Die systematisch in 20 Gruppen mit zahlreichen Untergruppen geordnete
Bibliographie behandelt die im Titel genannten Bereiche, wobei der
erste (biblioteche) bei weitem überwiegt, während letzterer
(informazione) in der Gliederung nicht auszumachen ist; dem zweiten
Bereich (libro) zuzuordnen sind ausgewählte Titel zum italienischen
Verlagswesen.[1] Die jahrgangsweise durchnumerierten Titel sind mit
vollständigen Angaben verzeichnet und nur dann ganz knapp annotiert,
wenn der Inhalt nicht genügend deutlich aus dem Sachtitel hervorgeht;
bei Sammelwerken werden allerdings die Beiträge aufgeführt und
einzelne davon, soweit einschlägig, auch noch einmal mit eigener
Aufnahme verzeichnet. Das Jahresregister enthält Verfasser und
beteiligte Personen, Urheber und sonstige Körperschaften sowie Titel
von Sachtitelwerken. Im Gegensatz zu DOBI mit seinen Abstracts, die im
Einzelfall zwar nützlich sein können, obwohl man häufig mit dem Titel
allein genausogut auskommt, die aber das Durchblättern ganzer
Abschnitte durchaus beschwerlich machen, ist BIB bequem
durchzublättern. Abgesehen von Interessenten an Entwicklungen im
italienischen Bibliothekswesen sei dies insbesondere den
Erwerbungsbibliothekaren ans Herz gelegt, da die Bibliographie auch
zahlreiche Publikationen italienischer Bibliotheken - vor allem
Bestandsverzeichnisse und Bibliographien - verzeichnet, auf die man
sonst erst viel später oder bei der Lückenhaftigkeit der Bibliografia
nazionale italiana im Bereich der grauen und außerhalb des Buchhandels
erschienenen Publikationen auch gar nicht stößt, von den z.T.
gewichtigen, unselbständig erschienenen Bestandsverzeichnissen ganz zu
schweigen.
sh
BIB erscheint nicht wie die oben vorgestellte Diskettenausgabe des
DOBI parallel, also als Alternative zur Druckausgabe, sondern wurde
zunächst als (Zwei-)Jahreskumulation mit dem Ziel der Konvertierung
und Kumulation der gesamten Altdaten seit 1975 und einem geplanten
jährlichen Updating vorgelegt, dessen 800 - 900 neu hinzukommende
Titel in etwa der Zahl der neuen Titel pro Quartalsausgabe bei DOBI
entsprechen. Wie auf S. 346 - 347 des oben zitierten Beitrags
nachzulesen ist, wurde die Entscheidung für eine Software zunächst
dadurch verzögert, daß weder Konzessionen an eine frei verfügbare
Software gemacht werden sollten, noch eine sofortige Eigenentwicklung
möglich war. Schließlich bot sich die Zusammenarbeit mit der Firma
H&T, Florenz, und damit die Anwendung von deren Retrievalprogramm
ZETESIS an, mit dem (allerdings einer früheren Version) auch die
Diskettenausgabe der BNI betrieben wird. Die Installation der beiden
unter DOS (ab 3.3) laufenden Disketten ist problemlos; die Ausg. 0.
1993/1994 (1995) benötigt etwa 2,5 MB und die Ausg. 1. 1995 (1996)
etwa 1,88 MB Speicherplatz. Um den Mangel zu mindern, daß die Daten
noch nicht in einer gemeinsamen Datenbank zusammengeführt wurden (1997
soll dann die Kumulation und neben der DOS- auch eine Windows-Version
vorliegen, s.o.), kann bei der Installation von BIB 1 zugleich eine
Verbindung zwischen den Ausgaben hergestellt werden. Statt dem sonst
nötigen gesonderten Aufrufen der beiden Datenbanken, wird dann beim
Start von BIB 1 die Möglichkeit geboten, zwischen den beiden in einem
Menü angebotenen Datenbanken zu wählen. Das Programm ist einfach über
das Menü oder über Tastenkombinationen zu bedienen, auch die Maus kann
man zur Bedienung einsetzen. Zur Anleitung sind die Texte der
kontextsensitiven Hilfe abrufbar. Auf dem Eingangsbildschirm der
aufgerufenen Datenbank werden die verschiedenen Suchmöglichkeiten
angezeigt: zum einen Auswahllisten, zum anderen die kombinierte Suche.
