Die Quellenbasis ist ausgesprochen breit: National-,
Zeitschrifteninhalts-,[1] Übersetzungs- und Personalbibliographien
ergänzt um Recherchen in Bibliotheken und die Auswertung ergiebiger
Zeitschriften und Zeitungen (es handelt sich um die beeindruckende
Zahl von 340 Periodika, deren Auswertung 3300 Haupteintragungen
ergab). Lt. Einleitung wurden ca. 66 % der Titel - die dann mit einem
Asteriskus markiert sind - durch Autopsie verifiziert.
Die Anlage erfolgt chronologisch, innerhalb eines Jahres alphabetisch.
Die Titelaufnahme orientiert sich an RAK (die alphabetische Ordnung
der serbokroatischen Namen folgt allerdings dem serbokroatischen
Alphabet) und besteht als Haupteintragung aus folgenden - wenig
platzsparend - jeweils auf neuer Zeile beginnenden Angaben: Laufende
Nummer, Verfasser, Übersetzungstitel, Originaltitel, Übersetzer,
Erscheinungsvermerk (also ggf. auch Titel, Bd., Jg. und S. einer
Zeitschrift), Bibliothekssigel bei Autopsie, Anmerkungen.
Der Registerband besteht aus folgenden Teilen (die eigentlichen
Register 1 - 6 verweisen auf die laufenden Nummern): 1. Verfasser mit
ihren Werken; 2. Übersetzungstitel; 3. Originaltitel; 4. Übersetzer;
5. Zeitschriften und Zeitungen (mit Erscheinungsverlauf); 6. der Namen
der Verlage und Druckereien mit Ort (hier hätte man sich zusätzlich
ein Register unter dem Ortssitz gewünscht); 7. Die Bibliographischen
Quellen sind nach den verwendeten Kürzeln geordnet; 8.
Bibliothekssigel.
Das lange Vorwort von R. Lauer Zur Übersetzungsrezeption serbischer,
kroatischer und bosnischer Autoren im deutschen Sprachraum (S. IX
- LXVIII) gibt ausführlich Rechenschaft über die Auswahlkriterien und
verfolgt die Rezeption für die einzelnen - durch politische Ereignisse
delimitierten - Epochen, gestützt auf statistische Erhebungen (die
auch in Graphiken und Tabellen mitgeteilt werden): so entfallen etwa
auf die Periode 1776 - 1945 4735 Einzeltexte, auf die von 1946 - 1993
dagegen 5307; der Autor mit den meisten Einzelwerken ist Vasko Popa
mit 676 (ausnahmslos Gedichttitel), gefolgt von Ivo Andric mit 517;
der ihm 1961 verliehene Literatur-Nobelpreis hat nicht zuletzt das
Interesse an der serbokroatischen Literatur insgesamt nachhaltig
befördert.
Diese solide gearbeitete Übersetzungsbibliographie könnte ein Muster
für andere Literaturen abgeben, auch wenn nicht zu übersehen ist, daß
sie in Anbetracht des relativ späten Einsetzens des "interkulturellen
Literaturtransfers (im) Bereich der Übersetzungsrezeption" (S. VII)
eine Sonderstellung einnimmt und für andere Literaturen, die
mindestens seit dem Spätmittelalter ins Deutsche übersetzt wurden, wie
etwa die Italienische,[2] ganz andere faktische und methodische Probleme
zu bewältigen sind.
sh
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