Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 4(1996) 2/3
[ Bestand in K10plus ]
Meyers Taschenlexikon
Siehe auch die Vorbemerkungen
- 96-2/3-157
-
Meyers Taschenlexikon : in 12 Bänden / hrsg. und bearb.
von Meyers Lexikonredaktion. [Red. Leitung: Joachim Weiß].
- Mannheim [u.a.] : BI-Taschenbuchverlag, 1996. - Bd. 1
- 12. - Ill. ; 19 cm. - ISBN 3-411-12201-3 (Gesamtwerk) :
DM 138.00
- [3391]
Zum 200. Geburtstag des Verlagsgründers Joseph Meyer erschien im
Frühjahr 1996 als Jubiläumsausgabe Meyers Taschenlexikon : in 12
Bänden. Trotz etwa der Hälfte der Seitenzahl verzeichnet Meyer 12 nur
ein Drittel weniger Lemmata als Meyer 24, enthält gleichzeitig
eineinhalbmal so viele Abbildungen und hat eine breitere Schrift.
Außer den im Vergleich zu Meyer 24 weggefallenen Stichwörtern - der
Abschnitt A - Ab umfaßt hier 29 Lemmata gegenüber 70 bei Meyer 24
- wird der dafür benötigte Raum zum einen durch einen breiteren Rand
gewonnen, auf dem die zahlreichen, briefmarkengroßen Illustrationen
Platz finden, außerdem werden leider die Literaturhinweise ganz
eingespart und Angaben zur Etymologie stark verkürzt, zum anderen sind
die Einträge insgesamt knapper gefaßt. Vergleicht man die Artikel im
Meyer 12 mit denen des Meyer 24 fällt der häufig gleichlautende
Wortlaut auf, aus dem bei ersterem dann ganze Passagen
herausgeschnitten wurden. Wie bereits oben erwähnt, weist Meyer 12
- obwohl nur ein Jahr später erschienen - eine merklich größere
Aktualität im Lemmabestand auf (Internet, Computerviren etc.).
Begrüßenswert ist auch das Verfahren bei den Länderartikeln: statt
einer Karte des Landes im Kleinst-Maßstab wird die Lage innerhalb
einer Region dargestellt; jedem Land wird eine Abbildung der
Staatsflagge und des -wappens, Säulendiagramme für den Vergleich der
Bevölkerungszahl und des Bruttosozialproduktes für die Jahre 1970 und
1992 sowie Diagramme der Bevölkerungsverteilung (Stadt / Land) und des
Bruttoinlandsproduktes (Industrie / Landwirtschaft / Dienstleistung)
beigegeben. Meyer 12 wendet sich insbesondere an Schüler und Studenten
und will Informationen "zu den Themen, die den Schulstoff unmittelbar
berühren ebenso wie zu Fragen des Zeitgeschehens" (Anzeige) bieten.
Gerade für diese Zielgruppe wären aber die weiterführenden
Literaturhinweise sehr hilfreich und nützlicher als manche der
schwarz-weißen Paßphotos (Größe ca. 3 x 2 cm) von mehr oder weniger
berühmten Persönlichkeiten und einige der z.T. bloß schmückenden
Illustrationen.
Während bei Meyer 12 und bei Harenberg gar keine Angaben zur
Transliteration gemacht werden, bei Bertelsmann die geläufigere Form
verwendet wird, ebenso bei dtv (mit der wissenschaftlichen
Transliteration als Zweitstichwort und Verweisungsform), wird in den
Benutzungshinweisen bei Meyer 24 zwar allgemein gesagt, daß eine
vereinfachte Transkription verwendet wurde, aber für geographische und
nicht-geographische Namen Taiwans, Chinas und Japans wird das
Transkriptionssystem genau angegeben.
Wirklich gleichermaßen umfassende Informationen auf allen Gebieten des
Wissens kann keines der hier besprochenen Lexika bieten. Die Erfüllung
der klassischen Bewertungskriterien: Zuverlässigkeit,
Differenziertheit, Objektivität, Aktualität, Lesbarkeit und
Informationsaufbereitung wird zwar ebenfalls von keinem der Lexika
ohne Abstriche erreicht, doch kommt diesem Ziel wohl Meyers großes
Taschenlexikon am nächsten.
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