Hier interessieren nur die bibliographisch einschlägigen Kapitel. Die Anleitung zum Bibliographieren konzentriert sich auf zehn Regeln; sie sind natürlich nur für den Anfangsbedarf ausreichend, gleichwohl zeigt die Praxis universitärer Lehre, daß auch diese einfachen Grundstrategien in der Regel nicht souverän beherrscht werden. Im übrigen verweist Papp, was höhere Ansprüche angeht, auf Titel wie Paul Raabes Einführung in die Bücherkunde zur deutschen Literaturwissenschaft (IFB 94-3/4-445) und Hansjürgen Blinns Informationshandbuch deutsche Literaturwissenschaft (IFB 95-1-077).
Angesichts der geringen Belesenheit vieler Studenten ist auch eine Lektüreempfehlung wie die hier gebotene hilfreich. Hervorgehoben sei, daß sie die Titel zur ausländischen Literatur mit den Empfehlungen zu den einzelnen Epochen der deutschen Literatur zusammenführt und bei den Werken fremder Literaturen weiter ausgreift als etwa Wulf Segebrechts nützliche Handreichung Was sollen Germanisten lesen? (IFB 95-1-065).
Die abschließende Bibliographie stellt den mutigen und lobenswerten Versuch dar, aus der unübersehbaren Literaturflut eine überschaubare Auswahl in sachlicher Gliederung zu bieten. Alles in allem ist dieser Versuch - Papp gelangt auf 429 Einträge - gut gelungen. Ein paar Änderungswünsche seien allerdings angebracht: Die weit getrennten Abschnitte Terminologie und Sachwörterbücher sollten zusammengefaßt werden. Unter den Fachbibliographien sollte gerade der Anfänger nicht zweifelhafte Unternehmen, wie etwa Die deutsche Literatur : biographisches und bibliographisches Lexikon in 6 Reihen, das Spezialunternehmen für die Alphabetanfänge fast aller Epochen, oder den Taschengoedeke, neben den wirklich grundlegenden Titeln finden. Außerdem wäre hervorzukehren, wie die verschiedenen Instrumente ineinandergreifen; das Bibliographische Handbuch der deutschen Literaturwissenschaft bis 1969 bzw. (für Bd. 2) ... bis 1972 erspart die Durchsicht der einzelnen Jahrgänge der Bibliographie der deutschen Literaturwissenschaft. Erfreulich ist der Einschluß wichtiger Nachschlagewerke anderer Disziplinen, wie Musik, Kunst, Recht, Theologie. Allerdings fehlen die neueren Literaturen.
Hans-Albrecht Koch