1. Catalogue général des livres imprimés de la Bibliothèque Nationale
/ Bibliothèque Nationale. Auteurs in 231 Bd. mit der gleitenden
Berichtszeit von 1897 - 1959;[2]
2. Catalogue général des livres imprimés 1897 - 1959 : fichier
alphabétique de titres, état provisoire / Bibliothèque Nationale, das
1986 erschienene Mikrofiche-Supplement zu Nr. 1., das die dortigen
Lücken schließt;[3]
3. Catalogue général des livres imprimés / Bibliothèque Nationale.
Auteurs, collectivités-auteurs, anonymes. - 1960/69, d.h. für die
Erwerbungen der BNF in diesem Jahrzehnt.[4]
4. Catalogue général des périodiques du début du XVIIe siècle à 1959,
in der 1987 erschienenen Mikrofiche-Ausgabe.[5]
Die CG-CD-ROM verzeichnet also keineswegs vollständig - wie der Titel
vermuten läßt - die seit den Anfängen des Buchdrucks bis 1970
erschienenen, bei der BNF vorhandenen Druckwerke, sondern hat als
Kumulation der eben genannten Verzeichnisse eine ebenso uneinheitliche
Berichtszeit wie diese. Nochmals zusammengefaßt bietet sich also
folgender Inhalt: Verfasserwerke (hier Werke mit bis zu fünf Autoren)
bis 1969; Anonyma der Erwerbungsjahre 1960 - 1969 und Periodika vom
17. Jh. bis 1959.
Naheliegend wäre auch die Berücksichtigung der bereits in
elektronischer Form vorliegenden Titelaufnahmen aus dem älteren
Projekt für die Anonyma des 15. - 18. Jahrhunderts[6] gewesen; weshalb
dies nicht geschehen ist, wird leider nirgends begründet.[7] Die auf der
CG-CD-ROM enthaltenen Aufnahmen verteilen sich wie folgt: 3.003.294
Titelaufnahmen für Bücher und 202.034 für Periodika; 14.581
Datensätze, in denen die Titeländerungen einer Zeitschrift
zusammengeführt sind; 144.988 Verweisungen für Verfassernamen; 150
Pauschalverweisungen bei Zeitschriftentiteln. Da die Konvertierung in
den Jahren 1991 - 1994 durch drei Auftragsfirmen erfolgte und unter
Zeitdruck stand, konnten die Daten nur so erfaßt werden, wie sie in
den Ausgangskatalogen vorlagen; wie "zahlreich" die Verbesserungen vor
und während der Erfassung wirklich waren, von denen das Begleitheft
(S. 8) berichtet, bleibe dahingestellt. Jedenfalls führte dieses
Verfahren zu verschiedenen Uneinheitlichkeiten, die im Begleitheft
aufgeführt sind (S. 8 - 11):
1. die automatische Zusammenführung identischer Ausgaben eines Werkes
hat immer dann nicht funktioniert, wenn die Ansetzungsregeln stark
voneinander abwichen; daraus resultieren ca. 100.000 Dubletten.
2. die unterschiedlichen Namensformen von Verfassern und Urhebern
wurden weder zusammengeführt noch gar normiert: der entsprechende
Index weist deshalb sehr verschiedene Formen für denselben Namen auf,
was bei der Listensuche zu berücksichtigen ist, und z.T. widersprechen
sich auch die gleichfalls nicht bereinigten Namensverweisungen; bei
einer selbstformulierten Anfrage empfiehlt es sich also, möglichst die
verschiedenen Formen zu berücksichtigen.
3. Werke in nicht-lateinischen Schriften, die in den Ausgangskatalogen
in nicht-transliterierter Form verzeichnet waren, wurden bei der
Konversion weder im Original erfaßt noch nachträglich bei der
Erfassung transliteriert; als Stellvertreter für Verfasser-, Titel-
oder Ortsangaben findet man in diesen Fällen lediglich das @-Zeichen.[8]
Nur in den Fällen, in denen in den Ausgangskatalogen ein Paralleltitel
in lateinischer Schrift oder eine entsprechende Fußnote vorhanden ist,
gelangt man zu einer einigermaßen nutzbaren Anzeige.
