Der größte Teil der 708 Werkbeschreibungen ist wortgetreu aus dem ca.
1850 Werke behandelnden Großen Handbuch der Oper übernommen. Die
Auswahl ist breit: Jacopo Peris Daphne ist ebenso berücksichtigt wie
Scott Joplins Treemonisha. Die Neuaufnahme einiger Werke, wie z.B.
Macbeth von Antonio Bibalo, Punch und Judy von Harrison Birtwistle
oder Die Eroberung von Mexico von Wolfgang Rihm, aktualisiert die
vorliegende Ausgabe. Neu hinzugekommen sind der Vorspann, eine Kleine
Geschichte der Oper, und folgende Anhänge: eine Zusammenstellung von
Dichtern und Textbuchverfassern mit den allerwichtigsten Angaben;[4] ein
Auswahlverzeichnis von Komponisten als Textdichter ihrer Opern, das
leider kein Register zum Handbuch selbst ist: es fehlen z.B. Berlioz
und Berg, dafür sind z.B. Brandt-Buys und Heger hier, aber nicht im
Handbuch, aufgeführt; weiter ein Verzeichnis von Rollen mit
Stimmlagen, z.B. Helden-, Charakter-, Lyrischer Bariton; eine
Übersicht über die Arten der Opern; eine kurze Darstellung der
Besetzungen einzelner Opern-Orchester (als Überblick über deren
Entwicklung); eine annotierte graphische Darstellung der Sitzordnung
im Orchester; ein Fachwörterverzeichnis mit integrierter kleiner
Instrumentenkunde[5] (mit Abbildungen der Instrumente und
Notenbeispielen zu deren Tonumfang); dabei wurden die Begriffe unter
dem Aspekt der Oper adaptiert, z.B. "Generalprobe: die letzte Probe
vor einer Opern- oder Theaterpremiere", doch sind auch Fachwörter
allgemeiner Art, z.B. Konservatorium, Konzert (als Gattungen),
enthalten.
Der alphabetisch nach Komponisten geordnete Hauptteil beschränkt sich
bei den Angaben zur Person auf elementare Informationen (Lebensdaten,
Geburts- und Sterbeort[6]) und unternimmt weder den Versuch, die
Komponisten in die Musikgeschichte einzuordnen, noch etwas über ihre
Bedeutung oder ihren Kompositionsstil mitzuteilen. Die Opern werden
jeweils auf ca. 1 - 3 Seiten besprochen. Eine Besprechung nennt vor
der knappen - übersichtlich nach Akten gegliederten - Inhaltsangabe
Ort und Jahr der Uraufführung; den Textdichter; die Rollen sowie Ort
und Zeit der Handlung. Den Band beschließen zwei Register 1. der
Komponisten mit ihren Werken und 2. der Titel der Bühnenwerke. Der
Zugriff auf die einzelnen Teile wird allerdings dadurch erschwert, daß
die Seitenzahlen innen auf der Seite angebracht sind.
Ohne dem Opern-Handbuch Qualität und Brauchbarkeit - nicht zuletzt auf
Grund der Beigaben - absprechen zu wollen, so paßt der Untertitel
Werke, Komponisten, Geschichte nicht recht zur Konzeption des Werkes.
Er hätte sicher treffender formuliert werden können.
Klaus Peter Leitner / Martina Rommel
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