Der erste Teil des in zwei Teilbänden erscheinenden Handbuchs behandelt Aufbau und Aktivitäten der internationalen Organisationen und nennt die von diesen herausgegebenen fortlaufenden Sammelwerke. Auf die Abteilungen/Einrichtungen der UN folgen alphabetisch die weiteren internationalen Organisationen. Der zweite Teil beinhaltet die jeweils in drei Abschnitte untergliederten Länderkapitel im englischsprachigen Länderalphabet: 1. einleitender Überblick mit kurzen Darstellungen von geographischer Lage, Klima, Sprache, Religion, Flagge und Hauptstadt, jüngster Geschichte, Regierung, Verteidigung, Wirtschaft, Sozialversorgung, Erziehung, gesetzlichen Feiertagen sowie Gewichten und Maßen; 2. umfassende Statistiken, sowohl demographisch als auch zu den verschiedenen Wirtschaftszweigen; 3. der Adreßteil mit knappen allgemeinen Angaben und Nennung der leitenden Personen ist unterteilt in: Verfassung, Regierung, gesetzgebende Versammlungen, politische Organisationen, diplomatische Vertretungen, Rechtssystem, Religion, Presse (die wichtigsten Tages- und Wochenzeitungen sowie eine Auswahl von Zeitschriften), Verlage, Rundfunk und Fernsehen (nur staatliche Anstalten), Finanzwesen, Handels- und Industrieverbände, Transport sowie Tourismus. Die nach Tätigkeitsgebieten geordneten internationalen Organisationen werden am Ende des ersten Teilbandes, die Länder beider Teilbände am Schluß des zweiten durch alphabetische Register erschlossen.
Bei der Betrachtung der Regionenhandbücher desselben Verlages muß geprüft werden, ob diese zusätzlich zum internationalen EWYB überhaupt benötigt werden. Im folgenden soll daher untersucht werden, ob gravierende Unterschiede in der Verzeichnung und im Umfang der Informationen bestehen.
Obwohl sie alle Teil der nur auf dem Schutzumschlag angegebenen,
ungezählten Reihe Regional surveys of the world sind, weichen die
sieben, teilweise bereits früher besprochenen Regionenhandbücher South
America, Central America and the Carribean (SACAC);[2] The Far East and
Australasia (FEA);[3] Africa, south of the Sahara (ASS); The Middle East
and North Africa (MENA); Western Europe (WE);[4] Eastern Europe and the
Commonwealth of Independent States (EECIS)[5] und The USA and Canada
(USAC)[6] z.T. in der Anlage voneinander ab. Allen gemeinsam sind jedoch
die von britischen Experten verfaßten, in die gesamte Region
einführenden Darstellungen, die neben wirtschaftlichen und politischen
Gesamtüberblicken auch auf sehr aktuelle Themen eingehen, wie z.B. im
Fall des letzten Bandes von MENA den neuesten Stand der
israelisch-palästinensischen Verhandlungen. Sie sind wechselnd mit
Essays, Introductory essays, General survey oder auch Background to
the continent/region überschrieben.
Statt der im EWYB vertretenen internationalen Organisationen,
verzeichnen die Bände SACAC, FEA, ASS und MENA regional engagierte
Einrichtungen unter der Rubrik Regional information/organizations mit
einer Auswahlbibliographie ihrer fortlaufenden Sammelwerke. Dieser
systematisch angelegte Teil wird jeweils eigens durch ein
alphabetisches Register der Organisationen erschlossen. Die restlichen
Bände enthalten nichts Entsprechendes.[7] Eine Besonderheit weist der
Band EECIS auf, der im Abschnitt Political profiles of the region laut
Vorwort über 200 Kurzbiographien wichtiger Politiker enthält und damit
eine auch in älteren Bänden von MENA und FEA zu findende
kurzbiographische Rubrik[8] wieder aufgreift.
Interessanterweise folgen auch die Länderkapitel der verschiedenen
Regionenbände nicht einem einheitlichen Schema. Übereinstimmend
angelegt sind FEA, ASS, MENA und WE: Den einleitenden Essays über
Geographie, Geschichte und Wirtschaft folgen Statistiken (dieselben
wie im EWYB), dann der Adreßteil, der zusätzlich zu den bereits für
das EWYB genannten Bereichen auch Verteidigung und Bildungswesen
berücksichtigt; (diese fehlen aber im EWYB keineswegs, sondern werden
schon im einleitenden Überblick behandelt). Dazu kommt schließlich
eine Auswahlbibliographie vorwiegend englischsprachiger Monographien,
während Aufsätze nur ausnahmsweise zitiert werden. Nahezu identisch
sind auch die Länderabschnitte des Bandes SACAC aufgebaut, lediglich
der erste Länderessay entfällt. Bei EECIS und WE ist dem
geographischen Abschnitt für jedes Land eine Karte beigegeben, in der
die hauptsächlichen Orte eingezeichnet sind. Bei EECIS folgt eine
Chronologie. Außerdem enthält hier der Adreßteil zusätzlich Angaben zu
kulturellen Einrichtungen, zur Sozialversorgung und zum Umweltschutz.