4. Die Vereinheitlichung der bibliographischen Beschreibung der Bände
mehrbändiger Werke und der Stücke von Schriftenreihen konnte nur für
den kleinsten Teil der Fälle vorgenommen werden.
5. Als einziges Sacherschließungselement kann die Signatur der
Aufstellungssystematik dienen, die auf N. Clément (1661) zurückgeht
und die mehrfach ergänzt und erweitert wurde; eine Recherche über die
Sachgruppenbezeichnung ist allerdings nur dann erfolgversprechend,
wenn nicht unter einem Buchstaben ganz verschiedene Fächer subsumiert
wurden.
Die Masse von rd. 4 Millionen Eintragungen erfordete die Aufteilung
auf sechs Scheiben, was eine Benutzung mit einem CD-ROM-Turm fast
unumgänglich macht. Eine Installation auf einem Einzellaufwerk ist
zwar auch möglich, doch ist die Konsultation der Datenbank dann
ziemlich unkomfortabel (allein bis zum Aufruf des ersten
Suchbildschirmes müssen die erste und zweite CD-ROM mehrfach
gewechselt werden).
An das System sind neben Windows-Umgebung, VGA Monitor und 4 MB RAM
keine weiteren Bedingungen gestellt. Bei der Installation können noch
folgende Parameter gesetzt werden: Anzeige der Funktionsleiste und der
Statuszeile, Sprache der Benutzeroberfläche (Französisch oder
Englisch), Standardeinstellung des ersten Suchbildschirmes und
Standardanzeigeformat. Die Daten zu den Periodika (bibliographische
Aufnahmen, Titelzusammenführungen für den gesamten Erscheinungsverlauf
und Verweisungen von Formaltiteln) können von dem Gesamtbestand als
gesondertes Segment der CG-CD-ROM einfach ausgegliedert und die im
folgenden geschilderten Funktionen auf diesen Teilbereich angewendet
werden. Eine Erweiterung der Recherche auf die gesamte Datenmenge ist
über ein Icon oder das Menü jederzeit leicht möglich.
Als Suchmöglichkeiten stehen die Listensuche und die Stichwortsuche
zur Verfügung. Bei der Listensuche kann man durch Browsing oder
gezieltes Springen an eine (Alphabet-)Stelle aus den Indizes für
Autoren (gesamt), persönliche Verfasser, Urheber, Titel (alle
Titelarten), Sachgruppenbezeichnung, Signatur, ID-Nummer der
Datensätze (die Quelle der Aufnahme ist dabei an einem zweistelligen
Buchstabensigel erkennbar) den gesuchten Begriff, dem auch immer
gleich die Trefferzahl und bei Verweisungen als Kennzeichen das r
beigegeben ist, auswählen und die entsprechende Kurztitelliste, bei
nur einem Treffer sofort die Vollanzeige aufrufen. In der
Ergebnisliste werden Verfasser, Titel und Erscheinungsjahre als
Kurzinformation angegeben. Von hier aus wird die Vollanzeige der Titel
aktiviert, für die vier Formate zur Wahl gestellt werden: UNIMARC,
UNIMARC mit ausgeschriebenen Feldbezeichnungen, ISBD und Public (mit
Feldbezeichnungen).
Druck und Speicherung ist sowohl von der Kurz- als auch von der
Vollanzeige aus möglich. Dabei kann der angezeigte Titel, die
markierten oder alle (höchstens aber 100) Titel ausgegeben werden. Für
die Speicherung ist neben den als ASCII-Dateien abzuspeichernden bei
der Vollanzeige erwähnten Formaten auch UNIMARC nach ISO 2704
wählbar.
