Die breit gestreute Auswahl mit klarem Schwerpunkt im angelsächsischen Bereich führt die hier bereits etablierten Klassiker zusammen. Ihre Auswahl wird kurz erläutert, und zwar werden - in Abgrenzung gegen Horror und Gothic - die Schriftsteller berücksichtigt, die ihre Stoffe, Themen und Motive aus den Märchen, Mythen und Sagen unterschiedlichster, auch fiktiver Kulturkreise schöpfen. 659 Seiten Einträge werden beschlossen von einer zweiseitigen Liste der grundlegenden Sekundärliteratur, einem die angelsächsische Orientierung beteuernden Nationalitätenindex sowie einem umfangreichen Titelregister (S. 673 - 706). Ein gerade bei diesem Genre willkommener Themenindex fehlt leider, weshalb man auf der Suche z.B. nach cyberpunk - einer seit den 80er Jahren existierenden Richtung, die Elemente aus Utopie, Sci-Fi und Fantasy vereint, deren Autoren (z.B. Rucker) bereits bei Barron erwähnt werden - enttäuscht wird. Auffallend weiterhin ist im Eintrag zu L. R. Hubbard die völlig unkritische Ausrichtung, was dessen Gründung der Scientology-Sekte angeht. Derselbe stellt jedoch eine Ausnahme dar, der Regelfall sind knapp aber informativ gehaltene, durchaus einordnende Artikel, die klar formuliert einen guten Einstieg in das Werk eines Autors erlauben.
Entstanden ist somit ein interessantes, durchaus empfehlenswertes Nachschlagewerk zur 'klassischen' Fantasy, das in keinem anglistischen Informationsapparat fehlen sollte.