Die Bibliographie ist in vier Kapitel gegliedert: 1. Lexika,
Enzyklopädien, 2. Einführungen, Hand- und Lehrbücher, 3.
Bibliothekarische Fachzeitschriften des In- und Auslands, 4.
Periodische Fachbibliographien/Referatedienste. Die Titel sind nicht
numeriert und weder über ein Verfasser- noch über ein Titelregister
erschlossen. Innerhalb der Kapitel bzw. Abschnitte sind die Titel
völlig willkürlich angeordnet, was dazu führt, daß z.B. im Abschnitt
2.1 Bibliothekslehre die Lehrbücher von Rolf Kluth und im Abschnitt
2.4 Bibliographienkunde zwei Bücher von Friedrich Domay an
verschiedenen Stellen stehen. Gelegentlich begegnet man einer
Untergliederung in Richtung ÖB bzw. Richtung WB.[1] Konsequenterweise
gibt es auch eine Rubrik ÖB/WB-Richtung und - dies paßt ins Bild -
eine Gruppe Anrainer. Man wirft also durchaus einmal einen Blick über
den Zaun des eigenen Fachgebiets und verzeichnet innerhalb des
Abschnitts 3.1 Deutsche Zeitschriften das Börsenblatt für den
Deutschen Buchhandel und die Nachrichten für Dokumentation im
Anrainer-Bereich. Ein solches Spartendenken sollte eigentlich längst
überwunden sein, und es spricht nicht gerade für eine moderne
Ausbildungskonzeption, diese enge Sichtweise in einer Titelauswahl für
Referendare und Praktikanten zu verfestigen. Die zuletzt genannte
Zeitschrift ist übrigens der einzige Titel aus dem Bereich Information
und Dokumentation. Wichtige Standardwerke, die auch in der Ausbildung
von Bibliothekaren eine Rolle spielen,[2] werden nicht genannt. Könnte
man über solche Defizite im Anrainer-Bereich noch hinwegsehen, so ist
es doch sehr bedenklich und eigentlich unerklärbar, daß ganze
Kerngebiete bibliothekarischer Arbeit völlig ausgeblendet werden. Dazu
gehören etwa die Bereiche Bestandsaufbau und Bestandserhaltung,[3]
Leihverkehr und Überregionale Literaturversorgung[4] sowie der gesamte
Bereich des Bibliotheksrechts,[5] um nur die wichtigsten zu nennen. Und
auch zu den in der Bibliographie berücksichtigten Gebieten ließen sich
noch manche Titel ergänzen.[6]
"Bibliographie und Bibliothekslehre verlieren offenbar ihre Schrecken,
wenn die Literatur überschaubar gemacht wird."[7] Der o.g. Zielgruppe
kann nur nachdrücklich empfohlen werden, sich nicht allein auf diese
Titelauswahl zu verlassen, da sie sonst ein verzerrtes Bild der
bibliographischen Situation auf ihrem Fachgebiet erhalten würde. Falls
je weitere Auflagen dieser Bibliographie geplant sein sollten,[8] müßte
sie neu konzipiert werden. Dann sollten auch gleich einige
Druckfehler[9] und die inkorrekte Schreibweise von Autorennamen[10]
korrigiert werden.[11]
Gunter Maier
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