Eine andere Art der "Suchgeschichte" ist bei der Listensuche durch
Aufruf einer Kurztitelliste der in einer Sitzung angesehenen Volltitel
verwirklicht. Die Stichwortsuche als Expertensuche bietet gegenüber
der Listensuche mehr Möglichkeiten, da sie mehr Suchfelder bereithält
und man durch Eingabe der Feldkürzel, der Suchbegriffe mit
Trunkierungen und Verknüpfungen eine komplexe Suchstrategie aufbauen
kann. Eine Übernahme aus dem "Wörterbuch" ist für die Suchbegriffe
alternativ zur Eingabe möglich. Hierbei sind die zur Verfügung
stehenden Suchfelder folgendermaßen - z.T. abweichend zu den Indizes
der Listensuche - indiziert: 1. Titelstichwörter; 2. Stichwörter aus
den Autorennamen; 3. Sachgruppenbezeichnungen als Phrasen; 4. Verleger
und 5. Erscheinungsort einzelwortinvertiert; 6. Charakteristika des
Exemplars (z.B. Bindung, Eigentümer, Autograph etc.); 7. Stichwörter
aus dem Freitext; 8. Erscheinungsjahr und 9. Jahr des letztmaligen
Erscheinens; 10. Erscheinungsort und 11. Publikationssprache als
Phrasen; 12. Signatur der BNF.
Nach dem Ausführen einer Recherche wird zunächst die Trefferzahl
angezeigt, für die dann die Ergebnisliste aufgerufen werden kann. Der
Bildschirm ist sehr übersichtlich gestaltet und bietet zum einen auf
der linken Seite einen Auswahlbereich für die Feldbezeichnungen, zum
anderen rechts oben das Eingabefeld für die Recherchestrategie und
darunter einen durch drei Taben - Syntax, Operatoren, History -
variabel einstellbaren Bereich. Auf der Syntax-Tabe werden Beispiele
zur Recherchestrategie, Trunkierungsmöglichkeiten und
Vergleichsoperatoren genannt. Die Tabe für die Operatoren enthält
Buttons für die bei der Recherche zu benutzenden Operatoren, die durch
Anklicken im Eingabefeld aktiviert werden (eine Eingabe von Hand ist
daneben genauso möglich): Boolesche Operatoren, Trunkierung (genau und
variabel an beliebiger Stelle, also auch als Anfangstrunkierung), die
Vergleichsoperatoren und diejenigen für die Bereichssuche sowie die
Klammern zur Beeinflussung der Abarbeitung der Recherchestrategie. Die
dritte Tabe bietet neben den beiden Buttons für Speicherung von
Suchanfragen bzw. den Aufruf gespeicherter Anfragen den Button für die
Suchprofilanzeige, deren Fenster hiermit aufgerufen werden kann. In
der Tabelle werden jeweils die letzten 20 Anfragen einer Sitzung
angezeigt, die von hier aus zu einer erneuten Suche oder Kombination
in das Eingabefeld des Suchfensters der Stichwortsuche übernommen
werden können. Auch das Löschen einzelner Einträge ist möglich. Eine
weitere Funktion ist das Abspeichern der gesamten Suchtabelle, die
dann für eine spätere Konsultation der CD-ROM nochmals verwendet
werden kann.
Neben den beiden geschilderten Recherchemöglichkeiten gibt es von der
Vollanzeige der Titel ausgehend noch die Kontext-Suche, die als
Hypertext-Suche die Übernahme eines Begriffes aus der Vollanzeige für
eine Recherche in den Feldern Titel, Autor, Verlag, Erscheinungsort,
Stichwort oder Signatur erlaubt. Insgesamt ist die Oberfläche der
CG-CD-ROMs sehr bedienerfreundlich. Für die Benutzung der CD-ROM
werden zahlreiche Hilfen angeboten. Neben dem sehr detaillierten und
mit Illustrationen veranschaulichten Begleitbuch sind die
Funktionsbuttons auf einem Faltblatt mit Kurzerklärungen
zusammengestellt - beides leider nur französischsprachig. Die
CG-CD-ROM selbst bietet eine ebenso ausführliche und kontextsensitive
Online-Hilfe, daneben die oben erwähnten Hilfen zur Formulierung der
Recherchestrategie und als Extra die Aktivierung der
Hilfe-Sprechblasen. Die unkomfortable Handhabung mit den sechs CD-ROMs
soll laut Verlag noch verbessert werden.
Die gut gestaltete Oberfläche sollte dennoch nicht über die zu Beginn
erwähnten inhaltlichen Schwächen der CG-CD-ROM hinwegtäuschen, die
hoffentlich durch Nachbearbeitung in Zukunft behoben werden. Wenn man
wüßte, daß diese in absehbarer Zeit durchgeführt werden, würde es sich
lohnen, mit dem Kauf bis dahin zuzuwarten. Im Prinzip handelt es sich
bei der CG-CD-ROM natürlich um ein wichtiges Informationsmittel,
weniger wegen der Kumulierung der Kataloge einer großen
Universalbibliothek, sondern in allererster Linie in ihrer Funktion
als retrospektive französische Nationalbibliographie.
