Während die Vorauflage die Wörterbücher nach der Zahl der berücksichtigten Sprachen ordnete, ist die neue Ausgabe sinnvollerweise sachlich angelegt, allerdings - ohne den Versuch einer Systematik - einfach alphabetisch nach Schlagwörtern von 1. Abbreviations bis 28. Terminological. Die titelreichsten Gruppen sind: 13. Language (weiter untergliedert nach ein- und zweisprachigen Wörterbüchern, letztere im Sprachenalphabet) und 28. Terminological, untergliedert im Alphabet von Sachschlagwörtern (von Aeronautics bis Zoology). Die Binnengliederung der Kapitel bzw. Abschnitte erfolgt einheitlich nach ein- und mehrsprachigen Wörterbüchern, was aber etwa bei Gruppe 3. Biographical durchaus sinnlos ist (unter multilingual ist denn auch nur ein einziger Titel genannt und das, weil er Paralleltitel in mehreren Sprachen, darunter einen in Niederländisch hat. Um bei dieser Gruppe zu bleiben: die Ordnung der Titel im Verfasser-/Sachtitelalphabet ist natürlich gleichfalls für eine gezielte Benutzung völlig inadäquat.
Die eher knappen Titelaufnahmen verzichten u.a. auf die Angabe der
Schriftenreihe. Annotationen gehen in zahlreichen Fällen auf die
Publikationsgeschichte ein oder nennen, falls nicht aus dem Sachtitel
ersichtlich, die enthaltenen Sprachen. Über die materielle Grundlage -
Autopsie oder nicht - erfahren wir nichts Präzises; es ist allerdings
anzunehmen, daß ein beträchtlicher Teil der Titel aus sekundären
Quellen gewonnen wurde: dafür sprechen z.B. die immer wieder fehlenden
Umfangsangaben ebenso wie die Uneinheitlichkeit bei der Verzeichnung
mehrbändiger Werke, teils mit zusammenfassender Bandaufführung, teils
mit Einzelbandaufführung. Auch ist im Anhang eine lange Liste von
Sources aufgeführt, überwiegend nationalbibliographische
Verzeichnisse, die offensichtlich ausgewertet wurden. Diese Liste ist
allerdings weder aktuell noch vollständig: bei den allgemeinen Führern
zu Nachschlagewerken - Sheehy (nicht Sheeky) und Walford - sind
veraltete Auflagen benutzt worden; von Wüsters zentraler Bibliographie
der Normwörterbücher[3] ist ebenfalls nur eine veraltete Auflage
genannt; Meynens Bibliographie der Ortsnamenbücher[4] fehlt ganz, obwohl
deren Auswertung sicherlich das Kapitel 10. Geography wesentlich
bereichert hätte; bei der Bibliographie der Wörterbücher erschienen in
der Deutschen Demokratischen Republik ... wird nur Bd. [1]. 1945/61
(1965) ausgewertet, nicht aber die weiteren bis 9. 1977/78 (1981);
warum überhaupt und dann nur Bd. 10 von Horst Meyers Bibliographie der
Buch- und Bibliotheksgeschichte aufgeführt wird, ist gleichfalls
rätselhaft. Es fehlt ferner völlig die einschlägige Bibliographie der
biographischen Nachschlagewerke von Slocum,[5] und bereits ein
flüchtiger Stichprobenvergleich ergab in diesem Bereich zahlreiche
Addenda. Da Slocum auch historische und regionenbezogene Lexika mit
reichem biographischen Lemmabestand verzeichnet, wurden auch hierbei
zahlreiche Lücken konstatiert.
An Registern wird nach schlechter kontinentaleuropäischer Manier nur
ein Verfasserregister - nicht aber ein in diesem Fall eigentlich
unerläßliches Sachtitelregister, wenigstens für die Sachtitelwerke
- sowie ein Register nach Sprachen angeboten, das zumindest für die
häufig vorkommenden Sprachen allein wegen der langen Nummernlisten
unbrauchbar ist.
Man wird also, ohne den Autoren Unrecht zu tun, behaupten können, daß
die Einbeziehung der Sachlexika weder sinnvoll ist noch daß hierbei
die im Prinzip angestrebte Vollständigkeit[6] zu erreichen ist. Besser
wäre es also gewesen, wenn die Verfasser bei ihrem Leisten geblieben
wären und sich auf die Sprachwörterbücher beschränkt hätten, die
vermutlich in angemessener Vollständigkeit[7] verzeichnet sind, auch
wenn die Auswertung der 2. Aufl. des Wüster sicherlich das Kapitel 28
für die terminologischen Wörterbücher weiter hätte anschwellen
lassen.
sh
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