Die Bibliographie ist im Zusammenhang mit der Ausstellung
"Informationsträger vom Papyrus zur CD-ROM" der Zentralbibliothek des
Forschungszentrums entstanden. Ziel der Arbeit war vor allem, einen
"Überblick über den aktuellen Forschungsstand" zu geben. Unter diesen
Umständen erhebt sie "keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit" (S. 3).
Gleichwohl kann man sich fragen, warum einige umfangreiche
einschlägige Titel hier nicht genannt werden.[1] Als Reservoir für die
Auswahl der Titel dienten in- und ausländische
Buchhandelsverzeichnisse, Spezial- und Fachbibliographien[2] sowie
einige Datenbanken (LISA, INFODATA, INSPEC), wobei in den beiden
letztgenannten insbesondere zu den technischen Aspekten der Neuen
Medien eine Fülle von Titeln nachgewiesen ist, die hier teilweise
übernommen wurden.[3] Die Bibliographie verzeichnet 958 Titel, 570 davon
lagen zur Autopsie vor, 388 (vorwiegend mit Erscheinungsjahren 1994
und 1995) konnten über die Fernleihe nicht besorgt werden. Daher sind
diesen auch keine Annotationen beigegeben. Berücksichtigt werden
"Monografien, Sammelwerke, Zeitschriftenaufsätze, Konferenzvorträge,
einige Forschungsberichte" (S. 3).
Die Bibliographie ist in folgende Teile gegliedert: 1. Einleitung, 2.
Geschichte der Schrift, 3. Geschichte des Buches und der Printmedien,
4. Druckkunst und Kalligraphie (einschließlich elektronisches
Publizieren),[4] 5. Geschichte des Papiers, 6. Neue Medien: 6.1
Mikroformen, 6.2 Elektronische und optische Informationsspeicher, 6.3
Multimedia, 7. Personenregister, 8. Titelregister.
Der Schwerpunkt der Titelnachweise (insges. 111 S.) liegt auf den
Kapiteln 6.2 und 6.3, dem gegenüber stehen auf insges. 105 S. die
Titelnachweise aus den Kap. 2 bis 6.1. Partielle Überschneidungen
zwischen einzelnen Kapiteln (etwa zum Thema Hypertext zwischen Kap. 4
und 6.3) können vorkommen; Verweisungen gibt es ebensowenig wie ein
Sachregister, über das man gezielt recherchieren könnte. Die wenigen
Doppeleintragungen erscheinen eher zufällig.[5]
Innerhalb eines Kapitels werden zuerst "Titel mit Annotationen" und
dann "Neue nicht annotierte Titel" jeweils alphabetisch aufgelistet.
Die Titel sind nicht numeriert. Die Länge der Annotationen schwankt
zwischen einer Zeile und zwölf Zeilen.[6] Die ausführlichen und
korrekten Titelaufnahmen sind typographisch gut differenziert
wiedergegeben. Im Unterschied zu vielen Bibliographien, die den
reinsten Augenpfeffer darstellen, muß diese vom Layout her als
ausgesprochen lesefreundlich bezeichnet werden. Die Abstände zwischen
den Titelaufnahmen sind sehr großzügig bemessen. Umso unverständlicher
ist, daß es mehrere unschöne Seitenumbrüche gibt.[7] Ausgesprochen
ärgerlich ist, daß die meisten Seitenangaben im Inhaltsverzeichnis
nicht an die exakt richtige Stelle führen.[8]
Viele der hier angezeigten Titel wird man in entsprechenden
Fachbibliographien finden.[9] Wem also nützt diese Bibliographie? Worin
zeigt sich ihre besondere Qualität? Ihre Stärke liegt in der
Verzeichnung neuerer Titel zum Thema "Elektronische und optische
Informationsspeicher" und "Multimedia". Vor allem sind es die
zahlreichen Artikel aus weniger geläufigen Zeitschriften, Sammelwerken
u.ä., die i.a. schwer aufzufinden sind.
Auch Titel zu Randbereichen sind gelegentlich aufgenommen.[10] Der
Charakter einer teilweise eher zufälligen Auswahl von Titeln läßt sich
aber nicht übersehen. Daß der größere Teil der Titel annotiert ist und
so dem Leser eine erste Einschätzung der Relevanz eines Titels
erlaubt, ist positiv zu vermerken. Gleichfalls nützlich ist, daß in
einigen Fällen auf die Übersetzung eines Titels aus einer Fremdsprache
ins Deutsche oder umgekehrt hingewiesen wird. Da die Bibliographie
abgeschlossen ist, wird sie angesichts der enormen Zuwachsraten an
neuen Titeln zu ihrem Kernbereich allerdings schnell an Aktualität
verlieren.
Gunter Maier
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