Neben der laufenden Verzeichnung in der Druckausgabe der Bibliographie
nationale française[9] erscheint seit 1989 parallel eine CD-ROM-Ausgabe:
die Bibliographie nationale française sur CD-ROM (BNF-CD-ROM); sie
schließt mit ihrem Berichtsbeginn 1970 (bzw. Periodika 1960) an die
CG-CD-ROM an. Mit vierteljährlicher Aktualisierung werden auf den
beiden Scheiben der BNF-CD-ROM die Aufnahmen aus der BNF Hauptreihe
Livres seit 1970, aus dem 2. Supplement für die Amtsdruckschriften
seit 1987, Interimsaufnahmen für noch nicht bearbeitete
Pflichtexemplarstücke sowie Aufnahmen aus dem 1. Supplement für die
Publications en serie seit 1960 verzeichnet. Da die CD-ROM mit der
Software Opti-Ware der Firma RTIS unter DOS betrieben wird, und diese
bereits mehrfach in IFB vorgestellt wurde,[10] kann hier auf eine
generelle Erläuterung der Funktionalität der Benutzeroberfläche
verzichtet werden. Anzumerken ist allerdings, daß auf der BNF-CD-ROM
nur Listen- und Expertensuche, nicht aber Maskensuche möglich ist.
Auch kann hier nicht von der Expertensuche aus der Index aufgeblättert
und aus diesem Suchbegriffe für die Recherche übernommen werden. Die
Ausgabeformate der Volltitel sind neben ISBD, Katalog-Format,
benutzerdefiniertem Format, zwei Formate in UNIMARC (ohne und mit
Feldbezeichnungen). Wie auch bei der CG-CD-ROM ist die
Benutzeroberfläche wahlweise Französisch oder Englisch einzustellen,
das Benutzerhandbuch ist dagegen wiederum nur einsprachig und zudem
veraltet (es gibt noch die zu Beginn geltende Berichtszeit ab 1975
an). Da die Daten gleichermaßen auf die beiden CD-ROMs verteilt sind,
und nicht etwa wie bei der DNB eine Trennung in Backfile und laufende
Verzeichnung erfolgte, ist die Handhabung an einem Einzellaufwerk
etwas unkomfortabel. Auch unter dem Gesichtspunkt, daß durch diese
Lösung der ganze Berichtszeitraum in einem Schritt durchsucht werden
könne, kann über die Mühe mit dem dauernd erforderlichen
CD-ROM-Wechsel nicht hinwegtrösten.
Da die hier verzeichneten Daten einen Abzug aus BN-Opale, dem OPAC der
BNF, darstellen, können sie auch dort über Telnet recherchiert werden.
In BN-Opale (telnet://opale02.bnf.fr) sind die Monographien der BNF ab
1970, die Periodika seit 1960, die Daten des oben erwähnten Projektes
für die Anonyma des 16. - 18. Jahrhunderts, die Mikroform-Originale
(soweit sie zur Vermarktung bestimmt sind) und die seit 1994
digitalisierten Volltextdokumente enthalten. Er dient der Produktion
der Bibliographie nationale française (Livres, Publications
officielles und Publications en série).
Daneben existiert als zweiter OPAC BN-Opaline
(telnet://opaline02.bnf.fr), in dem die Aufnahmen von Karten und
Plänen (77.262[11] seit 1987), Graphiken und Photographien (50.866 seit
1988), audiovisuellen Materialien (255.111 seit 1989), Noten (33.270
seit 1991), Münzen und Medaillen (2592 seit 1994) und notices pour les
arts du spectacle (9147 seit 1995) enthalten sind; die Erstellung
einer Datenbank für Handschriften ist in Arbeit. Informationen über
die BNF und die Zugänge zu den Katalogen sind im Internet unter
http://www.bnf.fr abfragbar.
Saskia Hedrich
Zurück an den Bildanfang