Wurden in der 1. Aufl. Faksimiles von Handschriften berücksichtigt, die vor 1550 entstanden sind, so gilt nun 1600 als Obergrenze. Berücksichtigt sind jetzt im Gegensatz zur Vorauflage auch hebräische Handschriften. Die Zahl der insgesamt verzeichneten Handschriften hat von 637 auf 1052 zugenommen, die Zahl der Faksimiles - dank Neuausgaben und Nachträgen - hat sich lt. Vorwort etwa verdoppelt.
Die Installation der Diskette unter DOS ist problemlos. Das Retrievalprogramm, das nach Aussage der Verfasser mehr Suchmöglichkeiten bieten soll, als ein reines Textverarbeitungsprogramm, ist ziemlich simpel: es gibt ein Suchfeld, in dem der höchstens 8 Zeichen umfassende Suchbegriff automatisch rechts trunkiert wird, des weiteren kann für dieses Feld die Beachtung der Groß- und Kleinschreibung bestimmt werden, doch gehen diese Möglichkeiten noch keineswegs über die bloßer Textverarbeitungsprogramme hinaus und entsprechen einer Freitextsuche; sie werden jedoch ergänzt durch ein lediglich zur Einschränkung zu benutzendes Eingabefeld für den Fundort der Handschrift. Eine feldbezogene Suche oder das Aufblättern von Listen ist dagegen nicht möglich, so daß die Recherche doch erheblich eingeschränkt ist. Daneben kann man auch die Einträge einfach durchblättern: sie sind auf der Diskette in derselben Folge wie in der 1. Aufl. angeordnet. Die Einträge können einzeln ausgedruckt werden, ein Download ist dagegen nicht möglich.
Die Angaben zu den Handschriften und den Faksimiles sind gleich geblieben, lediglich die Darbietung wurde etwas verändert. Ein Eintrag wird eingeleitet von der laufenden Nummer (mit der Nummer der 1. Aufl. in Klammern), es folgen: als Ordnungselement der Bibliotheksort der Handschrift, dann die Angaben zu der Handschrift selbst, danach die Faksimiles in chronologischer Ordnung; deren Beschreibung wurde an die ISBD angeglichen; zum Schluß werden für die Faksimileausgaben die Signaturen der UB Graz, der BSB München, der Bibliothèque Nationale de France, der Vaticana, der Library of Congress, der ÖNB und der HAB-Wolfenbüttel angegeben. Die UB Graz und die HAB-Wolfenbüttel sind neu berücksichtigt, während die Signaturen der BNF seit der 1. Aufl. nicht mehr nachgeführt wurden. Die Faksimilebestände der genannten Bibliotheken dienten den Verfassern als Quelle für ihre nach Autopsie erstellte Bibliographie.
Die in der 1. Aufl. gebotene Erschließung durch Register kann durch die Recherchemöglichkeiten des Retrievalprogramms nicht adäquat ersetzt werden. Obwohl durch die Volltextsuche die Möglichkeit besteht, nach beliebigen Stichwörtern zu suchen, ist andererseits die Suche wegen des Fehlens einer feldbezogenen Recherche sehr unpräzise; als Beispiel seien hier nur die Ortsnamen genannt, die ja sowohl bei den Handschriften als Fundort und als Entstehungsort als auch bei den Faksimiles als Verlagsort auftreten. Die Einschränkung auf den Bibliotheksort erlaubt nur für diesen eine Präzisierung.
Erwähnenswert sind noch die Beigaben im Begleitheft: ein
Literaturverzeichnis zur Faksimilierung und das bereits aus der 1.
Aufl. bekannte Verzeichnis der Faksimileserien, das noch immer
lediglich den ersten Band einer Serie verzeichnet. Trotz der genannten
Mängel[1] ist die Bibliographie faksimilierter Handschriften nützlich,
da sie das einzige, umfassende Informationsmittel für
Handschriftenfaksimiles darstellt.
Saskia Hedrich
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