Die Anlage in zahlreichen, z.T. weiter untergliederten Kapiteln ist
alles andere als einleuchtend, mischen sich doch sachliche und formale
Gruppen. So gibt es z.B. ein besonders langes Kapitel Theses and
dissertations,[2] das vielfach untergliedert ist und zwar mit
Abschnitten für Titel, die man an anderen Sachstellen erwarten würde.
Auch ist die Untergliederung nicht immer fein genug, so z.B. im
Kapitel Discography, dessen längster Abschnitt für die
Personaldiskographien (mit zahlreichen Lücken) zwar sinnvollerweise im
Namensalphabet der Künstler geordnet ist, während der Abschnitt für
die Sammeldiskographien[3] nach dem Verfasser- bzw. Titelalphabet ordnet
und somit internationale, nationale oder Label-Diskographien bunt
gemischt sind. Hier hilft auch das schlechte Sachregister nicht
weiter, in dem eine Eintragung unter discographies ganz fehlt. Wer
wird also darauf kommen, daß er eine in einer Monographie über den
Jazz in Finnland versteckte Diskographie (Nr. 225) im Kapitel Jazz in
world cultures suchen muß, oder den Bielefelder Katalog. Jazz,[4] der so
nicht vorkommt, unter dem Titel Jazz Katalog (wobei es sich um einen
Nebentitel des Katalogs der Jazzschallplatten handelt) im Kapitel Jazz
journals (Nr. 2269). Dieses Kapitel verzeichnet nicht weniger als 179
Zeitschriften, allerdings auch wiederum nur im Titelalphabet, statt,
was einzig sinnvoll wäre, nach dem Erscheinungsland, und ohne daß man
sinnvolle Auswahlkriterien erkennen könnte; dafür findet man hier
ausgemachte Kuriositäten.[5] Die Kapitel Technical materials (mit
Abschnitten z.B. über Arrangieren, Improvisation, Gehörschulung u.a.)
und Transcriptions dagegen verzeichnen Titel, die andere
Bibliographien der Jazz-Literatur nicht ohne weiteres berücksichtigen.
Das gilt auch für den Abschnitt Jazz videos, während die beiden
Kapitel für ausgewählte Platten-Anthologien weit weniger überzeugen.
Schließlich gibt es noch ein Kapitel Jazz research libraries mit 12
ausschließlich amerikanischen Institutionen.
Auf Lücken bei der Verzeichnung wurde bereits hingewiesen. Hier noch
die Ergebnisse der Durchsicht bei zwei wichtigen Typen, nämlich den
Bibliographien und den Diskographien. 1. Bei den Bibliographien (im
Kapitel Reference works eher versteckt, da in einem Alphabet mit den
wesentlich zahlreicheren Jazz-Lexika verzeichnet) ist von Bernhard
Hefeles Bibliographien lediglich das Grundwerk von 1981 verzeichnet
(Nr. 105), dagegen fehlen die laufenden Bibliographien;[6] von Norbert
Rueckers Jazz index (Nr. 145) wird nur ein Band angezeigt und die
Tatsache unterschlagen, daß diese verdienstvolle Bibliographie mit Jg.
7. 1983 (1987) leider ihr Erscheinen eingestellt hat. Bei den
nationalen Jazz-Diskographien (im Abschnitt Collective discographies
bzw. im Kapitel Jazz in world cultures) fehlen die für folgende Länder
(die für die USA wurden nicht überprüft): Australien (J. Mitchell
1988); Deutschland (J. Grundmann 1982; R. F. Lotz: German ragtime ...
1985); Sozialistische Länder (G. Conrad 1982 - 1991); Frankreich (O.
Brard 1989; M. Ruppli: Swing 1989); Italien (A. Mazzoletti 1983 mit
ausführlicher versteckter Diskographie); Norwegen (V. Vanberg 1988);
Schweiz (J. R. Hippenmeyer 1977); Tschechoslowakei (L. Doruzka 1967);
Ungarn (G. G. Simon 1994).
Bei der Recherche nach Jazz-Literatur in monographischer Form wird man
sicher künftig zuerst zur vorliegenden Bibliographie greifen, muß sich
dabei aber ihrer zahlreichen Schwächen und Lücken bewußt sein.
sh
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