Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 4(1996) 2/3
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Manuale critico-bibliografico per lo studio della
- 96-2/3-269
-
Manuale critico-bibliografico per lo studio della
letteratura italiana / Mario Puppo ; Giorgio Baroni. - 4.
ed. - Torino : Societ… Editrice Internazionale, 1994.
- 594 S. ; 24 cm. - ISBN 88-05-02302-7 : Lit. 45.000
- [2884]
- 96-2/3-270
-
L' italianistica : introduzione allo studio della
letteratura e della lingua italiana / a cura di G. Bárberi
Squarotti ... - 1. ed. 1992, 1. rist. - Torino : UTET
Libreria, 1993. - 420 S. ; 21 cm. - ISBN 88-7750-209-6 :
Lit. 38.000
- [3455]
- 96-2/3-271
-
Strumenti per lo studio della letteratura italiana /
Alberto Beniscelli ; Vittorio Coletti. - [Novara] : De
Agostini ; [Firenze] : Le Monnier, 1992. - X, 197 S. ; 24
cm. - (Strumenti per l'italiano ; 1). - ISBN 88-00-83500-7
(Le Monnier) : Lit. 28.000
- [1676]
- 96-2/3-272
-
Einführung in die Literaturwissenschaft für Italianisten /
Elisabeth Schulze-Witzenrath. - 4., durchges. Aufl.
- Bochum : Brockmeyer, 1993. - 147 S. ; 21 cm. - ISBN
3-88339-804-7 : DM 14.80
- [3456]
Das von dem verstorbenen Mario Puppo 1954 als Manuale
bibliografico-critico[1] begründete Nachschlagewerk ist seitdem die
erfolgreichste bibliographische Einführung in das Studium der
italienischen Literatur für Studenten und Lehrer und wurde
entsprechend häufig in mehr oder weniger aktualisierten und
erweiterten Auflagen herausgebracht. Die letzte, noch von Puppo
bearbeitete, war die 14. ed. 1987,[2] in der die neu hinzugekommenen
Titel leider nicht in den Text eingearbeitet, sondern
unpraktischerweise in einem Anhang zusammengefaßt waren. Die jetzt
nach dem Tode des Begründers von Giorgio Baroni vorgelegte
Neubearbeitung bezeichnet sich als 4. Aufl., ohne daß in der knappen
Einleitung auch nur ein Wort über diese Anomalität in der
Auflagenzählung verloren würde.[3] Die von Baroni vorgenommene
Bearbeitung ist gründlich, obwohl sie den darstellenden Teil auf weite
Strecken unverändert läßt;[4] sie wahrt auch Struktur und "Stil" des
Werkes. Einteilung wie bisher in 5 Kapitel: 1. Allgemeines
(Einführungen; Bibliographien; Zeitschriften und deren Bibliographien;
Sammlungen von Textausgaben;[5] Lexika und biographische
Nachschlagewerke; Literaturgeschichten); 2. Methoden der
Literaturwissenschaft und Literaturkritik (u.a. Editionswissenschaft;
Literaturgeschichtsschreibung; Rhetorik und Metrik; Paraliteratur); 3.
Sprachgeschichte und Linguistik für die Zwecke des
Literaturwissenschaftlers (u.a. über die Questione della lingua); 4.
Epochen und Komparatistik; 5. Autoren (27 "Klassiker" von Dante bis
Calvino; gegenüber der Vorauflage ist der Abschnitt für Monti
weggefallen; dagegen sind neue für folgende Autoren hinzugekommen:
Marino, Galilei, Svevo, Saba, Ugnaretti, Montale und Calvino). Sieht
man von einzelnen Abschnitten der Kapitel 1 und 2 ab, so sind die
Abschnitte einheitlich gegliedert: auf einen darstellenden Teil folgt
ein identisch gegliederter bibliographischer; im mehr als die Hälfte
einnehmenden Autoren-Teil gilt zwar dieselbe Zweiteilung, doch folgt
der bibliographische Teil einer anderen, gleichbleibenden Gliederung:
a) Bibliographien, sonstige Nachschlagewerke und Einführungen; b)
Textausgaben und Kommentare; c) Sekundärliteratur (thematisch bzw.
