Das dürftige Vorwort (S. 6 - 7) entwirft ein eher vages Programm: "... rechercher les survivances de l'esprit qui anima l'art roman, dans les témois qui, durant les périodes ultérieures, semblent représenter une sorte d'héritage lointain de cet art ..." (S. 7). Die drei Kapitel tragen (pseudo-)poetische Überschriften (En allant de par les champs; La blanche épine fleurissant devant Dieu; Chante, rossignol, chante) und sind ebenso nichtssagend, wie die meisten der Überschriften der 15 Abschnitte. Eindeutig ist etwa Abschnitt 3 Géographie historique mit einer von mehreren Kartenskizzen illustrierten Geschichte Burgunds vom Frühmittelalter bis zum 18. Jahrhundert. Dafür behandelt dann - wenig logisch - der folgende Abschnitt 4 die Zeit von den Kelten über die Römer bis zu den Franken. Andere Abschnitte widmen sich einzelnen Landschaften, allerdings so unsystematisch, daß sie kaum als Reisebegleiter taugen. Auch die voranstehende Kartenskizze für Burgund hilft da nicht weiter, da keine Beziehung zum Text hergestellt wird und auch wegen des fehlenden Registers nicht feststellbar ist, ob ein auf der Karte eingezeichneter Ort überhaupt und wenn ja, wo im Text behandelt wird. Bleibt das Bildmaterial auf Tafeln: 15 Farbabbildungen und 138 Heliogravüren: beginnend mit einem Weinberg in Volnay (Nr. 1) bis zu einer steinernen Umfassungsmauer (Nr. 138): dazwischen wenig Romanisches, mehr Gotisches, und - im Gegensatz zu den anderen Bänden - viel Profanbauten, vornehmlich Burgen und Schlösser aus Romanik, Gotik und Renaissance. Die Abbildungen hinterlassen einen nicht weniger zufälligen Eindruck als der Text. Obwohl der Rezensent sich vorgenommen hat, den Band im September im südlichen Burgund "vor Ort" zu testen, ist er schon jetzt sicher, daß er diesen Test nicht bestehen wird.
sh