Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 4(1996) 2/3
[ Bestand in K10plus ]
Buckinghamshire
Siehe auch die Vorbemerkungen
- 96-2/3-296
-
Buckinghamshire / by Nikolaus Pevsner and Elizabeth
Williamson with Geoffrey K. Brandwood. - 2. ed. - London :
Penguin Books, 1994. - 832 S. ; 23 cm. - (The buildings of
England). - ISBN 0-14-071062-0 : œ 30.00
- [2637]
Der von Pevsner bearbeitete Band für die Grafschaft Buckinghamshire
erschien erstmals 1960 mit unveränderten Nachdrucken 1973, 1979 und
1987. Genügten Pevsner für die Beschreibung der wichtigsten
Baudenkmäler 340 S., so schwoll die 1994 von Elizabeth Williamson
unter Mitarbeit von Geoffrey K. Brandwood vorgenommene Neubearbeitung
trotz leicht vergrößerten Formats auf nicht weniger als 832 S. an. In
dieser Neubearbeitung bleibt Pevsners Grundkonzeption zwar gewahrt,
wird aber erheblich ausgeweitet: So wurde aus dem Einführungskapitel
eine mehr als 100 Seiten starke Abfolge von Einzelbeiträgen
verschiedener Autoren zu den Ausprägungen und Besonderheiten der
Grafschaft. Ausführlicher als in der 1. Aufl. wird nun auf die
verschiedenen Bautraditionen und auch auf Aspekte der Verwendung von
Baumaterialien eingegangen, breit ist zudem die lokale Tradition des
Fachwerkbaus dargestellt, weitaus ausführlicher auch die Baugeschichte
einzelner Epochen und Bautypen bei insgesamt stärkerer
Berücksichtigung der Profanarchitektur, insbesondere des Wohnungsbaus.
Die Baugeschichte ist dabei mit einem eigenen Epochenabschnitt 1945
- 1993 bis zur Gegenwart weitergeführt. In den Einführungskapiteln
werden darüber hinaus auch die Herausbildung städtischer Strukturen
und Aspekte der Industrie- und Verkehrsentwicklung berücksichtigt. Die
wenigen Literaturhinweise am Schluß des Einführungskapitels bei
Pevsner expandierten zu einer mehrseitigen kommentierten, aktuellen
Bibliographie zur regionalen Kunstgeschichte.
Auch die Grundstruktur der Ortsartikel (in alphabetischer Abfolge)
blieb erhalten; in vielen Fällen sind Pevsners alte Formulierungen
sogar in den neuen Text eingegangen und damit zum Teil auch seine
kurzen Charakterisierungen und Bewertungen eines Denkmals übernommen.
Obwohl G. Brandwood insbesondere alle Kirchenbauten vor der
revidierten Beschreibung nach Autopsie neu erfaßt hat, manifestiert
sich diese tiefgreifende Neusichtung in den Texten vor allem als
Ergänzung, als Detailierung oder als ausgeweitete Erfassung.[1] Häufiger
als in der Erstausgabe werden Übersichtspläne beigefügt und die
Einträge von einer eher knappen Denkmalerfassung zu einem umfassenden
und ausformulierten Artikel geweitet. Das eigentliche Bildmaterial
bleibt erneut, wenn auch in veränderter Zusammenstellung und
wesentlich verbesserter technischer Qualität, auf eine knappe Auswahl
in der Buchmitte beschränkt. Glossar, Künstler-, Orts- und ein
zusätzliches Namensregister (Besitzer etc.) in ebenfalls beträchtlich
erweiterter Form beschließen den Band. Aus der Erstausgabe wurden
somit unter Wahrung von Pevsners Intentionen unter Berücksichtigung
eines erweiterten Denkmalbegriffs und der umfassenderen
Informationsbedürfnisse heutiger Benutzer ein Kompendium zur
englischen Architektur, das inzwischen weniger Reisehandbuch denn
unverzichtbares Nachschlagewerk ist.
- [1]
- S. 17 - 19 (Acknowledgements, 1993); vgl auch die Besprechung durch
Andor Gomme in Times literary supplement. - 1994-11-18, S. 19.
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