nach einzelnen Werken/Werkgruppen; Autoren-Zeitschriften). Der "Stil"
der bibliographischen Zitate ist der aus ähnlichen italienischen
Einführungswerken vertraute: Kurztitel im fortlaufenden Text gesetzt,
was zwar Platz spart, die Benutzung aber dadurch erheblich erschwert,
daß man immer genau "lesen" muß; wären die Titel voneinander
abgesetzt, würde es genügen, einen Abschnitt oder eine Seite zu
überfliegen.[6] Monographien überwiegen ganz deutlich die Aufsätze,
italienischsprachige Beiträge werden bevorzugt, ohne daß
fremdsprachige ausgeschlossen würden.[7] Das Register beschränkt sich
auf Verfasser von Primär- und Sekundärliteratur, Eintragungen unter
Sachtiteln fehlen (zumindest solche unter denen von Sachtitelwerken
würde man erwarten). Immerhin ist dies ein Fortschritt gegenüber der
Vorauflage, die gar kein Register hatte.
Beste, titelreiche und weitgehend aktuelle bibliographische Einführung
in die italienische Literaturwissenschaft, die in den
Informationsapdie parat jeder Bibliothek gehört, die dieses Fach
überhaupt pflegt.
Obwohl der Sammelband L'italianistica sowohl die Literatur- als auch
die Sprachwissenschaft behandelt, sei er zusammen mit den anderen hier
vorgestellten Bänden zur italienischen Literatur angezeigt. Die von
bekannten italienischen Italianisten stammenden 12 Kapitel bieten eine
Einführung in das Thema und zitieren dabei auch wichtige Werke, ohne
jedoch eine Beziehung zu den jedes Kapitel beschließenden
Literaturlisten herzustellen. Diese verzeichnen einschlägige Arbeiten
mit Kurztitel wenig übersichtlich in fortlaufendem Text; in einigen
Kapiteln sind die Titel auch jeweils auf neuer Zeile voneinander
abgesetzt zitiert, was wesentlich zur besseren Übersichtlichkeit
beiträgt. - Der Band steht formal in der Tradition älterer
Einführungen in die Italianistik, die inzwischen überholt sind.[8]
Die auf zehn Bände angelegte Reihe Strumenti per l'italiano wird im
Auftrag des italienischen Außenministeriums mit Unterstützung der
Accademia della Crusca herausgegeben und soll als Handreichung für die
im Ausland (aber auch in Italien) Italienisch für Ausländer
Unterrichtenden dienen. Die meisten der geplanten Bände beschäftigen
sich mit Aspekten der italienischen Sprache, der hier anzuzeigende Bd.
1 mit der italienischen Literatur. Es handelt sich der Einleitung
zufolge nicht um eine Geschichte der italienischen Literatur (was in
Anbetracht des geringen Umfangs auch kaum erwartet werden kann),
sondern um "una proposta di percorsi e combinazioni per insegnarla e
ripassarla", also um nicht streng systematische Anregungen zur
Vermittlung literaturgeschichtlicher Fakten an den genannten
Adressatenkreis. Anlage in 3 Kapiteln (Mittelalter, Quattrocento bis
Settecento, Otto- und Novecento), innerhalb in thematischen
Abschnitten (z.B. im Kapitel 2, Abschnitt 2 Letteratura d'amore mit
Unterabschnitten z.B. über Dante, Boccacio oder Petrarca). Diese
percorsi kommen ohne Literaturzitate aus, die man, am Schluß
kapitel- und
abschnittsweise zusammengestellt zitiert findet, allerdings auch
wiederum nur in einer äußerst knappen Form (Autor/Herausgeber und
Jahr), die wiederum auf eine Titelliste verweist, die zusätzlich
Sachtitel, Ort und Verlag nennt. Berücksichtigt sind ausschließlich
italienischsprachige Monographien. - Für den speziellen Zweck
vermutlich Anregung vermittelnd, erwartet man auf Grund des Titels
allerdings mehr, als dieses Bändchen leisten kann.
Wenigstens erwähnt sei die Einführung in die Literaturwissenschaft für
Italianisten. Sie ist bibliographisch (Kap. 1. Hilfsmittel, S. 5 - 11)
ausgesprochen schmalbrüstig: die äußerst knapp zitierten Titel sind
ohne jegliche Annotationen aufgelistet, so daß der Anfänger, an den
sich das Werkchen offensichtlich wendet (ein Vorwort hat sich die
Verfasserin gespart), hilflos zurückgelassen wird, wenn etwa die
Aufstellung der Literaturgeschichten nur folgendermaßen gegliedert
ist: zum Nachschlagen bzw. zur Anschaffung und erstere Gruppe noch
folgendermaßen unterteilt ist: die großen und ältere und spezielle.
