die Möglichkeit die Suche auf bestimmte Länder und Ländergruppen, auf ein Jahr oder auf den World guide oder die Berichte von Amnesty International zu beschränken. Aus der Überschriftenliste der gefundenen Artikel kann man sich dann den gewünschten aufrufen.
Zur Weiterverarbeitung der Daten kann man sie ausdrucken, abspeichern, kopieren und direkt in eine andere Anwendung übernehmen, in der Zwischenablage von Windows ablegen oder statistische Daten (auch Zeitreihen) exportieren.
Inhaltlich fällt vor allem auf, daß die Aktualität im Vergleich zu den
Regionenhandbüchern von Europa Publications[4] trotz Benutzen derselben
Quellen geringer ist. So fehlen des öfteren die Angaben für das letzte
Berichtsjahr 1993. Adressen fehlen hier zudem völlig. Auch die
Zuverlässigkeit muß man wohl z.T. in Zweifel ziehen: für Deutschland
wird z.B. bei den faktischen Texten aus dem World guide einmal Richard
von Weizsäcker als Bundespräsident genannt (bei den Daten), bei der
Geschichte dann - nach aktuellem Stand, sogar mit Amtsantrittsdatum
- Roman Herzog. Der Vorteil der CD-ROM liegt vor allem bei den
statistischen Daten, die zwar bei obigem Vergleich auch nicht
umfangreicher waren, z.T. auch lückenhaft, aber durch die Zeitreihen
und besonders die Darbietungsform an Anschaulichkeit gewinnen. Ein
direkter Vergleich mit den oben genannten Regionenhandbüchern ist auf
Grund des völlig unterschiedlichen Ansatzes natürlich nicht möglich.
Der World guide hätte, um den Gedanken an einen solchen gar nicht erst
aufkommen zu lassen, besser auch für die CD-ROM-Ausgabe seinen
programmatischen Untertitel beibehalten sollen, dem er in allen Texten
nachkommt.
Saskia Hedrich
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