Die erste Diskettenausgabe des DOBI kumuliert die Daten der Jg. 1993 - 1996,2 - insgesamt ca. 10.400 Titelnachweise und etwa 1400 Siehe-auch-Verweisungen für Schlagwörter - auf fünf Disketten, für deren Installation etwa 18 MB freier Speicherplatz benötigt werden. Parallel zur Druckausgabe soll auch die elektronische Version vierteljährlich erscheinen; der Zuwachs von ca. 800 Titeln pro Heft soll dann ca. 1,5 MB Festplattenspeicher einnehmen.
Wie andere Disketten-/CD-ROM-Datenbanken des DBI[1] wird DOBI mit der am
Institut für Bibliothekswissenschaft und Bibliothekarausbildung,
Berlin, mit Förderung des BMFT entwickelten Retrievalsoftware FREITEXT
(Version 2.0) betrieben und stellt sehr geringe Anforderungen an das
System (ab DOS 2.0).
Das 76 S. umfassende Begleitheft enthält neben einer allgemeinen
Beschreibung der Datenbank, den Installationsanweisungen und der
Rechercheanleitung im Anhang die Sachgruppenübersicht, die
Zeitschriftenliste, das Abkürzungsverzeichnis, die Liste der
Referenten und die Stop-Wörter. Als Suchmöglichkeiten des einfach zu
bedienenden Retrievalprogramms stehen die Freitextsuche über alle
suchbaren Felder (durch bloße Eingabe des Suchbegriffs) und - mit
Hilfe von Feldkürzeln - die gezielte Suche in folgenden Feldern zur
Verfügung: Sachtitel und Zusätze; Referat; Schlagwörter; Autor bzw.
beteiligte Personen; Sachgruppe; Erscheinungsjahr der verzeichneten
Publikation; Lieferung (Jahr und Quartal der Aufnahme in DOBI). Ein
explizites Aufrufen von Auswahllisten für die invertierten Felder ist
nicht möglich. Diese Funktion wird jedoch dadurch simuliert, daß nach
einer Trunkierung (möglich sind variable Front-/Endtrunkierung) eine
Liste der für die Anfrage zutreffenden Begriffe angezeigt wird; eine
direkte Übernahme in die Recherche ist allerdings nicht durchführbar.
Nicht suchbar - auch nicht über die Freitextsuche - sind die in einem
Datenbankfeld zusammengefaßten Elemente der bibliographischen
Beschreibung, die auf den Zusatz zum Sachtitel folgen; also
Verfasserangabe, Ausgabenbezeichnung, Erscheinungs-,
Kollationsvermerk, die Fundstelle bei Aufsätzen und Angaben zu
Rezensionen der verzeichneten Titel. Problematisch ist dies bei
körperschaftlichen Verfassern, da diese nicht wie die persönlichen
Verfasser zusätzlich im Autorenfeld invertiert sind. Leider läßt sich
damit auch die Frage nach dem Umfang der Auswertung von Zeitschriften
nicht beantworten. Die einseitige Begrenzung auf
Einzelwortinvertierung der Suchfelder in den FREITEXT-Datenbanken
wurde bei DOBI zumindest für die Felder Schlagwort, Sachgruppe und
Autoren dadurch umgangen, daß durch Einfügen von Unterstrichen an
Stelle der Leerzeichen "Wortgruppen" gebildet wurden. Für Autoren
ergibt sich daraus die Form: NACHNAME VORNAME. Beim Feld Schlagwort
ist zu beachten, daß diese "Phrasenbildung" für mehrgliedrige
Schlagwörter vorgenommen wurde, nicht jedoch für die Schlagwortketten,
die durch Verknüpfung der Einzelschlagwörter mit Booleschen Operatoren
(UND, ODER, NICHT) gesucht werden müssen. Auch für die Suche nach
einem konkreten Titel ist aufgrund der Einzelwortinvertierung die
Verwendung von logischen Operatoren unerläßlich, eine Präzisierung der
Suchanfrage durch Kontextoperatoren ist nicht möglich. Eine
Recherchestrategie mit mehreren Operatoren wird immer von links nach
rechts abgearbeitet. Klammersetzung und damit Beeinflussung der
Abarbeitung ist nicht vorgesehen. Positiv ist die Möglichkeit für die
Recherche oder die Anzeige auf frühere Suchanfragen zurückzugreifen;
für deren Auswahl kann man die Suchtabelle aufrufen, die höchstens 50
Anfragen fassen kann, dann muß sie gelöscht werden (Löschungen
einzelner Suchschritte sind nicht möglich). Für die Ausgabe (Anzeige,
Druck und Download) stehen zwei voreingestellte Formate zur Verfügung:
Standard - ohne die Felder Erscheinungsjahr und Lieferung - und
Vollformat mit allen Informationen. Darüber hinaus kann die Anzeige
individuell gestaltet werden: durch die Auswahl der anzuzeigenden
Felder und deren Reihenfolge. Auch einzelne Titel einer Ergebnismenge
können leicht angesprochen werden. In der Bildschirmanzeige sind die
Suchbegriffe markiert. Im Gegensatz zum Zeitschriftendienst auf CD-ROM
kann man bei DOBI in der Anzeige auch zurückblättern. Für die
Entfernung der bei der Ausgabe immer mit angegebenen Feldbezeichnungen
und Symbole für den Zeilenumbruch wird in der Bedienungsanleitung auf
Textverarbeitungsprogramme verwiesen.
Angesichts der CD-ROM-Kumulation des Zeitschriftendienstes und der
Ankündigung der "Kumulation der Jahrgänge 1992 - 1994" des DOBI auf
CD-ROM (S. 80 im Gesamtverzeichnis 1996 der Publikationen des DBI)[2]
stellt sich natürlich die Frage, warum eine Diskettenversion bevorzugt
wurde. In einem Begleitschreiben wird dies damit begründet, daß die
Relation von Herstellungsaufwand und Kosten gegenüber dem benötigten
Platz auf einer CD-ROM zu ungünstig sei und man bei einer
CD-ROM-Ausgabe mit zumindest einer Verdoppelung des Verkaufspreises
rechnen müsse - Argumente für die man gerne die Unbequemlichkeiten der
Diskettenversion in Kauf nimmt. Eine endgültige Entscheidung in dieser
Frage ist allerdings noch nicht gefallen, darauf Einfluß nehmen sollen
die Nutzer selbst, die Gelegenheit zur Stellungnahme erhalten haben.
Generell sind die Vorteile bei Recherche und Weiterverarbeitung der
elektronischen Version, deren Jahresabonnement zudem günstiger ist als
das der Druckausgabe mit DM 120.00, zu begrüßen.
Saskia Hedrich
Zurück an den Bildanfang