Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 4(1996) 2/3
[ Bestand in K10plus ]
The Pandora guide to women composers
Siehe auch die Vorbemerkungen
- 96-2/3-315
-
The Pandora guide to women composers : Britain and the
United States 1629 - present / Sophie Fuller. - London :
Pandora, 1995. - 368 S. ; 24 cm. - ISBN 0-04-440936-2
(pb.) : œ 14.99
- [3152]
The Pandora guide to women composers, der britische und
US-amerikanische Komponistinnen von 1629 bis zur Gegenwart
verzeichnet, kann mit seinen 102 Artikeln einem Vergleich mit dem
vorstehend besprochenen Werk nicht standhalten. Zwar wird im Vorwort
ein kurzer, interessanter Abriß der Musikgeschichte aus Sicht der
Frauenforschung gegeben, dabei auch auf die Problematik der Selektion
aus der Fülle der Komponistinnen eingegangen, schlüssige
Auswahlkriterien werden jedoch nicht genannt. Im Fall des Pandora
guide ist der stereotype Aufbau der Artikel von Nachteil. Die
Biographien gehen vor allem auf die musikalische Ausbildung und den
beruflichen Werdegang ein. Einzelne Werke werden in chronologischer
Reihung besprochen und lassen den Leser den Entwicklungsgang erahnen,
den die jeweilige Komponistin genommen hat, doch erfolgt keine
reflektierende Wertung oder eine abstrahierende Einbindung der
Komponistinnen in die größeren musikgeschichtlichen Entwicklungen.
Irritierend ist, daß alle Artikel unabhängig von der Bedeutung der
Komponistin eine Durchschnittslänge von 2 - 3 Seiten haben, so daß im
Gegensatz zur Konkurrenz eine Gewichtung nicht bereits auf den ersten
Blick möglich ist. Der mit 5 Seiten längste Beitrag ist Ethel Smyth
vorbehalten. Die Verfasserin des Lexikons verzichtet auf Listen der
Kompositionen und verweist dafür auf das vorstehend besprochene Werk.
Beigaben: chronologische Übersicht der 102 Komponistinnen, beginnend
mit Mary Deiring (1629 - 1704) und bis zur 1960 geborenen Priti
Paintal reichend; zwei nicht annotierte Literaturlisten für die
allgemeine weiterführende Literatur und die Sekundärliteratur zu den
einzelnen Komponistinnen, die unpraktischerweise hier, statt am Schluß
der Artikel aufgeführt ist; Anschriften einschlägiger Organisationen
und Institutionen in Großbritannien und in den USA. - Das Werk kann
zwar zur Erstinformation herangezogen werden, erlaubt jedoch keine
vertiefenden Einblicke in das Schaffen der Komponistinnen.
Klaus Peter Leitner
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