Verzeichnet sind im Verfasser- bzw. Sachtitelalphabet 6353 Titel des 16. Jahrhunderts unabhängig von ihrer Sprache und ihrem Erscheinungsort. Daß die Titel italienischer Druck- und Verlagsorte bei weitem überwiegen, ist selbstverständlich. Es handelt sich um Kurztitelaufnahmen ohne Zeilenfall mit Angabe des bibliographischen Formats, der - ggf. ermittelten - Seitenzahl und der Signatur(en). Exemplarspezifische Angaben (abgesehen von der Markierung unvollständiger Exemplare) fehlen ebenso wie Fundstellen für Nachweise in Bibliographien und anderen Katalogen. Register: 1. der Mitverfasser und sonstiger beteiligter Personen; 2. der Drucker/Verleger, innerhalb chronologisch (ein Register der Drucker/Verleger nach Orten fehlt leider). 64 ganzseitige, z.T. farbige Tafeln geben einen Eindruck vom Buchschmuck ausgewählter Bände.
Inzwischen muß sich freilich jeder Einzelkatalog von Drucken des 16.
Jahrhunderts daran messen lassen, was er an zusätzlicher Information
gegenüber dem nationalen Zensus der Cinquecentine[1] bringt. Im Grunde
ist dies im vorliegenden Fall wenig, und der Beitrag von Luigi
Balsamo, der mit seinen Studenten vom Institut für Bibliothekswesen
der Universität im benachbarten Parma ein häufiger und gern gesehener
Gast in der réserve der Biblioteca Panizzi ist, gibt sich redliche
Mühe, die Vorzüge des lokalen Katalogs gegenüber dem Gesamtzensus ins
rechte Licht zu rücken. Vergleicht man an einer Stichprobe (Vincenzo
Cartari) beide Kataloge, so finden sich alle Drucke aus Reggio auch im
nationalen Gesamtkatalog, mit zwei Ausnahmen, nämlich
nicht-italienischsprachige Ausgaben, die außerhalb Italiens erschienen
sind und die nicht unter die Aufnahmekriterien des Zensus fallen.
Kleine Unterschiede ergeben sich bei den Umfangsangaben; hier vertraut
der Katalog der letzten numerierten Seite, während der Zensus
Paginierungsfehler richtigstellt. Auch gibt letzterer neuerdings
wenigstens teilweise auch fingerprints an, ein Verfahren, das noch
unbekannt war, als man in Reggio die Katalogisierung weitgehend
abgeschlossen hatte, bevor der nationale Zensus richtig in Gang kam;
das mag ein hinreichender Grund für die Veröffentlichung dieses
Bibliothekskatalogs sein, zumal der Abschluß des Zensus, wenn man die
jetzige Erscheinungsweise in Rechnung stellt, noch sehr lange auf sich
wird warten lassen. Insofern ist es natürlich zu begrüßen, daß man
jetzt wenigstens auf den Gesamtbestand an Drucken des 16. Jahrhunderts
einer Bibliothek mit bedeutenden Altbeständen zurückgreifen kann.
Wünschenswert wäre es, wenn die Biblioteca Panizzi die Katalogisierung
ihrer Drucke des 17. Jahrhunderts abschließen und gleichfalls in einem
gedruckten Katalog vorlegen würde: hier ist so bald kein nationaler
Zensus zu erwarten, und angesichts der besonders unbefriedigenden
nationalbibliographischen Kontrolle für dieses Jahrhundert wäre auch
ein Einzelkatalog besonders erwünscht.
sh
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