Für die Listensuche stehen folgende Indizes zur Wahl: 1. alle
Stichwörter im Basic Index - nur hierüber kann man nach
Erscheinungsjahren/-orten suchen; 2. Autoren (persönliche und
körperschaftliche Verfasser); 3. Titel (die einleitenden Artikel
werden dabei übergangen); 4. Titelstichwörter; 5. Quellen: bei Aufruf
erscheint ein weiterer Auswahlbildschirm auf dem wahlweise Indizes von
Titeln von Zeitschriften, Serien und Rubriken angeboten werden; 6.
Sachgruppen der LPI; 7. Nummern: wie bei 5 wird hier nochmals
unterschieden zwischen den LPI-Nummern (zusammengesetzt aus
Jahr/laufende Nummer), ISBN und ISSN. Den Einträgen ist dabei die
Trefferzahl beigegeben. In den Indizes besteht die Möglichkeit, einen
Eintrag direkt - neben Scrollen ist auch Springen zu einem Begriff
möglich - anzusprechen und somit bei mehreren Treffern eine
Kurztitelliste bzw. bei einem Titel gleich die Vollanzeige aufzurufen.
Außerdem können innerhalb einer Liste verschiedene Einträge markiert,
nur diese zunächst in einer weiteren Auswahlliste angezeigt oder durch
die logischen Operatoren UND bzw. ODER verknüpft und das Ergebnis in
einer Kurztitelliste angezeigt werden. Über die Titelliste erreicht
man die Vollanzeige mit der vollständigen bibliographischen
Beschreibung und, falls vorhanden, weiteren Informationen (Angaben zu
Rezensionen; enthaltene Werke oder Referate); weitere Ausgabeformate
stehen nicht zur Verfügung. Eine andere Art zu den Titeln zu gelangen,
ist die kombinierte Suche, die auch die Booleschen Operatoren
(UND/ODER), Rechtstrunkierung der Begriffe und Bereichssuche zuläßt.
Der Suchbildschirm der kombinierten Recherche ist in zwei Bereiche
aufgeteilt: im oberen Teil werden die Suchschritte mit ihrer
Trefferzahl angezeigt, im unteren befindet sich die Eingabezeile für
den Suchbegriff. Zur Festlegung des Suchfeldes stehen in einer Liste
die Indizes (s.o.) zur Auswahl. In einem Suchschritt kann immer nur
ein Begriff (eine Übernahme des Suchbegriffs aus einer Liste ist dabei
möglich) aus einem Index gesucht werden, dieser wird dann im oberen
Fensterbereich mit seiner Trefferzahl angezeigt. Die Eingabe eines
weiteren Begriffs mit der logischen Verknüpfung, erfolgt im zweiten
Schritt. In dem oberen Anzeigefenster befinden sich dann die beiden
Suchschritte mit ihren Einzelergebnissen und auch die
Gesamttreffermenge, sofern die Automatik eingestellt ist; wenn das
nicht der Fall ist, muß für das Gesamtergebnis ein weiterer
Arbeitsgang ausgeführt werden. Für das Resultat der Recherche kann man
dann die Kurztitelanzeige aufrufen.
Für Druck und Speicherung (als ASCII-Datei) bestehen folgende
Möglichkeiten: Ausgabe einer Indexliste, einer Kurztitelliste oder der
Volltitel; entweder alle der aufgelisteten, die markierten oder die
z.Zt. aktivierten Treffer. Natürlich bietet auch bei BIB die
elektronische
Publikationsform mehr Suchmöglichkeiten als die gedruckte Ausgabe. Für
den oben erwähnten Zweck als Erwerbungshilfe ist jedoch die
Druckausgabe wesentlich besser geeignet, für deutsche Bibliotheken ist
daher die BIB-Diskettenausgabe eher eine Zugabe und ihr Einsatz
höchstens unter dem Aspekt der Beobachtung des italienischen
Bibliothekswesens lohnend; dieses steht hier eindeutig im Mittelpunkt
- auch die wenigen verzeichneten Publikationen aus dem Ausland wurden
nur bei Italienbezug aufgenommen. Der zusätzliche Kauf der in Aussicht
gestellten BIB-CD-ROM erscheint eher verzichtbar, doch könnte die
Gesamtkumulation der Titelmenge ab 1975 interessant sein.
Saskia Hedrich
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