Entscheidende Veränderungen gegenüber der Vorauflage traten nur bei WE
ein, die in ihrer Anlage noch stark von den anderen
Regionenhandbüchern abwich, da Statistiken und Adressen in die
verschiedenen thematischen Rubriken der Länderabschnitte eingearbeitet
waren. Außerdem sind jetzt die Türkei und Zypern nicht mehr
berücksichtigt, nachdem sie früher sowohl in WE als auch in MENA
behandelt worden waren. Diese Veränderungen sind zu begrüßen, da sie
den Band übersichtlicher und damit benutzerfreundlicher machen.
Ein Vergleich dieser sechs Regionenhandbücher mit dem EWYB ergibt
folgendes: Die Statistiken und der Umfang der Adreßangaben decken sich
in etwa. Im EWYB fehlen dagegen sowohl die Überblicks-Essays über die
Regionen und die einzelnen Länder, als bedauerlicherweise auch die
Auswahlbibliographien. Daß der kurzbiographische Teil von EECIS einen
Sonderfall darstellt, wurde bereits erwähnt und es ist damit zu
rechnen, daß diese Rubrik spätestens dann wegfallen wird, wenn für die
ehemaligen Ostblockländer aktuelle und zuverlässige Who's who zur
Verfügung stehen werden.
USAC weicht dagegen völlig von dem dreiteiligen Schema ab. Der Band
ist zunächst in drei Abschnitte gegliedert: USA, USA und Kanada,
Kanada. Der gemeinsame mittlere Abschnitt besteht aus Expertenessays
über die Beziehungen zwischen beiden Ländern, das Verhältnis zwischen
Ureinwohnern und Staat und die wirtschaftliche Entwicklung Alaskas und
Nordkanadas; er schließt mit einer Auswahlbibliographie. Die beiden
Länderkapitel sind einheitlich aufgebaut: Einleitung, mit Chronologie,
Staatsoberhäuptern seit der Gründung, demographischen Statistiken und
einer Einleitung zu den Bundesstaaten bzw. Provinzen und Territorien;
Essays zu Innenpolitik, Wirtschaft, Sozial- sowie Außen- und
Verteidigungspolitik mit einer Auswahlbibliographie; dann werden die
Bereiche Staat, Wirtschaft nach Branchen, Gesellschaft (Medien,
Gesundheits- und Sozialwesen, Bildungswesen und Religion), Transport
und Energie- und Wasserversorgung sowie Tourismus behandelt. Bei
diesen thematischen Abschnitten sind jeweils die zugehörigen
Statistiken der Adreßverzeichnung vorangestellt. Bei diesem Band
erfordert die Masse der Informationen und deren übersichtliche
Präsentation die abweichende Anlage. Im Vergleich zum EWYB entsprechen
diesem zwar die Daten auf nationaler Ebene, während die für die
Bundesstaaten und Provinzen erwartungsgemäß in USAC wesentlich
ausführlicher sind.
Abschließend kann festgehalten werden, daß EWYB in den Bibliotheken
für die gängigen Anfragen gänzlich ausreicht und die Regionenausgaben
nicht unbedingt zu seiner Ergänzung benötigt werden, da ein Großteil
der Informationen identisch ist. Ob die Zusatzinformationen wie
insbesondere die Essays und die Auswahlbibliographien für die
jeweilige Bibliothek unverzichtbar sind, muß im Einzelfall auf Grund
von Spezialisierung und Benutzeranforderungen entschieden werden.
Außer im EWYB und in den Regionenhandbüchern werden die vom Verlag
zusammengetragenen Informationen, allerdings nur des Adreßteils,
nochmals in The international directory of government (IDG) verwertet.
Wie bereits in der Besprechung der Ed. 1. (1990) des IDG in ABUN in
ZfBB 38 (1991),1, S. 48 - 49 dargelegt, "tritt (diese
Doppelverzeichnung) bei einem Vergleich mit den Adreßteilen im EWYB
ganz kraß zutage". Daran hat sich auch bei der hier anzuzeigenden Ed.
2 (1995) nichts geändert. Auch die Aussage, daß das EWYB wesentlich
mehr Adressen verzeichne (ebd.), trifft immer noch zu, entfallen doch
im IDG z.B. die umfangreichen Adreßangaben zu Presse, Verlagen,
Ländervertretungen, Parteien sowie Religion völlig und zusätzlich
viele der Adressen aus den Bereichen Finanzwesen sowie Handel und
Industrie. Zum Teil erklärt sich dieser Umstand durch die engere
Konzeption des IDG, sollen dort doch vor allem staatliche bzw.
halbstaatliche Organisationen verzeichnet werden. Daneben gibt es aber
im IDG auch Adressen, die nicht ins EWYB aufgenommen wurden (z.B.
Verteidigungseinrichtungen, Institutionen aus Naturwissenschaft und
Technik, Bildungseinrichtungen), allerdings fehlen diese z.T. bei
kleineren Ländern oder es werden auch nur die Namen der leitenden
Mitarbeiter, nicht aber deren Adressen genannt. Diese nur partiellen
Zusatzangaben fallen beim Vergleich mit dem EWYB daher kaum ins
Gewicht. Eine Anschaffung beider Nachschlagewerke (ganz abgesehen nun
von den Regionenhandbüchern, s.o.) scheint wegen der weitgehenden
Übereinstimmung kaum sinnvoll. Im Einzelfall muß lediglich entschieden
werden, ob die Zusatzinformationen (Essays und Statistiken) im EWYB
wirklich benötigt werden oder ob einem die reinen Adreßangaben (unter
Beachtung der etwas anderen Zielsetzung) im IDG genügen.
Saskia Hedrich
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