Kap. 2. Theoretischer Teil erläutert u.a. Grundbegriffe der Rhetorik
und die wichtigsten Regeln der italienischen Metrik, beides mit
knappen Beispielen. Kap. 3. Historischer Teil besteht aus einem
tabellarischen Überblick über die italienische Literatur (S. 61 - 78)
und einem solchen über die italienische Literaturkritik und
Literaturwissenschaft (S. 79 - 84), die in ihrer zwangsläufig starken
Verkürzung wenig nutzt und allenfalls zur Erheiterung beitragen kann.[9]
Kap. 4 enthält Textbeispiele in einfacher Reproduktion, deren Nutzen
für die Zielgruppe wegen fehlender Kommentierung gleichfalls gering
einzuschätzen ist. Kap. 4. Übungen ist so dürftig, daß man es besser
nicht hätte drucken sollen. - Zum Selbststudium ungeeignet, kann das
Büchlein allenfalls einen Einführungskurs in die italienische
Literaturwissenschaft begleiten.
sh
- [1]
- Manuale bibliografico-critico per lo studio della letteratura
italiana / Mario Puppo. - Genova : Fides, 1954. - 381 S.
(zurück)
- [2]
- Vgl. ABUN in ZfBB 36 (1989),5, S. 459 - 461.
(zurück)
- [3]
- Vermutlich wurden die gründlich überarbeiteten und aktualisierten
Aufl. 6 (1965) und 12 (1972) jetzt nachträglich zur 2. und 3. Aufl.
erklärt.
(zurück)
- [4]
- Die ersten sechs Paragraphen des Dante-Abschnitts scheinen
unverändert zu sein; erst ab Mitte des siebten Paragraphen, in dem es
um die moderne Dante-Exegese geht, finden sich neue Texte, während der
neue, achte Paragraph z.T. wieder Texte aus dem früheren siebten
aufnimmt.
(zurück)
- [5]
- Es handelt sich allesamt um gezählte und ungezählte Verlegerreihen.
Dagegen vermißt man einen Hinweis auf die bei verschiedenen Verlagen
erscheinenden Edizioni nazionali, unter denen sich auch zahlreiche
Ausgaben von "Klassikern" der Literatur finden. Diese Ausgaben sind
dann allerdings in den jeweiligen Autoren-Kapiteln genannt. Eine
Übersicht über diese vom Staat per Dekret auf den Weg gebrachten
kritischen Ausgaben findet sich in folgendem Beitrag: Le edizioni
nazionali / Falvia Cristiano. // In: Accademie e biblioteche d'Italia.
- 63=46 (1995),3, S. 39 - 48.
(zurück)
- [6]
- Gegenüber der Vorauflage, die die Titel zwar auch fortlaufend
setzte, jedoch in zwei Spalten, hat sich die Übersichtlichkeit weiter
verschlechtert. Dafür sind die einzelnen Paragraphen innerhalb der
Abschnitte jetzt mit Überschriften versehen.
(zurück)
- [7]
- Die in der genannten Rezension bemängelten Lücken bei den laufenden
Bibliographien sind in einem Fall (MLA international bibliography)
geschlossen; die Romanische Bibliographie fehlt dagegen weiterhin.
(zurück)
- [8]
- Avviamento allo studio critico delle lettere italiane / Guido
Mazzoni. - 4. ed. - 1951.
- Orientamento bibliografico per lo studio della letteratura italiana /
Raffaello Ramat. - 2. ed. - 1960.
- Introduzione bibliografica alla letteratura italiana / Renzo
Frattarolo. - 1963.
- Rassegna bibliografico-critica della letteratura italiana / Pietro
Mazzamuto. - 3. ed. - 1963.
- Guida allo studio della letteratura italiana / Felice Del Beccaro.
- 1975.
(zurück)
- [9]
- Nur ein Beispiel (S. 63): "Nach einer bösen Satire auf die Frauen
(Corbaccio) bekehrte BOCCACCIO sich im Alter zu gelehrten lateinischen
Schriften ..."
(zurück)
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